Solidarität mit Afrin! – Solidarität mit der Demokratischen Föderation Nordsyrien!

Solidarität mit Afrin! – Solidarität mit der Demokratischen Föderation Nordsyrien!
Internationales Sekretariat der FAU, 29.01.18
Erklärung der FAU zur Situation in Nordsyrien und in der Türkei

Seit dem 19. Januar greift die türkische Armee gemeinsam mit islamistischen Söldnern den Distrikt Afrin im Norden Syriens an. Der Kanton der Demokratischen Föderation Nordsyrien wird seitdem von Milizen der Syrian Demokratic Forces (SDF) unter hohen Opfern verteidigt. Die auch mit deutschen Waffen durchgeführte türkische Invasion ist ein direkter Angriff auf die demokratische Selbstverwaltung innerhalb der Nordsyrischen Föderation und auf alle, die für die Befreiung von Patriarchat und Diktatur und für ein sicheres Leben kämpfen. Sie ist darüber hinaus eine Sabotage des bislang erfolgreichen Kampfes der SDF gegen den sogenannten Islamischen Staat.

Die deutsche Regierung ist für diese Situation mitverantwortlich, nicht nur aufgrund der von ihr genehmigten Waffenlieferungen an die Türkei. Darüber hinaus macht sie sich zum verlängerten Arm des Erdoğan-Regime, wenn sie die Organisationen verfolgt, die das in Nordsyrien angewandte politische Modell des Demokratischen Konföderalismus vertreten, ihre Symbole verbietet und ihre Aktivist*innen mit Abschiebung bedroht. Sie fördert damit die zunehmende Faschisierung der Türkei, wo im Schatten der Invasion in Afrin immer mehr Andersdenkende zum Schweigen gebracht werden.

Die Organisation der Menschen in Räten über ethnische Grenzen hinweg, der Bedeutungsgewinn kooperativer Wirschaftsformen und die zentrale Rolle der Frauenemanzipation machen die Revolution von Nordsyrien zur Hoffnung für die gesamten Region und darüber hinaus. Unsere Solidarität gilt allen Menschen, die dort für ein selbstbestimmtes Leben frei von Islamismus und staatlicher Unterdrückung kämpfen.

Setzt den Kampf um Freiheit und Selbstverwaltung fort!

Bijî Rojava!

Offener Brief der Säkularen Aktivisten Koblenz an die Botschaft Ägyptens

Offener Brief an die Botschaft der Arabischen Republik Ägypten
Betr.: Gesetzliche Einstufung von Atheisten als Verbrecher

Säkulare Aktivisten >>I (im Förderkreis der GBS)
56068 Koblenz

Offener Brief an die Koblenz, den 5.1.2018
Botschaft der Arabischen Republik Ägypten
Stauffenbergstr. 6/7
10785 Berlin

Betr.: Gesetzliche Einstufung von Atheisten als Verbrecher

Sehr geehrte Damen und Herren der Ägyptischen Botschaft in Berlin!

Bevor Sie diesen offenen Brief lesen, möchten wir Ihnen versichern, dass wir als Nichtgläubige keine Bedrohung für Ihr Land oder für Sie persönlich sind. Wir sind sehr friedfertige, pazifistische Menschen und unser Ziel ist eine bessere Welt ohne Krieg, Mord, Totschlag und Körperverletzung zu bewirken, mit gleichen Rechten für Frauen und Männer. Nach unserer Meinung ist das am besten möglich, wenn man alle Formen der Religion aus dem öffentlichen Leben in die Privatsphäre der Menschen verbannt. Dort kann man Verehrungsriten ausführen, solange man keinen anderen Menschen damit belästigt, gefährdet oder bedroht. Religion ist die häufigste Ursache für Krieg in der Geschichte der Menschen. Das muss ein Ende haben.

Die Bedrohungen, die jetzt gerade in Ihrem schönen und doch eigentlich so Kultur reichen Land passieren, sind für uns nicht mehr akzeptabel. Wenn Herr Amr Hamroush an einem Gesetzentwurf arbeitet mit dem Ziel einer „Kriminalisierung des Atheismus“ und die Bestrafung von Atheisten fordert, dann erschreckt uns das sehr. Natürlich bewirkt das, dass sich von uns Atheisten und Agnostikern in Deutschland niemand mehr getraut nach Ägypten zu reisen. Die Gefahr für uns liegt darin, dass Behörden in Ihrem Land ganz einfach an Hand unserer Facebook Kommentare „feststellen“ könnten, dass wir uns eines solchen Verbrechens schuldig gemacht hätten. Würden wir dann nach Sharia-Recht verurteilt werden? Und das man bei Ihnen Facebook-Aktivisten verfolgt, haben Sie ja gerade erst bewiesen.

Unsere Angst vor Gefängnis, Zwangsarbeit, Amputationen, Prügel- und Todesstrafen halten uns davon ab einen Fuß in Ihr Land zu setzen. Wir, die sich in Deutschland offen zum Atheismus bekennen, sind mehr als 10.000.000 Menschen und die vermutete Zahl der Nichtgläubigen ist noch einmal um ein Vielfaches höher. Uns werden Sie sobald nicht als Besucher Ihres Landes begrüßen können. Wie weit sich die Pläne Ihres Landes in unseren Kreisen auf unser Kaufverhalten auswirken wird, werden wir sehen. Dann wird es eben keine ägyptischen Kartoffeln und Prinzess-Bohnen und Blumen mehr geben. Schade! Ob wir auch von Kreuzfahrten mit Passagen des Suez-Kanals absehen müssen, wird die Zukunft uns lehren.

Wie wollen Sie den weiteren Niedergang der ägyptischen Wirtschaft Ihrer Bevölkerung erklären? Mit „Gottes Wille“?

Mit freundlichen Grüßen

Die Säkularen Aktivisten Koblenz

Solidarität mit der antiklerikalen Rebellion im Iran!

Solidarität mit der antiklerikalen Rebellion im Iran!
Schwarze Katze, 31.12.17

http://schwarze.katze.dk/texte/is13.html

Eine mutige junge Frau legt öffentlich ihr Kopftuch im Iran ab und schwenkt es an einem Stab befestigt vor sich her. Sie wird kurze Zeit später vom islamischen Regime festgenommen. Radikale Muslime wollen auch gerne in Deutschland den Kopftuchzwang für Frauen als Gesetz erzwingen, indem sie versuchen die Scharia einzuführen um Frauen zu beherrschen.

Säkulare Flüchtlingshilfe – Atheisten helfen

Der Verein „Säkulare Flüchtlingshilfe – Atheisten helfen“ (englischer Name: „Atheist Refugees Relief“) ist eingetragen und als gemeinnützig anerkannt worden. Sein Ziel besteht darin, religionsfreie Flüchtlinge durch praktische Hilfsangebote zu unterstützen und ihre Lebenssituation durch politische Arbeit zu verbessern. Der Verein geht in seinem Selbstverständnis von säkular-humanistischen, rationalen und naturalistischen Leitideen aus („evolutionärer Humanismus“). Er kämpft für die Durchsetzung einer humanistischen Ethik.

Insbesondere in islamischen Ländern werden Religionskritiker und Atheisten verfolgt und bedroht. Insbesondere Frauen, Schwule und Atheisten sehen sich in islamischen Ländern zur Flucht gezwungen. In der praktischen Arbeit geht es dem Verein darum, passende Wohnungen für säkulare Flüchtlinge zu finden, sie zu Ämtern, Ärzten, Rechtsanwälten zu begleiten und ihnen den Zugang zu geeigneten Sprach- und Integrationskursen sowie zu Therapieangeboten zu eröffnen.

Der Verein sieht es zudem als elementaren Teil seiner Arbeit an, den Betroffenen das reale Erleben ihrer so lange ersehnten Freiheit zu ermöglichen. Diese Freiheit äußert sich oft schon in „Kleinigkeiten“, die für viele Flüchtlinge jedoch keineswegs selbstverständlich sind: Die Möglichkeit, die eigene Kleidung frei zu wählen und in der Öffentlichkeit tragen zu können. Die Freiheit, auf einem Fahrrad durch die Stadt zu fahren. Zu erleben, wie es sich anfühlt, in einem öffentlichen Schwimmbad in das Wasser einzutauchen oder einfach nur in ein großes Kino zu gehen. Vor allem für Frauen ist dies eine überwältigende Erfahrung von großer Bedeutung.

„Herausforderungen und Ziele der Säkularen Flüchtlingshilfe“ (PDF, 830 KB)
Infos über die „Säkulare Flüchtlingshilfe – Atheisten helfen“ auf ihrer Webseite:
https://atheist-refugees.com/