Anarchistische Perspektiven auf die Wissenschaft – Libertärer Kongress an der Uni Hamburg
Vom 28.-30.10.2016 findet ein Kongress an der Universität Hamburg mit dem Titel: „Anarchistische Perspektiven auf die Wissenschaft“ statt. Infos unter
www.a-perspektiven.org. Zusätzlich gibt es Veranstaltungen vom 26.09.16 – 24.10.16.
Bisher sind anarchistische Theorien wenig im wissenschaftlichen und universitären Alltag verankert, abgesehen von studentischen, politischen Initiativen und Gruppen. Anarchismus kommt in Seminaren oder als wissenschaftliches Thema häufig nur als historisches Thema vor. Der Kongress will deshalb auf dieses Defizit aufmerksam machen und hofft hiermit an der Universität Hamburg, aber auch darüber hinaus, die Beschäftigung mit anarchistischen Theorien an Hochschulen anzustoßen. Im Umkehrschluss will er – selbstverständlich – die theoretischen Diskussionen in den anarchistischen Bewegung(en) bereichern, ohne dabei eine bestimmte anarchistische Strömung zu bevorzugen. Des weiteren geht es darum, inwieweit das System Hochschule /Universität dazu dient die aktuellen Gesellschafts- und Herrschaftsverhältnisse zu legitimeren und zu festigen. Zu den genannten Zwecken gab es schon im Vorfeld zwei Abendveranstaltungen und für die Zeit nach den Kongress sind zwei weitere projektiert. Diese sollen dazu dienen, dass die Auseinandersetzung mit anarchistischen Theorien im universitären Kontext nicht ein einmaliges Event bleibt, sondern dass eine gewisse Verstetigung eintritt.
Geplant sind an drei Tagen Vorträge, sowie am Samstag eine Workshopphase. Freitag- und Samstagabend wird der Kongress durch ein Konzert ergänzt. Zusätzlich werden einige Buchstände das Programm abrunden.
Die Initiative zum Kongress geht von der hochschulpolitischen Vereinigung „Alternative Linke“ an der Universität Hamburg aus. Als Gruppe haben wir kein explizit anarchistisches Selbstverständnis, sondern verstehen uns als Sammelbecken für Menschen mit „undogmatischen“ Linken Ansichten. Durch den Organisationsprozess sind noch weitere Einzelpersonen und Gruppen dazugekommen, die sich ebenfalls maßgeblich an der Planung und Durchführung beteiligen.
Wir freuen uns über zahlreiche Gäste, spannende Diskussionen und laden Alle herzlich ein zu uns nach Hamburg zu kommen.
Die Teilnahme ist kostenlos. Für Essen und Trinken wird gesorgt sein. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, wäre aber nett 🙂
Wir bieten im Rahmen der Anmeldung des weiteren eine Bettenbörse an.
Außerdem werden organisierte Eltern und Andere vor Ort sein, die sich gemeinsam um die Kinderbereuung kümmern.
Für aktualisierte Information, Abstracts zu den Vorträgen und für die Anmeldung schaut auf unsere Homepage: www.uhh.de/uk-anarchie
Tagungsplan nach derzeitigen Stand:
Freitag 20.11.
18:00 Begrüßung und Einführungsvortrag
20:00 Anarchistische und marxistische Staatskritik: Entwicklungen,Differenzen, Gemeinsamkeiten
Anschließend: Abendessen und gemeinsames „Bierchen“, bei Liedermacher- und anderer Musik
Samstag 21.11.
08:30 Frühstück
10:00 Vera Bianchi: Feministinnen in anarchistischer Bewegung –
die Mujeres Libres im Spanischen Bürgerkrieg
12:00 Mittagspause
13:00 Simon E.: Die Arbeitsgesellschaft ohne Arbeit:
Die Entwicklung des Arbeitsbegriffes und die Bedeutungen dessen für das Verständnis von Gesellschaft heute
15:00 Workshops:
„Ökonomie ohne Staat und Markt?“
„Von der Heimbewegung zur Hausbesetzerbewegung“
„Let’s plan(t) ourselves in the nature, let’s be nature.“ (in englisch)
“Direkte Aktion in der Hochschulpolitik / Ansätzeund Wirkung anarchistischer Praxis auf die Hochschulpolitik”
18:00 Pause
19:00 Michael Halfbrodt/ Ralf Burnicki: „Nieder!“ – Facetten libertärer Literatur
22:00 Konzert mit Liedermachern Band und Party:
– Käptn Blauschimmel http://kaeptnblauschimmel.bandcamp.com/
– Paul Geigerzähler http://geigerzaehler.blogsport.de https://soundcloud.com/geigerzaehler
– Wundabunta Straszenpunk http://www.wundabunt.weebly.com/
22.11.
10:00 Frühstück
11:00 Schwarze Ruhr Uni: Fremdbestimmung der Wissenschaft – Herrschaftsfreie Wissenschaft: Zur Rolle der bundesdeutschen Hochschulen und Forschungseinrichtungen für das herrschende System
13:00 Podiumsdiskussion mit den Referenten und Referentinnen; Resumée; offene Diskussion
Kongress Anarchistische Perspektiven auf die Wissenschaft
Programm & Timetable
Programm und Zeitplan sind noch leicht in Bearbeitung – kleine Veränderungen werden voraussichtlich noch vorgenommen …
Freitag, 28.10.
15:00 Ankommen
16:00 Begrüßung/ Einführung
17:00 Anarchismus in Bewegung. Ein Forschungsüberblick – Olaf Briese
18:30 Solidargemeinschaften in gefährlichen Zeiten. Kollektive anarchosyndikalistische Biographien vom Kaiserreich bis zum NS-Regime – Hartmut Rübner
20:00 Für ein Leben und Lernen in Freiheit – Anarchistisches Organisierungstreffen für Hochschulen – Schwarze Ruhr-Uni
21:30 warmes Abendessen und
Abends offenes Beisammensein
Samstag, 29.10.
9:00 Frühstück
10:00 Max Stirner – Schwarzes Schaf und Inspirationsquelle des Anarchismus – Maurice Schuhmann
11:30 Foucaults Werkzeugkiste für die Anarchie! – An Stirner und Landauer rumschrauben – Jürgen Mümken
ab 12:30 warme Kleinigkeiten zum Mittag
14:00 – 16:30 Workshops, Gesprächskreise:
Warum (nicht) wählen? – Ein mathematischer Zugang zur Theorie der Wahl, Basisdemokratie & die Herausforderung einer Entscheidungsfindung in großen Gruppen – Claudio Kloeckl
Reclaiming History – Kollektiv GESCHICHTE VON UNTEN
16:30 Über den Bruch – Theoretische Konstellationen zwischen Rancière und CrimethInc. – Christian Leonhardt
18:00 Im Spannungsfeld von Hegemonie und Gegenhegemonien: gegen Hegemonie!
– eine anarchistische Lesart von Hegemonietheorien – Jonathan Eibisch
19:30 Abends warmes essen
21:00 Konzert & Party
Sonntag, 30.10.
9:00 Frühstück
10:00 Mathematik und Herrschaft: angewandte Mathe raus aus der Uni! – Thomas Gruber
11:30 Isis Agora Lovecruft
13:00 Frühstück entwickelt sich zum Brunch
14:00 Abschlussdiskussion mit Inhaltlichen Austausch