Keinen roten Teppich für Erdogan!

Keinen roten Teppich für Erdogan!
Kurdische Gemeinde Deutschland

Auf Einladung des Bundespräsidenten Steinmeier besucht der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan am 28. und 29.09.2018 Berlin. Wir fordern:
Keinen roten Teppich für Erdogan ausrollen, weil:
1. die Türkei völkerrechtswidrig das kurdische Afrin mit deutschen Panzern in Nordsyrien besetzt hat und Zehntausende vertrieben hat,
2. die Türkei Dutzende von deutschen Staatsbürgern als Geiseln festhält und versucht Deutschland zu erpressen,
3. die Türkei den Weg zur Diktatur eingeschlagen hat,
4. Zehntausende Staatsbedienstete entlassen und Kritiker in Haft gesteckt wurden,
5. Erdogan die Wirtschaft gegen die Wand gefahren hat,
6. Erdogan den Oppositionsführer, den kurdischen Politiker Selahattin Demirtas und seine Kolleginnen und Kollegen inhaftieren sowie demokratisch gewählte kurdische Bürgermeister absetzen ließ,
7. die Türkei die Demokratie endgültig abgeschafft hat, die Meinungs- und Reisefreiheit eingeschränkt hat,
8. die Türkei Einreiseverbote für Deutsch-Kurden sowie andere Kritiker verhängt hat,
9. die Türkei mehrere kurdische Städte und Ortschaften in der Türkei zerstört und mehr als eine halbe Million Menschen vertrieben hat,
10. die Türkei offenkundig den politischen Islam anstrebt und den sogenannten Islamischen Staat (IS) unterstützt.

Protestkundgebung: Sa., 29.09.18 um 12 Uhr am Brandenburger Tor, Berlin

Erdogan ist nicht willkommen!

Erdogan ist nicht willkommen!

Ein Diktator kommt nach Berlin – und wird mit allen Ehren empfangen. Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan wird Ende September erneut um deutsche Unterstützung für seine Kriegspolitik bitten. Es ist abzusehen, dass auch dieses Mal Waffenverkäufe abgesegnet, Kredite zugesagt und Investitionen in der Türkei vereinbart werden. Der Besuch des deutschen Wirtschaftsministers samt 80-köpfiger Entourage Ende Oktober in der Türkei passt da ins Bild. Der Besuch Erdoğans in Berlin wird Anlass zum Protest für all diejenigen sein, die sich in Deutschland und der Türkei für Demokratie, Freiheit und Frieden einsetzen.

Die Liste der Verbrechen des Erdoğan-Regimes ist lang. Heute sitzen tausende HDP-Mitglieder in der Türkei in Haft, gemeinsam mit hunderten Journalistinnen und Journalisten sowie zehntausenden anderen politischen Aktivistinnen und Aktivisten. Im Südosten der Türkei werden tagtäglich Ausgangssperren verhängt, Kundgebungen oder Demonstrationen verboten und Militäroperationen durchgeführt. Hunderttausende Menschen befinden sich vor den andauernden Militäroperationen auf der Flucht. Städte wie Nisêbîn oder Cizîr sind größtenteils zerstört. Auch die Bevölkerung Nordsyriens und des Nordiraks leidet unter der diktatorischen Politik Erdoğans. In beiden Nachbarländern führt die türkische Armee Besatzungsoperationen durch. Der Krieg in Afrin aber auch die tagtäglichen Angriffe der türkischen Armee auf den Nordirak sind die jüngsten Beispiele dafür.

Auch hier in Deutschland leiden wir unter der diktatorischen Politik Erdoğans. Der türkische Geheimdienst MIT bedroht hier zu Lande politische Aktivistinnen und Aktivisten mit dem Tod. Die DITIB verbreitet in ihren knapp 1000 Moscheen nationalistische Kriegspropaganda und schreckt dabei selbst vor der Indoktrinierung von Kindern nicht zurück. Der Lobbyverband UETD stellt Kontakte zwischen der AKP-Regierung und kriminellen Banden wie der Osmanen Germania her, die offen mit Gewalt gegen Kritikerinnen und Kritiker des Erdogan-Regimes in Deutschland drohen. All dies ist ein weiteres Indiz dafür, dass die deutsche Bundesregierung die repressive Politik des türkischen Regimes billigt bzw. unterstützt. Sie beteiligt sich damit direkt am Angriff auf Menschen, die sich für die Demokratie einsetzen. Ob in der Türkei oder hier in Deutschland. Unseren Protest gegen den patriarchalen Herrscher Erdoğan verstehen wir damit auch als Protest gegen den zunehmenden Rechtsruck hier in Deutschland.

Am 28. und 29. September werden wir als Demokratinnen und Demokraten unserem Protest gegen den Staatsbesuch des Diktators Erdoğans Ausdruck verleihen. Wir akzeptieren nicht, dass die deutsche Bundesregierung in unserem Namen einen Diktator willkommen heißt und seine Politik damit legitimiert. Das wollen und können wir nicht mit unserem Gewissen vereinbaren. Wir werden Erdoğan und der deutschen Bundesregierung Ende September zeigen, dass Diktatoren ihren Tee nicht in Berlin, sondern vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag trinken. Wir laden alle Demokratinnen und Demokraten in Deutschland ein, Ende September mit uns auf die Straße zu gehen. Der Diktator Erdoğan und seine Freunde in der deutschen Bundesregierung werden von uns allen klar und deutlich zu hören bekommen: Ticket nach Den Haag statt Tee in Berlin!

Erdogan-Not-Welcome Demo, Samstag, 29. September 12:00 – 18:00, Neptunbrunnen, Spandauer Straße, 10178 Berlin.
Aktuelle Infos zur bundesweiten Demo gegen den islamischen Diktator Erdogan: https://erdogannotwelcome.wordpress.com/

Tuba Sarica über deutschtürkische Parallelgesellschaften

Tuba Sarica über deutschtürkische Parallelgesellschaften
Die Bloggerin Tuba Sarica äussert sich kritisch über die deutschtürkische Parallelgesellschaft. Sie kritisiert Fremdenfeindlichkeit von Deutschtürken, die sich gegen Nichtmuslime, den Westen, Griechen, Aleviten, Deutsche, Kurden, Armenier und gegen Juden richtet. Tuba Sarica bringt es auf den Punkt: „Rassismus ist nicht besser, wenn er aus der muslimischen Ecke kommt.“

Integrationsprobleme wegen Islam, Opfermentalität, demokratiefeindliche Predigten in Moscheen, die problematische Rolle der Islamverbände, ein verzerrtes Bild in türkischen Medien, ein rückschrittliches Weltbild, patriarchal-autoritäre Familienstrukturen, Unterdrückung von Frauen und Mädchen und die Tendenz zu einer autokratisch ausgerichteten Politik und der Erdogan-Personenkult werden von der engagierten und sympathischen Deutschtürkin kritisiert. Ein lesenswertes längeres Interview mit der Autorin von „Ihr Scheinheiligen! Doppelmoral und falsche Toleranz – Die Parallelwelt der Deutschtürken und die Deutschen“ ist auf https://www.heise.de/tp/features/Anschein-der-Modernitaet-4127431.html?seite=all zu finden.
Ihr Scheinheiligen!
Ihr Scheinheiligen! Doppelmoral und falsche Toleranz – Die Parallelwelt der Deutschtürken und die Deutschen Eine junge Deutschtürkin über unbequeme Wahrheiten. Tuba Sarica.

Für ihre Familie ist Tuba Sarica eine Deutsche, und das ist nicht als Kompliment gemeint. Was läuft schief bei der Integration, wenn „eingedeutscht“ als Schimpfwort gilt? Tuba Sarica kritisiert die Deutschtürken dafür, es sich in einer Opferrolle bequem zu machen, eine Parallelwelt zu schaffen, in der eigene Regeln gelten, und sich den Populismus à la Erdoğan zu eigen zu machen. Sie kritisiert aber auch die Deutschen, die durch falsch verstandene Toleranz genau diese Entwicklungen fördern. Ein Plädoyer dafür, Konflikte auszutragen und nicht unter einem vermeintlichen Toleranzdeckmantel zu verstecken, der alles nur schlimmer macht.
Heyne Verlag, 14,99 Euro.

Jesidin trifft in Deutschland auf ihren Peiniger vom Islamischen Staat

Jetzt haben wir die Bestätigung: Kämpfer vom Islamischen Staat sind in Deutschland.

++ Jesidisches Mädchen trifft den Mann, der sie für 100$ kaufte in Deutschland ++
Kurdische Gemeinde Deutschland, 14.08.18

Wir hatten immer wieder von solchen Fällen gehört und oft davor gewarnt, dass viele IS-Terroristen zurück nach Europa kommen, oder sich gar als Flüchtlinge ausgeben um ihrer gerechten Strafe zu entkommen. Hier nun der Bericht einer jesidischen Kurdin, die im Jahr 2014 vom IS entführt und verkauft wurde. Sie konnte fliehen und musste dann Jahre später in Deutschland wieder den Mann sehen, der sie damals als Sklavin gekauft hatte. Eine widerliche und skandalöse Situation! Wie können solche Leute frei in Deutschland rumlaufen?!

Nachtrag der Kurdischen Gemeinde Deutschland vom 15.08.18 über die kurdische Jesidin, die im Alter von 15 Jahren im Islamischen Staat für 100 US-Dollar verkauft wurde: Hier ist die volle Story. Sie hatte sich bei der Polizei gemeldet, die habe den Mann auch auf Überwachungskameras identifizieren können. Man habe dem Mädchen eine Nummer gegeben, bei der sie anrufen kann, falls er sie belästigen sollte. Sie ist daraufhin nach Kurdistan geflohen. http://www.basnews.com/index.php/en/reports/459150

Schwarze Katze Nachtrag: Mittlerweile haben auch die Tagesthemen über die 19jährige Aschwak Hadschi Hamid Talo berichtet, die im Herrschaftsgebiet des Islamischen Staates (IS) zusammen mit ihren Schwestern und Cousinen auf einem IS-Sklavenmarkt in Mossul für 100 Dollar verkauft und danach missbraucht, zwangsislamisiert und vergewaltigt wurde: https://www.tagesschau.de/ausland/jesidin-is-deutschland-101.html

Die FAZ hat dazu auch ein Video mit Aufnahmen aus Kurdistan veröffentlicht: https://www.youtube.com/watch?time_continue=3&v=rV9Mz3C2qZY