Frauen sollen den Mund halten

In der Bibel steht im Ersten Korintherbrief das Paulus-Wort: „Die Frau hat zu schweigen in der Gemeinde.“ (1 Kor 14,33b-36) Der von Jesus eingesetzte Apostel Petrus sagte: „Desgleichen sollt ihr Frauen euch euren Männern unterordnen.“ (Petrus 3,1-12). Die Neuapostolische Kirche sieht das auch so, wie es am Schaukasten ihrer Kirchengemeinde in Hemer zu sehen ist. Dort steht unter dem Bild einer jungen lächelnden langhaarigen Frau im Vordergrund und dem Kirchensymbol im Hintergrund: „Ich schaffe es zuzuhören, statt das letzte Wort zu haben. Mit Christus.“ Darunter steht: „Neuapostolische Kirche“.

Also fordern Christen auch noch im 21 Jahrhundert: Die Frau soll den Mund halten und der Mann das letzte Wort haben. Typisch frauenfeindlich-religiöse Ideologie, die auch bei anderen christlichen Kirchen und dem Islam vorherrschend ist. Frauen sollen sich den Männern unterordnen, so steht es in den Heiligen Texten der monotheistischen Religionen.

So heisst es in der Bibel: „Eine Frau soll sich still und in aller Unterordnung belehren lassen.“ (1 Ti 2:11). Im Koran steht in Sure 4:34, dass die tugendhaften Frauen die Gehorsamen sind: “Die Männer stehen den Frauen in Verantwortung vor, weil Allah die einen vor den anderen ausgezeichnet hat und weil sie von ihrem Vermögen hingeben. Darum sind tugendhafte Frauen die Gehorsamen und diejenigen, die (ihrer Gatten) Geheimnisse mit Allahs Hilfe wahren. Und jene, deren Widerspenstigkeit ihr befürchtet: ermahnt sie, meidet sie im Ehebett und schlagt sie! Wenn sie euch dann gehorchen, so sucht gegen sie keine Ausrede. Wahrlich, Allah ist Erhaben und Groß.”

Es wird Zeit, dass die Frauen der patriarchalen christlichen und islamischen Religion den Rücken kehren und anfangen ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
Frauenfeindliches Plakat der Neuapostolischen Kirche in Hemer.
Foto: Schwarze Katze, 04.10.16

Siehe auch den Schwarze Katze Artikel „Frauen sollen dankbar sein statt immer mehr zu wollen“: http://schwarze.katze.dk/#post449

Ihre Kriege, unsere Toten! – Gegen Terrorismus und für die Freiheit aller Menschen!

Ihre Kriege, unsere Toten! – Gegen Terrorismus und für die Freiheit aller Menschen!
Die Internationale der Anarchistischen Föderationen (IFA) und die Organisationen, die vom 4. – 7. August am 10. Kongress der IFA in Frankfurt am Main (Deutschland) teilgenommen haben, positionieren sich eindeutig gegen Krieg. Wir sind gegen den Terrorismus, der mithilfe von Polizei und Armee von Staaten ausgeht. Wir sind gegen die Gewalt, die von nationalistischen und/oder religiösen Gruppen angewendet wird, und gegen isoliert ausgeführte Aktionen von rassistischen, homophoben und/oder fundamentalistischen Individuen.

Wir lehnen die mörderischen Aktivitäten dieser Regierungen, Gruppen oder Individuen ab.

Die Medien und Staaten nutzen das Wort „Terrorismus“, um soziale Bewegungen zu verurteilen, aber wir verstehen das Wort nicht auf diese Weise. Wogegen wir uns stellen, ist die Anwendung von Gewalt und Terror gegen Zivilist*innen, um Angst innerhalb der Bevölkerung zu schüren und Autorität durchzusetzen. Dieser Terrorismus geht Hand in Hand mit der Verstärkung von staatlichen Sicherheitsmaßnahmen und autoritärer Staatspolitik.

In vielen Ländern wurde der Notstand erklärt und die Befugnisse von Polizei und Armee gestärkt, was hauptsächlich dazu dient, den sozialen Widerstand zu unterdrücken. Mauern werden errichtet, um Menschen am Weiterkommen zu hindern, Gefangenenlager werden gebaut und Regierungen, Kapitalist*innen und Schmuggler*innen nutzen die Gelegenheit, um sich auf Kosten von Flüchtenden zu bereichern.

Terrorismus durch religiöse und/oder nationalistische Gruppen und Staatsterrorismus nähren sich gegenseitig. Die Waffengeschäfte von regionalen und Weltmächten sind beispielsweise seit ihrer Beteiligung an externen Kriegen in die Höhe geschossen. Ihre interventionistischen Strategien helfen dabei, den Terrorismus von religiösen und/oder nationalistischen Gruppen aufrechtzuerhalten.

In der Zwischenzeit führt der Kapitalismus seine zerstörerische Arbeit fort und diejenigen, die davon betroffen sind, sind immer dieselben: Die Bevölkerung.
Wir leben in einer Zeit der globalen terroristischen Bedrohung, des allgemeinen Kriegs und der reaktionären Politik, in der Ethnie, Religion und Terrorismus miteinander verschmolzen werden. Wir kämpfen gegen die Ausbreitung von Rassismus. Wir unterstützen die Flüchtenden, die Bewegungsfreiheit und das Recht sich niederzulassen erstreben. Wir stehen in Solidarität mit denen, die aufgrund ihrer Ethnie oder ihres Glaubens zum Ziel werden.

Vor diesem Hintergrund, wir stehen auch all denjenigen auf der Welt zur Seite, die den Einfluss von Religion auf ihr Leben, ihre Handlungen und Gedanken abschütteln wollen.

Unser Kampf für Freiheit richtet sich gegen Staat, Kapitalismus und Religion.

IAF–IFA, 6. August 2016

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Die Schwarze Katze verteilt anlässlich des Antikriegstages diesen Aufruf als Flugblatt: http://schwarze.katze.dk/download/pdf/sk010916.pdf