Liebe Genoss*innen,
am 20 Juni sprengte sich ein IS-Terrorist, in der türkischen Stadt Suruc, auf einer Pressekonferenz der sozialistischen Jugendföderation (SGDF), selbst in die Luft. Bis heute starben 34 Menschen bei diesem barbarischen Attentat. Die linken und anarchistischen Jugendlichen hatten sich dazu entschlossen, die türkisch-syrische Grenze zu überqueren um sich am Wiederaufbau des völlig zerstörten Kobane zu beteiligen. Dieser feige Anschlag zeigt wessen Geites Kind der selbsternannte „Islamische Staat“ ist. Unterstüzt durch den türkischen Staat, der unbehelligt IS-Kämpfer*innen die türkisch-syrische Grenze passieren lässt, unterstüzt durch deutsche Waffenexporte an Saudi-Arabien und Quatar, unterstüzt durch all diese Verbrechen an der Menschheit kann der „IS“ sein grausames Unwesen weitertreiben.
Bei diesem Anschlag kamen auch vier anarchistische Genoss*innen ums Leben. Alper Sapan von Anarşi İnisiyatifi , Evrim Deniz Erol, Medali Barutçu und Vatan Budak von Birleşik Anarşist Atak. In tiefer Trauer und Wut bekunden wir den hinterblieben Genoss*innen, Freund*innen und Familien, aller 34 getöten Genoss*innen, unser Mitgefühl und unsere Solidarität.
Nach einer Woche voller Solidaritätsdemonstrationen auf der ganzen Welt, rief auch die Anarşi İnisiyatif, für den 26.07, dazu auf, sich weltweit um jeweils 19 Uhr vor den türkischen Konsulaten zu versammeln und Solidarität zu zeigen. Diesem internationalem Aufruf folgten viele anarchistischen Gruppen und Einzelpersonen. In der Türkei folgten 70 Genoss*innen aus Ankara und Istanbul dem Aufruf und versammelten sich in Eskisehir . Bei den Demonstationen wurden 15 Genoss*innen festgenommen. Auch in Hürth bei Köln versammelten sich, trotz Einschüchterungversuchen von türkischen Faschist*inenn, ca.25 Anarchist*innen und Freund*innen vor den türkischen Generalkonsulat. Am 27.07 folgten Verhaftungswellen in der ganzen Türkei, ca. 600, meist jugendliche Demonstrierende wurden festgenommen.
Seit nun rund 2 Wochen fliegt die türkische Luftwaffe Angriffe auf PKK-Stellungen in Nordirak, Syrien und der Osttürkei. Täglich sterben Menschen, durch den türkischen Staatsterror und den IS Terror.
Die kolonialistische und menschenverachtende Politik über Kurdistan die im Rahmen der Zusammenarbeit von AKP und IS betrieben wird, hat seinen Höhepunkt in Suruc erreicht.Wie sehr auch die AKP bemüht ist die Wahrnehmung der Allgemeinheit zu manipulieren und mit ihren Luftangriffen auf IS und ihrem Bekenntnis das der IS eine „Terror-Organisation“ sei, hat die Partnerschaft und Zusammenarbeit zwischen AKP und IS am Beispiel von Suruc feste Form angenommen. Ganz im Sinne einer Täter-Psyschologie wird die AKP immer aggressiver und besitzt die Unverschämtheit unsere Bewegung die gegen den IS stellvertretend für die Menschlichkeit kämpft mit dieser Schurkenbande der kapitalistischen Moderne gleichzusetzen. Wir und unsere Jugend muss sich darüber im klaren sein, dass AKP und IS gleichbedeutend sind, sich von der selben Quelle bedienen und es keinen Unterschied in ihren Wesen gibt. Das die AKP sich als Gegner des IS darstellt ist reinstes Theaterspiel und Täuschung. Keine*r darf in diese Falle tappen. Diese Angriffe müssen abgewendet werden, jegliche Spuren von AKP und IS in Kurdistan müssen beseitigt werden.“
Diese Vorkommnisse sprechen eine deutliche Sprache auf welchem Kurs der türkische Staat und seine Scherg*innen segeln. Für uns als Anarchist*innen, zeigt sich einmal mehr das wir uns auf keinen Staat der Welt verlassen können. Kein Staat wird uns gerecht, niemals! Stellen wir uns entschlossen gegen den Krieg und Militarismus der herrschenden Klasse, jeden Staates. Lasst uns gemeinsam am 08.08.15 in Köln um 12 Uhr auf die Straße gehen um gegen jeglichen Staatsterror und Faschismus die Stimme zu erheben. Unser Treffpunkt ist die Sparkasse am Ebertplatz.
NEIN zu Krieg und Militarismus!
NEIN zu Nationalismus und Chauvinismus!
NEIN zu jeder Regierung!
Nein zum Staat und Klassenherrschaft!
JA zum anarchistischen Föderalismus!
JA für antinationale Solidarität!
Biji azadi!
Biji anarsi!
einige Anarchist*innen aus Köln