Die Deutschen und der Holocaust

Zum Gedenken an den 76. Jahrestag der Deportation der letzten Lüdenscheider Juden in die Vernichtungslager am 28. April 1942

„Die Deutschen und der Holocaust. Was niemand wissen wollte, aber jeder wissen konnte.“

Lüdenscheider Gespräche

Mittwoch, den 25. April 2018, 18 Uhr, Kulturhaus

Prof. Dr. Bernward Dörner, Historiker, Berlin
Moderation: Prof. Dr. Arthur Schlegelmilch

„Davon haben wir nichts gewusst!“, hieß es nach dem Ende des NS-Regimes. Nur wenige Deutsche gaben zu, von der Ermordung der Juden erfahren zu haben. Der Verdacht, dass es sich um eine Schutzbehauptung handeln könnte, lag von Anfang an nahe. Den wissenschaftlichen Nachweis über die Wahrnehmung des Genoids an den Juden zu erbringen, ist indes schwierig: Ein Großteil der belastenden Akten ist gezielt vernich-tet worden. Die meisten Deutschen verdrängten oder verleugneten ihr Wissen. Doch zeitgenössische Akten (geheime Lageberichte, Strafverfahren, Tagebücher, Hitler-Reden etc.) entlarven jahrzehntelang gepflegte Lebenslügen.

Bernward Dörner, Jahrgang 1956, hat nach einem Studium der Geschichte und Germanistik über die Unterdrückung von kritischen Äußerungen durch das das NS-„Heimtücke-Gesetz“ promoviert. Bei seinen Archivrecherchen stieß er damals auf aktenkundig gewordene Äußerungen von ganz normalen Deutschen über die Ermordung der Juden. Seine Habilitationsschrift über die gesellschaftliche Wahrnehmung des Genozids mündete in sein Buch „Die Deutschen und der Holocaust. Was niemand wissen wollte, aber jeder wissen konnte“. Bernward Dörner ist apl. Professor für Neuere Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der Zeitgeschichte am Zentrum für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin.

Veranstalter: Institut für Geschichte und Biographie der FernUniversität in Hagen
in Kooperation mit den Ge-Denk-Zellen Altes Rathaus Lüdenscheid e.V. und VHS.

Ge-Denk-Zellen Altes Rathaus Lüdenscheid e.V.
www.ge-denk-zellen-altes-rathaus.de

Verboten und verbrannt „Wider das Vergessen! 10.Mai 1933: Bücherverbrennung“

Verboten und verbrannt
„Wider das Vergessen! 10.Mai 1933: Bücherverbrennung“
Eine Ausstellung zum 85. Jahrestag der Bücherverbrennung am 10. Mai 1933
Am 10. Mai 1933 inszenierten die Nationalsozialisten mit Hilfe der „Deutschen Studentenschaft“ die folgenschwerste Bücherverbrennung der deutschen Geschichte. Das Motto: „Wider dem undeutschen Geist“. Landesweit wurden an diesem Tag in den deutschen Universitätsstädten „undeutsche und volksschädliche“ Werke von jüdischen, marxistischen oder pazifistischen Autoren vernichtet. Zu den betroffenen Schriftstellern gehörten unter anderem Bertolt Brecht, Lion Feuchtwanger, Sigmund Freud, Franz Kafka, Erich Kästner, Heinrich und Thomas Mann, Karl Marx, Erich Maria Remarque, Stefan Zweig. Die Liste umfasste mehr als 130 Personen, deren Werke aus Bibliotheken und Buchhandlungen entfernt werden mussten. Während die Volksbibliotheken gründlich gesäubert wurden, wurde ein Teil der verbotenen Literatur sekretiert (weggeschlossen). Dadurch wurde ein Bestand überliefert, der immer noch für die Forschung wichtig ist. Die straff organisierte und ritualisierte Bücherverbrennung bildete den Auftakt zur Vertreibung und Verfolgung unzähliger Repräsentanten der deutschen und deutschsprachigen Kultur.

Das Stadtmuseum Iserlohn möchte an dieses dunkle Kapitel deutscher Geschichte erinnern und präsentiert aus Anlass des 85. Jahrestags vom 26. April bis zum 3. Juni 2018 die Ausstellung „Wider das Vergessen! 10.Mai 1933: Bücherverbrennung“ mit zahlreichen Erstausgaben der damals verbrannten Titel. „Bis heute ist zwar Vieles aufgearbeitet worden, jedoch ist die Bücherverbrennung von 1933 ein in diesen Dimensionen einmaliges Kulturverbrechen, das auch der Nachwelt vermittelt und in Erinnerung gerufen werden muss, z.B. durch mehr Präsenz in Schulbüchern und ähnlichen Materialien.“ Claus Friedrich

Die Ausstellung wurde von Claus Friedrich, Iserlohn, konzipiert. Er hat in mehr als 25 Jahren über 250 Originalausgaben von Büchern zusammengetragen, deren Autoren in jenen Tagen der dunkelsten Zeit deutscher Geschichte inhaftiert, umgebracht oder ins Exil gezwungen wurden. Friedrich sieht in seiner Sammlerleidenschaft eine Selbstverpflichtung: „Ich möchte aufklären. Bis heute ist nicht vollständig aufgearbeitet, was schon vor dem 10. Mai 1933 und danach passierte“. Seine Bücher wurden bereits bei verschiedenen Veranstaltungen präsentiert. Der Eintritt ist frei.

Ausstellungsdauer: 26. April – 3. Juni 2018

Stadtmuseum Iserlohn, Fritz-Kühn-Platz 1, 58636 Iserlohn (Friedensfestplatz)

Öffnungszeiten:
Dienstag – Sonntag 10.00 – 17.00 Uhr
Donnerstag 10.00 – 19.00 Uhr
Montags und an Feiertagen geschlossen.

Eintritt frei

Fotobericht zum Neonaziaufmarsch in Dortmund am 14.04.18

Neonaziaufmarsch in Dortmund
5.000 Gegendemonstranten stehen 500 Ewiggestrigen entgegen
Aktivistische Unabhängige Antifa, 15.04.18

Gestern waren über 5.000 Menschen in Dortmund gegen den Neonaziaufmarsch auf den Beinen.

Leider behinderte die Polizei wieder gezielt den angemeldeten Gegenprotest. Die gesamte Route des Neonaziaufmarsches war von Sperrstellen der Polizei hermetisch abgeriegelt. Viele Gegendemonstrant*innen wurden bei ihrem Versuch, an den von BlockaDO für 11 Uhr angemeldeten Treffpunkt an der Nazi Route zu gelangen, von einer Sperrstelle zur nächsten verwiesen. Trotzdem versuchten mehrere, größere Gruppen, an die Naziroute zu gelangen. Die Polizei verhielt sich dabei äußerst aggressiv. Sie zog immer wieder ohne Grund einzelne Leute heraus. Andere Demonstrant*innen wurden ebenfalls ohne Grund geschlagen. Dabei wurden zwei A.U.A.-Aktivist*innen leicht verletzt. Schließlich teilte sich unsere Gruppe in zwei Gruppen auf, um so den Neonaziaufmarsch von beiden Seiten der Route zu stören.

Durch die extreme Abschirmung der Polizei war es nicht möglich, direkt an die Naziroute zu gelangen. Allerdings gelang es zumindest einer unserer Kleingruppen, relativ nah in Sicht- und Hörweite lautstark zu protestieren.

Leider wurde eine befreundete Gruppe auf der Rückreise von Nazis attackiert. Dabei wurde eine Person leicht verletzt. Die Nazis konnten dingfest gemacht werden.
Transpi gegen Naziterror
Cops ganz in schwarz
Cop-Car
Warten auf die Nazis! Mensch-Ärger-Dich-Nicht Spielen.
Hamburger Gitter zwischen Polizei und Antifa
Antisemitisches Transpa im Lauti der Nazidemo
Abschlusskundgebung der Nazis. Auf dem Foto zu sehen: Antifa, Polizei, Nazis.
Knallhart gegen Rechts – Lieb zueinander!