ILO mahnt Bundesregierung: Gewerkschaftsrechte garantieren

ILO mahnt Bundesregierung: Gewerkschaftsrechte garantieren Nach einer Beschwerde der FAU Berlin bestärkt die UN-Arbeitsorganisation ILO die Rechte von Minderheitsgewerkschaften. Allgemeines Syndikat der FAU Berlin, 21.12.11

In ihrem Bericht vom November 2011 fordert die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) die Bundesregierung auf, dafür Sorge zu tragen, dass die Freie Arbeiterinnen- und Arbeiter-Union (FAU) die Interessen ihrer Mitglieder gemäß der Konventionen 87 und 98 vertreten könne. Das Komitee für Vereinigungsfreiheit der UNO-Organisation benennt für die FAU Berlin insbesondere das Recht der freien Meinungsäußerung, das Zutrittsrecht zu sämtlichen Betrieben, in denen sie Mitglieder hat, und das Recht auf Teilnahme an Betriebsratssitzungen, sofern sie auf betrieblicher Ebene repräsentativ ist.

Zur Wahrung der Interessen von sog. Minderheitsgewerkschaften wurde die Bundesregierung darüberhinaus aufgefordert, die ILO umgehend zu informieren, sollte die Gesetzesinitiative zur Tarifeinheit wieder aufgegriffen werden – die Regierung hatte der UN-Organisation mitgeteilt und damit erstmals schriftlich bestätigt, dass das umstrittene Vorhaben eingestellt ist.

Die ILO reagierte damit auf eine Beschwerde der FAU vom April 2010 (Fall Nr. 2805; FAU gegen Bundesregierung auf Einhaltung der ILO-Konventionen 87 und 98). Die Beschwerde war eine Reaktion auf zwei Urteile des Landesarbeitsgerichts und des Landgerichtes Berlin, in denen der Lokalorganisation der FAU im Zuge eines Arbeitskonflikts per einstweiliger Verfügung nicht nur sämtliche Arbeitskampfmaßnahmen untersagt wurden, sondern gleichsam untersagt wurde, sich als Gewerkschaft bzw. Basisgewerkschaft zu bezeichnen. Infolge der Urteile wurde die FAU Berlin nicht nur als mögliche Tarifpartei aus dem Betrieb gedrängt, sondern ihr wurde auch die Teilnahme an Betriebsratssitzungen und Betriebsversammlungen verwehrt. Seither sieht sich die FAU Berlin mit mehreren Hausverboten gegen Gewerkschaftsvertreter konfrontiert – sowohl im damaligen als auch in aktuellen Arbeitskonflikten. In zwei Fällen hatte dies sogar zu Anzeigen wegen angeblichen Hausfriedensbruchs geführt.

Wir begrüßen ausdrücklich diese Entscheidung eines internationalen Gremiums wie der ILO. Sie stärkt nicht nur unsere Position in aktuellen Konflikten, sondern ebenso die Position all derer, die sich für die Etablierung kämpferischer Basisgewerkschaften in diesem Land einsetzen“, so Andreas Förster, Sekretär der FAU Berlin.

Der ILO-Report: www.ilo.org/gb/GBSessions/GB312/ins/WCMS_168206/lang–es/index.htm (Empfehlungen die FAU Berlin betreffend in der englischen Fassung auf Seite 47)

Spendenaufruf Nähmaschine, Stoff und Nähzubehör

Nähmaschine, Stoff und Nähzubehör gesucht. Jugendliche lernen nähen.

Ab 2012 soll es für Jugendliche aus Hemer/Iserlohn/Menden die Möglichkeit geben, Nähen zu lernen. Dafür werden Nähmaschine(n), Stoffe und Nähzubehör als Spende gesucht. Die Schwarze Katze ist eine alternative Gruppe aus dem Sauerland. Wir möchten ab 2012 einen Näh-Kurs für Jugendliche anbieten. Daher würden wir uns über eine Spende freuen. Es ist besser, Dinge selbst herzustellen und zu gestalten, als den ganzen Tag nur Computerspiele und das Fernsehprogramm zu konsumieren. Wir möchten dazu beitragen Kreativität und sinnvolle „do it yourself“-Fähigkeiten zu fördern. Dazu ist Ihre Hilfe notwendig.

Wer bei sich zuhause eine transportable elektrische Nähmaschine liegen hat, kann sich melden. Kann auch was dran kaputt sein, wir versuchen das dann zu reparieren. Es können durchaus ältere, nicht so hoch technisierte Modelle sein. Über die Spende einer solchen Nähmaschine würden sich die Jugendlichen freuen. Besser so etwas wird genutzt als wenn es auf dem Dachboden verstaubt. Wir möchten gerne mit verschiedenen transportablen Freiarm-, Overlook- oder Industrie-Nähmaschinen, also nicht die Variante mit eingebautem Tisch, Jugendlichen den Umgang mit Nadel und Zwirn zeigen.

Aber auch wer nur Näh-(maschinen)-Zubehör, Nadeln, Stoffe, Garn, Nähmaschinengarn, Stoffschere, Maßband, Spulen, Stecknadeln, Knöpfe, Nähkästchen, Stoffkreide oder Handarbeitsbücher übrig hat, kann sich melden. In der Umgebung von Hemer, Iserlohn, Menden kann es ebenso wie Ihre ungenutzte Nähmaschine abgeholt werden. Um auch Jugendlichen aus nicht so begüterten Elternhäusern die Teilnahme zu ermöglichen und da Stoffe relativ teuer sind, freuen wir uns auch über eine finanzielle Unterstützung für das Näh-Projekt. Bitte helfen Sie mit.

Schwarze Katze spendet 10 Bücher für den Offenen Bücherschrank Ihmert

Bücherspende
Die Schwarze Katze hat am 12.07.11 insgesamt 10 Bücher für den Offenen Bücherschrank Ihmert gespendet. Warum haben wir die Bücher gespendet? Wir finden das Prinzip der gegenseitigen Hilfe und des Austausches von Wissen und Fähigkeiten gut.

Offener Bücherschrank Ihmert
Der Offene Bücherschrank Ihmert umfasst 200 Romane, Kinder- und Sachbücher. Wer was ausleiht, bringt das wieder zurück. Wer ein Buch behalten möchte, stellt stattdessen ein anderes Buch rein. Das klappt im Hemeraner Bergdorf Ihmert seit 2009. Ausser Kleinigkeiten, wie Sand, welches kleinere Kinder manchmal aus dem danebengelegenen Sandkasten in den Bücherschrank befördern und unschönem Graffiti, läuft alles prima. Der Bücherschrank wird ehrenamtlich betreut und durch den Förderverein der Stadtbücherei Hemer Pro Buch unterstützt. Ihmert ist ein Stadtteil von Hemer, der auf dem Weg nach Altena liegt.

Bildung darf nichts kosten
Eine runde Sache. Nicht nur in NRW gibt es Öffentliche Bücherschränke, sondern auch woanders. Sowas sollte es eigentlich neben einem Umsonstladen in jeder Stadt geben. Bildung darf nicht vom Geldbeutel abhängig sein. Kollektive Nutzung von Büchern und Infrastruktur ist ein unterstützenswertes Projekt. Alles für alle und zwar umsonst!

Schwarze Katze Spende: 10 Bücher für den Bücherschrank.
Nahaufnahme vom Öffenen Bücherschrank Ihmert.
Die 10 Bücher sind jetzt drin. Ein Kind nimmt gleich darauf ein Bilderbuch in die Hand.
Maibaum Hemer-Ihmert auf dem Dorfplatz neben dem Bücherschrank
Spielplatz in der Ihmerter Dorfmitte – rechts ist der Bücherschrank…
…direkt neben dem Sandkasten.
Bücherschrank von vorne…
…von hinten…
…und als Nahaufnahme.

Gedenken an Reichspogromnacht am 09.11.11 in Menden, Iserlohn und Hagen

Etwa 80 TeilnehmerInnen beteiligten sich am Gedenken an die Reichspogromnacht am 09.11.11 in Menden/Sauerland. Zuerst wurde in der Bücherei im Alten Ratssaal Musik von der Musikschule Menden vorgetragen. Nach einem kurzen Einleitungsstatement vom Bürgermeister Volker Fleige berichteten Schülerinnen des Placida-Viel-Berufskollegs von ihrem Besuch in Auschwitz. Anschliessend ging es gemeinsam zum „Ort des Erinnerns“ an die Hochstrasse zur Kranzniederlegung und der Verlesung der Namen der Opfer. Mit Interesse wurden die Schwarze Katze Flugblätter zum 9. November angenommen und gelesen. In diesem Flugblatt wurden die Mendener darüber informiert, was die Sauerländer Nazis in Mendens Nachbarstadt Iserlohn den Juden angetan haben:

http://schwarze.katze.dk/download/pdf/sk091111.pdf
Kundgebung zur Reichspogromnacht in Menden. Foto: Schwarze Katze, 09.11.11

In Iserlohn gab es auch eine Mahnveranstaltung zur Erinnerung an die Reichpogromnacht. Redner war der neue Stadtarchivar Quaschny, Werner Morgenbrodt und Uta Meyer hielten am Mahnmal am Poth Redebeiträge. Nach einem Schweigegang durch die Fussgängerzone wurden am Mahnmal Blumen niedergelegt. Nachfolgend der Aufruf zur Teilnahme an der Gedenkveranstaltung:

Am 9. November ist es genau 73 Jahre her, dass wie in Iserlohn in ganz Deutschland die meisten Synagogen niedergebrannt wurden. Jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger wurden verleumdet, geschlagen und abgeführt, jüdische Geschäfte zerstört. Ein großer Teil der Bevölkerung schaute dem furchtbaren Treiben der Nationalsozialisten zu oder einfach weg.

Nach Ausgrenzung und Diskriminierung begann mit der Reichspogromnacht (verharmlosend auch als „Reichskristallnacht“ bezeichnet) am 9. November 1938 der Vernichtungsfeldzug gegen die jüdische Bevölkerung in Deutschland und später in fast ganz Europa. Diesen mörderischen Aktivitäten fielen auch unendlich viele Andersdenkende und Angehörige anderer Nationalitäten zum Opfer.

Das FriedensPlenum Iserlohn, Pax Christi und der SPD-Stadtverband Iserlohn rufen zu einer besonderen Mahnveranstaltung auf, die ein Zeichen setzen soll gegen Rassismus und Gewalt. Gleichzeitig sollen alle aufrecht Denkenden damit zu Zivilcourage und zum Eintreten für Menschenwürde, Toleranz und Respekt gegenüber allen Mitgliedern unserer Gesellschaft aufgerufen werden.

Wir laden deshalb alle Bürgerinnen und Bürger Iserlohns ein zur Teilnahme an der aktuellen Mahnveranstaltung am

Mittwoch, den 9. November 2011, 18.00 Uhr
Gedenkstein für die Synagoge
(Mendener Straße / Ecke Karnacksweg)

Als Hauptredner konnte Rico Quaschny, Archivleiter der Stadt Iserlohn, gewonnen werden.

Nach der Ansprache erfolgt ein Schweigegang durch die Fußgängerzone, der am Mahnmal am Poth mit Redebeiträgen der Veranstalter und Niederlegung von Blumengebinden abgeschlossen wird.

Zeigen wir unser Gesicht – auch und gerade mit Blick auf immer wieder spürbare rechtsradikale Tendenzen !

In Hagen wurde bei der dortigen Synagoge am 9. November 2011 folgendes Flugblatt verteilt:

Eine Information der Hagener VVN-BdA, Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten, zum heutigen Mahn- und Gedenktag: Es geschah, auch in Hagen, in der Nacht vom 9. auf den 10. November. 1938, vor 73 Jahren: Pogrom. Terror. „Kristallnacht“. Das Wort Pogrom ist russisch, bedeutet Aufruhr, Zerstörung, Morde. Die deutsche nazistische Regierung hatte seit ihrer Wahl im Januar 1933 von Anfang an darauf hingearbeitet, in ihrem Machtbereich die jüdische Bevölkerung zunächst einzuschüchtern, sie möglichst zur Flucht zu zwingen. Das steigerte sich beständig. Bis zum organisierten Mord an ca. 6 Millionen Menschen. Wenige überlebten.

Um die Reaktion der Nichtjuden im In- und Ausland auf diese Politik zu testen, befahl die Nazipartei vom 7. – 13. November allen Parteimitgliedern die Durchführung eines sorgfältig vorbereiteten Pogroms. Nicht in Uniform! Dabei wurden in Deutschland, in Österreich, im Sudetenland ca. 1.400 Synagogen und religiöse Stätten geschändet, zum Teil in Brand gesteckt, zum Teil gesprengt, auf jeden Fall aber verwüstet. 30.000 Menschen wurden in KZs eingeliefert. Hunderte verloren ihr Leben.

In Hagen begann es nachts am 9./10. November um drei Uhr. Hagener aus mehreren Stadtteilen zogen lautstark durch die Stadt, drangen gewaltsam in Wohnungen ein, zerstörten Geschäfte, nahmen mit, was ihnen gefiel. Die Synagoge brannte aus, die Mauern blieben stehen, das Gebäude wurde danach von der Nazipartei genutzt. Bomben der letzten Kriegsjahre zerstörten es total.

350 Hagenerinnen und Hagener bangten um ihr Leben. Zu Recht. Ein Mann, dessen Familie die Nazis besonders hassten, weil sie ihnen immer mutig begegnete, starb an seinen Verletzungen. Viele Menschen wurden geschlagen und verletzt, einer aus dem Fenster geworfen.

Unter den genannten 30.000 in KZs Verschleppten waren mehrere Hagener.

Antispe Kongress Hannover

Vom 07.-10.08.08 fand in Hannover der Antispe Kongress statt. Die Schwarze Katze hat dort einen Workshop angeboten und die Tage für eine Städtefahrt Hannover genutzt, um sich die Graffitis der niedersächsischen Landeshauptstadt einmal näher anzuschauen. Dazu gibt es eine Fotoseite: http://schwarze.katze.dk/fotos/070808.html

Plakat zum Antispe Kongress Hannover, Foto: Schwarze Katze, 07.-10.08.08