Fotos vom Verschenkstand Iserlohn am 15.12.12:
http://schwarze.katze.dk/fotos/151212.html
Verschenkstand Iserlohn. Foto: Schwarze Katze, 15.12.12
Fotos vom Verschenkstand Iserlohn am 15.12.12:
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Verschenkstand Iserlohn. Foto: Schwarze Katze, 15.12.12
Nordkoreas Staatschef sagt den Krieg gegen die USA in letzter Minute ab, versichert aber, dass er für die klamme Volksrepublik durchaus zu gewinnen gewesen wäre. Ein Gespräch mit Kim Jong-un.
Kim Jong-un ist Erster Sekretär der Partei der Arbeit Koreas, Erster Vorsitzender der Nationalen Verteidigungskommission und Oberkommandierender der Koreanischen Volksarmee.
Herr Oberkommandierender, um nur eins Ihrer zahlreichen Ämter zu nennen – was ist dran an der westlichen Propaganda, dass Sie demnächst die USA angreifen wollen?
Um ehrlich zu sein: Das war tatsächlich für Ostern geplant. An der Moral unserer Truppe wäre es auch nicht gescheitert. Darüber hinaus haben wir deutlich mehr Atomsprengköpfe als im Westen gemeinhin angenommen. Aber die wollten wir nur im äußersten Notfall einsetzen. Es mangelt an viel banaleren Dingen, aber der Krieg wäre für uns durchaus zu gewinnen gewesen. Gleichwohl haben wir uns entschlossen, ihn auf unbestimmte Zeit zu verschieben.
Woran mangelt es denn?
Sehen Sie, ich habe das mal durchrechnen lassen: Die US-Armee, das sind ja über eine Million Leute, wenn man alle Waffengattungen zusammenrechnet. Und da ich nicht als Unmensch in die Geschichte eingehen will, hatten wir eigentlich vor, etwa ein Drittel davon am Leben zu lassen. Das wären dann weit über 300 000 Personen, die in den Kriegsgefangenenlagern meinem Volk die Haare vom Kopf fressen würden. Und das soll ja nicht jeder Dahergelaufene, wenn Sie verstehen, was ich meine. Außerdem gibt es Probleme mit der Unterbringung an sich. Wir haben nicht genug Betten für die Gefangenen.
Ist das denn für Ihre Republik ein unlösbares Problem?
Sie ahnen ja nicht, wie viele Nordkoreaner auf der Warteliste für ein Bett stehen.
Müssen wir uns die Wartezeit in etwa so vorstellen wie bei den Autos der DDR?
Die Frage war jetzt wirklich nicht nett! Es ist auch nicht so, dass mein Volk nicht in der Lage wäre, genug Betten zu produzieren. Im Gegenteil. Wir exportieren sogar welche. Eine schwedische Möbelhauskette weiß ein Lied davon zu singen, was nordkoreanische Wertarbeit ist.
Würden Sie uns auch den Namen dieser Möbelhauskette sagen?
Also, das geht nun wirklich zu weit. Bei den Atomsprengköpfen bin ich Ihnen schon sehr entgegen gekommen, aber ich muss ihnen ja nicht alle Staatsgeheimnisse verraten. Im Krieg und in der Liebe ist zwar alles erlaubt, aber in der wirtschaftlichen Zusammenarbeit halten wir uns an die Regeln. Unsere westlichen Vertragspartner können sich auf hundertprozentige Diskretion verlassen. Sagen Sie mal, ist das eigentlich ein C&A-Pullover?
Warum?
Ach, nur so.
Gehe ich also recht in der Annahme, dass Sie ihr Atomprogramm unter anderem durch den Export von alltäglichen Dingen wie Schlafzimmermöbeln finanzieren?
Das kann man so nicht sagen. Mit einem Teil der Exporterlöse ist auch der neue Aufzug für den Juche-Turm finanziert worden. Diese Japaner sind vielleicht gierig, kann ich Ihnen sagen…
Die Japaner? Bedeutet „Juche“ nicht Autarkie?
Ja, ja. Jetzt denken Sie, das muss uns peinlich sein. Aber ihr Europäer habt ja allen Grund, mit dem Finger auf andere zu zeigen. Wer ’s nicht mal auf die Reihe bringt, seine Klamotten selber zu produzieren…
Entschuldigung. Zurück zum Krieg, den Sie aus logistisch-humanitären Gründen verschoben haben: In westlichen Demokratien geht man ja nicht unbedingt davon aus, dass Nordkorea so zimperlich bei der Unterbringung von Gefangenen ist. Ein Vorurteil?
Was mich betrifft: Ganz bestimmt. Ich bin in einem Schweizer Internat erzogen und weiß genau, was sich gehört. Wenn ich ein Mädchen zu mir einlade, muss ich vorher mein Zimmer aufgeräumt haben. Wenn ich einen Krieg anfange, muss ich genug Betten für die Gefangenen haben. Das ist eine Frage der Höflichkeit. Wenn aber irgendeine Schlampe ungefragt vor meiner Tür steht, kann sie sich nicht beschweren, dass es bei mir aussieht wie bei Hempels unterm Sofa. Und wenn US-Soldaten uns angreifen, dann machen wir entweder gar keine Gefangenen – oder wir bringen sie einfach in Erdlöchern unter. Unangemeldeter Besuch muss nehmen, was kommt. Nur, damit das klar ist.
In westlichen Medien sind Fotos aufgetaucht, die Sie und ein paar Generäle zeigen, mit denen Sie angeblich über den Angriffsplänen brüten. Sind diese Bilder mit Ihrem Einverständnis veröffentlicht worden?
Ach, da haben wir doch nur die Speisekarte der Kantine des Verteidigungsministeriums studiert.
Und warum haben Sie da so ernst geschaut?
Ich habe so ernst geschaut, weil wieder kein einziges Schweizer Gericht drauf stand. Noch nicht mal Sennenhund süß-sauer.
Am 30 März 2013 sind ein halbes dutzend Menschen aus NRW (und darüber hinaus!) der Einladung zu einer Radtour auf den Spuren der Märzrevolution von 1920 gefolgt.
Ab kurz vor 10 Uhr trafen die Leute ein. Die am Treffpunkt vorhandene Polizei kümmert sich jedoch nicht um die kleine Schar der „Radrevolutionäre“, sondern um eine Demonstration gegen die Sommerzeit – Sachen gibts….
Neben Teilnehmern aus Düsseldorf und Köln war einer sogar aus Bielefeld angereist (fester Wohnsitz Hannover). Der Rest kam aus dem Ruhrgebiet selbst.
Pünktlich um 10:15 Uhr starteten wir. Zuerst ging es durch die Innenstadt, über die Ruhr hinweg und dann am Rhein entlang bis nach Walsum. Bei einer ersten Rast am Rhein, wurden die Teihlnehmer (es waren tatsächlich nur Männer unterwegs) über die sozialen, historischen, politischen und kulturellen Hintergründe der Jahre 1917-1920 in Kentnis gesetzt. Bei dieser Gelegenheit wurde der Vortrag von Rudolf Mühland, der die ganze Tour zusammen mit einem Kollegen der FAU-Duisburg organisiert hatte, durch weitere sachdienliche Hinweise durch einen Teilnehmer ergänzt.
In Walsum besuchten wir auf dem Friedhof das erste Denkmal, das den Märzgefallenen gewidmet ist. Dieses Denkmal steht nicht nur seit einigen Jahren unter denkmalschutz, sondern wird auch regelmäßig im März von diversen Gruppen aufgesucht. Je nach Gruppe wird den „Verteidigern der Republik“, den „Unsterblichen Opfern“ oder einfach den Arbeiter*innen, die im März 1920 ganz spontan von einem Generalstreik in eine Revolution rüber glitten gedacht.
An diesem Mahnmal drehte sich der Vortrag hauptsächlich um die militärischen Aspekte der Revolution. Diese sind, wenn man sich nicht gerade in besonderem Maße dafür interessiert erstens schnell erzählt und zweitens realtiv langweilig. Das, unter „revolutionären“ Gesichtspunkten wohl interessanteste war wohl, das sowohl die Arbeiterwehren als auch die Rote Armee im Generalstreik spontan entstanden sind und bewußt anti-militaristisch waren. Die Rote Armee glich eher den anarchistischen und anarcho-syndikalistischen Milizen des Sommers 1936 in Spanien als einer Armee. Es gab gewählte und jedertzeit wieder abwählbare „Offiziere“, gleich Löhnung für und weitere Elemente die für Milizen typisch sind.
Neben dem Freidhof befindet sich ein Kaffee, das normalerweise nur von Rentner*innen nach dem Freidhofsbesuch frequentiert wird. Auch wir nahmen die Gelegenhgeit war um uns bei einer heißen Tasse Kaffee oder Schokolade ein wenig auf zu wärmen. Denn obwohl es an diesem Tag ganz ohne Schnee oder Regen blieb, so waren die Temperaturen mit ca.: 7° Grad doch recht niedrig.
Danach ging es weiter nach Dinslaken. Auf dem dortigen Friedhof befindet sich ein Denkmal an einem Massengrab.
An dieser Stelle wurde einiges zur Rolle der Frauen in der Revolution erzählt und auch zu den Frauenbildern die bei Teilen der Roten Armee oder der „Weißen“ (Freikorps, Reichswehr, konservative Presse) an zu treffen war. Eine weitere Frage die Thema an deiser Stelle war, war die, ob die Revolution von langer Hand vorbereitet war oder nicht. Ersteres ist die These vieler konservativer Akteure gewesen, welche die KPD als die treibende Kraft ansahen. Natürlich hat die KPD dieser Sicht später nie wiedersprochen.
Wir wissen jedoch ganz eindeutig, das sich die revolutionären Ereignisse vom 13.03.-09.04.1920 föllig spontan und dezentral entwickelten, und gerade das machen sie so wertvoll und spannend.
Durch die Dinslakener Innenstadt ging es über die Siedlung Lohberg weiter nach Bruckhausen. In Lohberg machten wir nur einen kurzen Stop. Direkt gegenüber der Zeche, die heute eines der zahlreichen „Krativzentren“ im Ruhrgebiet ist, steht bis heute das Arbeiterviertel. Eine Städtische Tafel erzählt in kurzen Sätzen die Geschichte dieser Siedlung. Die Revolution von 1920 kommt mit einem (!) Satz vor, und besagt, das im März 1920 Regierungstruppenn im Kasiono der Zeche untergebracht wurden.
In Bruckhausen, liegt versteckt im Wald, ein weiteres Massengrab. Die Bauern der Umgebung legten dies an und vescharrten dort gut 30 Arbeiter. Später wurde dort ein kleines Stück des Waldes eingehekt und ein steinener Baumstupf mit abgeschnitten Ästen symbolisiert das abrubte Ende der Revolution und der Hoffnung auf einen humanistischen „Frühling“.
An dieser Stelle ging es dann vor allem um die Veränderungen, welche die Arbeiterschaft des Ruhrgebietes und des bergischen Landes (z.B. Wuppertal) versucht haben durch zu setzten. In diesem kurzen „Frühling der Revolution“ nahmen sie sich fragen der Arbeitslosigkeit, der Wohnungsnot, der Übernahme der Produktionsmittel, der Justiz und Verwaltung und vieler anderer Fragen an.
Die letztens Stationen fanden sich dann in Krudenburg, einem Dorf direkt nördlich der Lippe.
Zum einen findet sich dort ein Massengrab, das bis heute nicht durch ein Denkmal oder auch nur eine Plakette sichtbar gemacht wurde. Zum andern befindet sich am Dorfrand, am ehemaligen jüdischen Friedhof ein Grabmal. Im Grab befinden sich sieben Arbeiter, davon mindestens einer aus Barmen (Wuppertal).
Hier erfuhren wir viel über den weißen Terror, der mehr Tote Arbeiter*innen brachte, als die ganze Revolution an Opfern auf allen Seiten zuvor zusammen.
Die letzten zehn Kilometer nach Wesel zogen sich dann für einige Teilnehmer dieser Expidition sehr, da sie untrainierte Radfahrer sind. Die Insgesamt etwas mehr als 50 Kilometer wurden in gut sieben Stunden, incl. der Pausen in den Cafés und der Stops an den Gedenkorten zurück gelegt.
Die FAU-IAA – Freie Arbeiterinnen und Arbeiter Union, Mitglied der Internationalen Arbeiter Assoziation – hat eine lesenwerte Internetpräsenz: www.fau.org – Reinschauen lohnt sich!
FAU-Flugblätter auf dem Schwarze Katze Stand beim Friedensfest 2011.
Foto: Schwarze Katze, 01.07.11, Iserlohn.