Buy Nothing Day 2010

Am Samstag den 27.11.2010 findet auf der ganzen Welt wieder der „Buy Nothing Day“ statt. Geboren Anfang der Neunziger in USA findet die Idee in vielen Teilen der Erde immer mehr Anklang. Der Tag findet jedes Jahr am letzten Wochenende im November statt, dem verkaufsstärksten Wochenende des Jahres. An diesem Tag sollen die Leute darauf hingewiesen werden, über die Konsumgesellschaft in der wir leben nachzudenken und was es eigentlich bedeutet die ganze Zeit zu konsumieren.
Die Konsumgesellschaft ist blind. Es gibt kein unendliches Wachstum auf einem Planeten dessen Rohstoffe begrenzt sind. Wir riskieren, dass der wichtigste Teil der Ressourcen unserer Erde vor 2050 verbraucht ist.

Die Förderung von Erdöl wird schon jetzt eingeschränkt. Die Umweltverschmutzungen bringen unser Klima ins Ungleichgewicht und der Artenreichtum bricht zusammen.

Die Konsumgesellschaft zieht eine Plünderei nach sich: 20% der Weltbevölkerung, nämlich wir reichen Länder, konsumieren mehr als 80% der weltweiten Ressourcen. Doch unser maßloser Konsum hat einen Preis: Die wirtschaftliche Versklavung und Ausbeutung der gesamten Bevölkerung. Außerdem führen wir schon jetzt Angriffskriege zur „Sicherung“ von Rohstoffvorkommen und Handelswegen.

Auf den einzelnen Menschen bezogen führt die Verwertungslogik nur zu einem: Die Reduzierung zum Konsumenten. Die Konsumgesellschaft verneint unsere politischen, kulturellen, philosophischen poetischen und spirituellen Dimensionen – das Wesen unserer Menschlichkeit!

Individuell und mit entschlossener Einfachheit, wollen wir gegen den blinden Konsum und das ständige, zwanghafte, wirtschaftliche Wachstum kämpfen.

In anderen Ländern haben sich aus sozialen Bewegungen feste „Buy Nothing Days“ entwickelt.

Die Idee ist, den Konsum zum Beginn des Weihnachtsverkaufs, dem letzten Samstag im November, zu verweigern und somit auf die strukturellen Probleme unserer kapitalistischen Gesellschaft hinzuweisen.

Verkündet es in eurem Umfeld. Sagt es euren Freunden. Bezieht eure Familien mit ein. Vereinfacht euer Leben.

Lasst uns eine symbolische Geste zeigen: Lasst uns den konsumfreien Tag feiern!

Kirchen- und Kneipenbesuch

„…die Menschen gehen aus dem gleichen Grund in die Kirche, aus dem sie
in die Kneipe gehen: um sich selbst zu verdummen, um ihre Nöte zu
vergessen, um sich für ein paar Minuten ganz zu vergessen, um frei und
glücklich zu sein.“

Michail Bakunin

Augen auf beim Einkauf!

Unter dem Titel „Augen auf beim Einkauf“ läuft in Oberösterreich eine sehenswerte Ausstellung der Abfallwirtschaft. Um auf das Problem der Lebensmittelverschwendung aufmerksam zu machen und zu vermitteln, was man bereits beim Einkauf beachten kann, touren die Umweltprofis mit einer Wanderausstellung durch Oberösterreichs Schulen, Messen und Veranstaltungen. Für diejenigen, die aufgrund der Entfernung diese Ausstellung nicht anschauen können, gibt es sie auch als PDF-Datei zu sehen.

Jahr des Kirchenaustritts ausgerufen

Jahr des Kirchenaustritts ausgerufen
IBKA Pressemitteilung vom 10.11.2010

Unter dem Motto „Mehr Netto, mehr Freiheit, mehr Solidarität!“ rufen Organisationen der säkularen Szene zum 11.11. das Jahr des Kirchenaustritts aus. „Es ist ein Mythos, dass die Kirchensteuer primär für mildtätige Zwecke eingesetzt wird. Deshalb muss sich auch niemand wegen eines Kirchenaustritts ein schlechtes Gewissen machen lassen“, sagt René Hartmann, Vorsitzender des Internationalen Bundes der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA), der die Aktion federführend unterstützt. „Wer aus der Kirche austritt, kann nicht nur Geld sparen, sondern zugleich auch ein Zeichen gegen den staatlichen Kirchensteuereinzug und für die Trennung von Kirche und Staat setzen.“

Ziel der Aktion ist es zu verdeutlichen, dass Menschen, die aus der Kirche austreten, keineswegs Trittbrettfahrer im Sozialstaat sind.

„Ein Normalverdiener mit einem Bruttogehalt von 25.000 Euro kann durch einen Kirchenaustritt im Jahr etwa 170 Euro sparen. Wenn nur die Hälfte des eingesparten Geldes direkt an soziale Organisationen gespendet wird, dient dies dem Allgemeinwohl mehr als eine Kirchenmitgliedschaft. Denn nur etwa 10% der Kirchensteuer werden für öffentliche soziale Zwecke aufgewendet“, rechnet Hartmann vor.

Detaillierte Information dazu und weitere Argumente für einen Kirchenaustritt finden Interessierte unter www.kirchenaustrittsjahr.de. Die Organisatoren der Aktion wollen ferner mittels Informationsveranstaltungen, Vorträgen und Plakataktionen über das Finanzgebahren der Kirchen informieren.

Zu den Unterstützern der Aktion gehören: Internationaler Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA), Giordano Bruno Stiftung (gbs), Bund für Geistesfreiheit Bayern (bfg)-Bayern, denkladen.de

Hintergrund:

Alle Jahre wieder wird die Forderung erhoben, dass Konfessionslose zu einer Sondersteuer herangezogen werden sollen. Im Dezember 2009 war es der Präsident des „Instituts für Wirtschaftsforschung“ Ulrich Blum, der behauptete, ein Kirchenaustritt wirke sich aus wie „moralisch verwerfliche Steuerhinterziehung“ und daran die Forderung nach einer „Ethiksteuer“ anknüpfte. Mittels dieser wollte er das konfessionslose Drittel der Bevölkerung um 3,5 Milliarden Euro erleichtern. Als Begründung führte er unter anderem an, auch Konfessionslose würden soziale Einrichtungen in kirchlicher Trägerschaft nutzen. Dass diese Einrichtungen (wie alle anderen sozialen Einrichtungen auch) zum größten Teil durch die Sozialversicherungen und staatliche Zuschüsse finanziert werden, erwähnte er nicht. Zudem verschwieg er, dass aufgrund des Subsidiaritätsprinzips in einigen Regionen Deutschlands überhaupt kein weltanschaulich neutrales Angebot zur Verfügung steht und Konfessionslose keine andere Möglichkeit haben, als auf kirchliche Sozialeinrichtungen zurückzugreifen.
Der Beitrag erschien am 24. Dezember 2009 auf RP-online.de.

Über den IBKA:

Im IBKA haben sich nichtreligiöse Menschen zusammengeschlossen, um die allgemeinen Menschenrechte – insbesondere die Weltanschauungsfreiheit – und die konsequente Trennung von Staat und Religion durchzusetzen. Wir treten ein für individuelle Selbstbestimmung, wollen vernunftgeleitetes Denken fördern und über die gesellschaftliche Rolle von Religion aufklären.