Das Bundesfinanzministerium bringt Briefmarken in Umlauf, die in dreister Weise für die Bundeswehr Reklame machen. Die Sondermarken zeigen olivgrüne menschliche Silhouetten und enthalten den Schriftzug „Bundswehr im Einsatz für Deutschland“.
Der Geschäftsführer der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen verurteilt dies scharf und kündigt an, neben einer laufenden Aktion gegen dieses Vorhaben eigene Friedensbriefmarken auf den Markt zu bringen. Hierzu will die DFG-VK einen Gestaltungswettbewerb starten. Zudem besteht die Möglichkeit, mit einer Spende den Druck einer Briefmarke zum Gedenken an die Opfer der Bundeswehrkriegseinsätze zu ermöglichen. Ein solches Postwertzeichen soll zum Jahrestag des Massakers von Kunduz erscheinen.
Briefmarken sind bekanntlich in allen Bevölkerungsschichten verbreitet. Das Militär hat mit seiner Sonderbriefmarke eine großflächige und subtile Alltagswerbung an der Hand, vergleichbar mit der Reklame in Fußballstadien oder Bahnwaggons. Die Bundeswehr-Werbung wendet sich nicht nur an bestimmte Bevölkerungsgruppen wie SchülerInnen, Studierende oder Erwerbslose in den Jobcentern, sondern zielt auf größtmögliche Breitenwirkung.
Für das Bremer Friedensforum ist diese Werbekampagne völlig unannehmbar, denn diese Marke erinnert an die Zeit des Faschismus, als 1944 ein Briefmarkensatz zum „Heldengedenktag“ herausgegeben wurde. Wir schließen uns den Protesten gegen die Militärwerbung an, und fordern ebenso wie die DFG-VK eine Rücknahme der Militärbriefmarken. Die Verbreitung einer Friedensbriefmarke als Gegenstück ist da eine sehr gute Idee!
Siehe auch offizielle Mitmach-Aktion „Keine Militärpropaganda!“
www.feldpost.dfg-vk.de