Kirchensteuer? Nein danke!

Aus der Selbstdarstellung der informativen Seite www.kirchensteuer.de:
Sicherlich haben auch Sie sich schon einmal gefragt, wie es wirklich um die Finanzen der Kirche bestellt ist und wie die vom Staat eingezogene Kirchensteuer tatsächlich verwendet wird. Diese Seite gibt aus säkularer Sicht Antworten auf diese Fragen. So finden Sie in der Rubrik Zahlen und Fakten umfangreiches Material zur Erhebung, der Höhe und zur Verwendung der Kirchensteuer. Außerdem finden Sie dort Informationen zur Finanzierung von kirchlichen Einrichtungen. Im Bereich Artikel finden Sie zudem zahlreiche Texte rund um die Kirchensteuer aus verschiedenen Medien.

Nach der Lektüre dieser Fakten dürfte für viele Leser ein Austritt nahe liegen, wie das funktioniert können Sie unter dem Punkt Kirchenaustritt nachlesen. Wenn Sie noch weitere Informationen brauchen, dann beachten Sie doch bitte unsere Literaturtipps und die Rubrik Externe Presse, wo sich Links zu lesenswerten Artikeln anderer Anbieter finden.

Mehr Netto, mehr Freiheit, mehr Solidarität

Unter dem Motto „Mehr Netto, mehr Freiheit, mehr Solidarität“ findet vom 11.11.2010 bis zum 11.11.2011 das Jahr des Kirchenaustritts statt. Nähere Infos sind auf www.kirchenaustrittsjahr.de zu finden.
Aus der Kirche austreten!?

Warum eigentlich nicht…

Sie kennen die Warnungen: Wenn die Kirchen nicht wären, würde der Sozialstaat zusammenbrechen. Ohne die Kirchensteuer könnte das Netz an Krankenhäusern, Kindergärten und Sozialstationen nicht aufrecht erhalten werden. Und wer aus der Kirche austritt, verhält sich als unsozialer „Trittbrettfahrer“.

Doch der Heiligenschein trügt: Im Hinblick auf die Finanzierung ist in sozialen Einrichtungen, auch wenn „Kirche“ draufsteht, nur selten „Kirche“ drin. Krankenhäuser und Altenheime werden nicht aus der Kirchensteuer finanziert, sondern aus den Töpfen der Sozialversicherungen. Bei anderen Einrichtungen wie Kindergärten ist die kirchliche Beteiligung an den Kosten gering. Insgesamt geben die beiden großen Kirchen nur rund 10% ihrer Kirchensteuereinnahmen für öffentliche soziale Zwecke aus – Tendenz fallend. Dafür lassen sie sich von der öffentlichen Hand alljährlich in Milliardenhöhe bezuschussen, sogar zahlreiche Bischöfe beziehen ihr Gehalt durch das jeweilige Bundesland.

Wenn Sie keine religiöse Bindung an die Kirche haben und nur aus sozialem Verantwortungsbewusstsein Mitglied geblieben sind, müssen sie sich also kein schlechtes Gewissen machen lassen, wenn Sie aus der Kirche austreten. Im Gegenteil. Selbst wenn Sie nur die Hälfte der gesparten Kirchensteuer direkt sozialen Einrichtungen zukommen lassen, haben Sie deutlich mehr für das Allgemeinwohl getan.

Mit einem Kirchenaustritt bleibt Ihnen Netto mehr in der Tasche, Sie haben die Freiheit zu entscheiden, welches Projekt Ihre Spende am dringendsten braucht, und können so viel Gutes tun.

Helfen Sie beim Aufbau einer gerechteren Gesellschaft.

Treten Sie jetzt aus der Kirche aus und unterstützen Sie soziale Einrichtungen direkt!

Atheistenverband: Keine Papst-Rede im Bundestag

Eine „Missachtung der Trennung von Staat und Religion“ sieht der
Internationale Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA) in der
Einladung an Papst Benedikt XVI., vor den Abgeordneten im Bundestag eine
Rede zu halten.

„Eine Papstrede ist im Bundestag fehl am Platz. Dass der Papst auch
Oberhaupt eines Staates ist, kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass er
in erster Linie als Religionsführer auftritt und wahrgenommen wird“,
sagte der IBKA-Vorsitzende René Hartmann.

Die geplante Rede stellt aus Sicht des IBKA eine eklatante Bevorzugung
der katholischen Kirche gegenüber anderen Religionsgemeinschaften dar.
Obendrein werde damit eine Organisation hofiert, in der Werte wie
Demokratie und Gleichberechtigung der Frau keinen Platz hätten. Dies
könne auch nicht dadurch ausgeglichen werden, dass nun auch andere
religiöse Oberhäupter in gleicher Weise eingeladen werden. „Wenn nun
Vertreter aller möglichen Religionen im Bundestag auftreten würden,
würde das die Vermischung von Politik und Religion auf die Spitze
treiben“, kritisiert Hartmann. Der IBKA fordert daher die Abgeordneten
des Bundestages auf, von der Einladung an den Papst wieder Abstand zu
nehmen.

IBKA, 21.12.10

Anti-Atom ist relativ

Anti-Atom ist relativ
Ein Kommentar von Hanna Poddig
direkte aktion 202, Nov./Dez. 2010

Mitten in der Nacht und hinter geschlossenen Türen vereinbart die Regierung mit den Atomkonzernen einen Deal, der kaum besser hätte ausfallen können für die AKW-Betreiber. Die Laufzeiten sollen verlängert und keines der Kraftwerke vom Netz genommen werden.

Dezentrale Aktionen, Großdemos im letzten und in diesem Jahr und etwa 100.000 Leute, die erst kürzlich in Berlin demonstriert haben gegen den Pro-Atom-Kurs der Bundesregierung prägen das Bild. Was sie fordern? Sofortausstieg? Laufzeitverlängerungen verhindern? Manche meinen, es sei nicht wichtig, schließlich wollen „wir“ doch „alle das gleiche“ und sind entrüstet, sauer und dagegen.

Das Bild ist geprägt von einem Fahnenmeer von SPD und Grünen. Die demonstrieren gegen schwarz-gelb und für rot-grün und für die Rettung des vermeintlich perfekten Atomkonsens’. Herr Gabriel gibt sich als Straßen-Anti-Atom-Kämpfer und es scheint sich kaum noch jemand dafür zu interessieren, dass im damaligen Atomkonsens der reibungslose Betrieb der Atomanlagen und massive Steuervorteile für AKW festgelegt wurden.

Trittin flirtet mit den Kameras und es scheint vergessen, dass sich die Grünen nach dem vereinbarten Konsens-Nonsens explizit gegen Proteste ausgesprochen hatten. Dieses Jahr im November werden sie wie selbstverständlich wieder bei den Protesten gegen die Castortransporte dabei sein. Wie gruselig, dass sich die Mitverursachenden der jetzigen Situation nun also wieder als Lösung aufspielen. Wenige Tage später nach der Großdemo in Berlin vergeht Trittin zumindest kurzzeitig das Lachen, als er auf einer Podiumsdiskussion zum Thema „Ideale vs. Realpolitik“ mit einer Torte beworfen wird. Vielleicht war es das Kompromissangebot eines autonomen Anti-Atom-Kämpfers an die grüne Partei?

Die Initiative „ausgestrahlt“ rief 2010 zum Jahr der Anti-Atom-Bewegung aus und behauptet nun sogar, in diesem Herbst sei ein entschiedenes Zeichen gegen Atomkraft wichtiger denn je. Alles scheint immer neue Rekorde zu brauchen, um wahrgenommen zu werden – auch absurd. Für die sofortige Stilllegung aller sowohl rot-grünen als auch schwarz-gelben Atomanlagen!