Stellungnahme der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Rhein-Neckar zur Bundestagsabgeordneten Cansin Köktürk und ihrer Zurschaustellung der Kuffiyeh im Deutschen Bundestag

Mit Entsetzen und tiefer Bestürzung nehmen wir zur Kenntnis, dass die Bundestagsabgeordnete Cansin Köktürk (Die Linke) öffentlich und stolz mit einer Kuffiyeh – dem sogenannten Palästinensertuch – im Deutschen Bundestag posiert. Zur gleichen Zeit traf sich Bundespräsident Steinmeier mit einer Gruppe von aus der Geiselhaft der Hamas befreiten deutschen Geiseln, sowie mit Angehörigen von ermordeten Geiseln und auch derer, die noch in Gaza festgehalten werden.

Ein abscheuliches Verhalten der Linken Politikerin.

Die Kuffiyeh ist längst kein neutrales Kleidungsstück mehr. Sie steht symbolisch für eine Ideologie, die in ihrer radikalisierten Form die Vernichtung Israels propagiert. Seit den 1960er Jahren ist die Kuffiyeh durch Jassir Arafat und die PLO zum Erkennungszeichen anti-israelischer, oft auch antisemitischer Bewegungen geworden. In vielen Kontexten wird das Tuch nicht nur als Zeichen palästinensischer Solidarität verstanden, sondern auch als Unterstützung von Gewalt gegen Jüdinnen und Juden – sowohl in Israel als auch weltweit. Es ist erschreckend, wie blind manche Politikerinnen und Politiker gegenüber dieser historischen und politischen Symbolik agieren.

Gerade im Deutschen Bundestag – dem Parlament eines Landes, das aus seiner historischen Verantwortung gegenüber dem jüdischen Volk eine besondere Beziehung zu Israel und zur jüdischen Gemeinschaft ableitet – hat ein solches Symbol absolut nichts zu suchen. Es ist ein Affront gegenüber den Opfern antisemitischer Gewalt, gegenüber den jüdischen Gemeinden in Deutschland und gegenüber dem israelischen Volk. Wer im Bundestag mit einer Kuffiyeh posiert, relativiert auf perfide Weise die Verbrechen des Terrorismus, der sich unter diesem Symbol immer wieder artikuliert – nicht zuletzt beim Pogrom der Hamas am 7. Oktober 2023.

Wir fordern eine öffentliche Entschuldigung von Frau Köktürk und eine klare Distanzierung von jeglicher Symbolik, die mit Antisemitismus, Hass auf Israel und Gewalt in Verbindung gebracht wird.

Außerdem erwarten wir von ihrer Fraktion und den anderen demokratischen Parteien im Bundestag, dass sie solche Auftritte nicht dulden, sondern konsequent verurteilen.

Wer im Bundestag sitzt, trägt Verantwortung – und zwar nicht nur gegenüber seinen Wählerinnen und Wählern, sondern auch gegenüber der Geschichte, der Demokratie und der Menschlichkeit.

Deutsch-Israelische Gesellschaft Rhein-Neckar
Mannheim, den 27. März 2025