Grüße der Internationalen Arbeiter/innen-Assoziation zum 1. Mai 2014

Grußbotschaft zum Ersten Mai

Grüße der Internationalen Arbeiter/innen-Assoziation zum 1. Mai 2014

Während auf der ganzen Welt die Leute immer mehr in un­sichere Arbeitsbedingungen gedrängt werden, die Errungen­schaften aus jahrzehntelangen Kämpfen der Arbeiter/innen-Klasse angegriffen werden und eine wachsende Anzahl von Arbeitenden zu Armutsbedingungen überleben müssen, ist es extrem nötig gegen die Ausbeutung, die wir erleiden müssen, uns zu organisieren und zu mobilisieren.

Am Ersten Mai begehen Arbeiter/innen rund um den Erdball den internationalen Tag der Arbeit, in Gedenken an die Streiks in Chicago von 1886 und dem Martyrium der anarchistischen Arbeiter-Aktivisten, deren Leben vom Staat ungerecht genom­men wurde: Sie wurden hingerichtet, weil sie in der Arbeiter/­innen-Bewegung aktiv waren.

Wie unsere Vorgänger/innen kämpfen wir weiterhin entschlos­sen nicht nur für konkrete Siege der arbeitenden Klasse, son­dern auch für Selbstverwaltung und Emanzipation – und für die Umwandlung der Gesellschaft in eine Welt der Gleichen.

Die Internationale Arbeiter/innen-Assoziation (IAA) sendet an diesem Tag ihre Grüße an die arbeitenden Leute. Unsere Mit­gliedssektionen werden in vielen Ländern auf den Straßen sein und wir laden euch ein, an unseren Protesten teilzunehmen. Aber protestieren ist einfach nicht genug. Wir müssen mit neuer Dringlichkeit aktiv einen Widerstand gegen den Kapita­lismus und alle Formen der Ausbeutung aufbauen.

Der Kapitalismus ist in der Lage die verschiedenen Teile der arbeitenden Klasse erfolgreich gegeneinander auszuspielen. Es wird versucht die Gewinne zu erhöhen, die besseren Jobs durch schlechter bezahlte und unsichere zu ersetzen. Dadurch werden immer diejenigen ausgebeutet, die am meisten ver­zweifelt ums Überleben kämpfen. Das alles geschieht auf globaler Ebene und daher muss die Antwort darauf ebenfalls global sein.

Wir erklären mit Nachdruck, dass unsere Internationale dafür da ist, für die gemeinsamen Ziele im weltweiten Maßstab aktiv zu sein. Und wir sehen in der internationalen Solidarität der Arbeiter/innen eine mächtige Kraft, die den zunehmenden Nationalismus und die autoritären Bewegungen überwinden kann, welche die arbeitende Klasse spalten und dabei helfen die Macht der Eliten aufrecht zu erhalten.

Wir müssen uns organisieren und kämpfen
– heute mehr denn je!

Internationale Arbeiter/innen-Assoziation

Jung und billig – danke SPD!

Wir von der Jung-und-Billig-Kampagne wollen uns nun auch endlich mal bei der SPD bedanken. Ohne eure mutige Minijob-Reform im Jahr 2003 hätten wir wahrscheinlich nicht den Elan bekommen, unsere Kampagne zu starten und würden wohl auch nicht so viel Zuspruch bekommen.

Schon damals hattet ihr erkannt, dass die niedrigen Löhne ein großes Problem bei geringfügiger Beschäftigung waren. Durch haarscharfe Analysen konntet ihr aber die Ursache des Problems heraus finden: die Bosse dieses Landes würden ja gerne höhere Löhne zahlen, jedoch würden dann viele Arbeitnehmende oberhalb der Minijob-Grenze verdienen – und das will ja niemand. Doch dank so vieler kluger Köpfe im Willy-Brandt-Haus konnte auch dieses Problem auf einfache und geniale Weise gelöst werden. So wurde die Verdienstobergrenze von Minijobs auf 400 Euro angehoben, um dadurch den vor Ungeduld fast platzenden Arbeitgebenden endlich die Möglichkeit zu gewähren, die Löhne anzuheben.
Die Denkerriege der SPD-Wirtschaftsfraktion war anscheinend so angeheizt durch diese Perle der Arbeitnehmerfreundlichkeit, dass sie gleich noch einen drauf legen wollten. Denn – wie alle wissen – sind wir Deutschen nur glücklich, wenn wir arbeiten. Deshalb stand die Begrenzung bei Minijobs von 15 Wochenstunden unserer freien Entfaltung nur entgegen. Somit war die ersatzlose Streichung dieser Passage ein emanzipatorischer Akt, schließlich soll jeder so viel arbeiten (lassen), wie er oder sie will!
Höhere Löhne durch mehr Minijobs, freie Entfaltung durch unbegrenzte Arbeitsdauer – allein das klingt schon nach einer hervorragenden Reform. Doch gemeinsam mit den Arbeitgebern konnte die SPD durch diese Reform einen Trick vollführen, welcher an Zauberei denken lässt: aus einem Arbeitsplatz mache drei Minijobs – einfach genial! Wir, als junge Minijobbende, können uns nur bedanken. Nach diesen „Maßnahmen zur Flexibilisierung“, welche an eine Art Arbeitsmarkt-Yoga erinnern, können wir nun unsere Beine so breit machen, dass uns nur ein Minijob gar nicht mehr reicht.

DANKE SPD!

Jung und billig – Kampagne gegen Ausbeutung im Minijob, http://minijob.cc/
eine Initiative der Anarchosyndikalistischen Jugend Berlin, http://asjberlin.blogsport.de