Politische Seminare

30. März bis 6. April in Berlin (Kubiz, Bernkasteler Str. 78) Eine Woche intensiv – Theorie der Herrschaftsfreiheit Wie kann eine herrschaftsfreie Welt aussehen? Diese Frage beschäftigt PhilosophInnen, manch zukunftsorientierte PolitikerIn-nen oder AktivistInnen, Roman- und Sachbuchschreiberlinge. Doch ein kritischer Blick zeigt meist: Zukunftsdebatten sind eher ein Abklatsch heutiger Bedingungen mit netteren Menschen in der Führung. „Freie Menschen in freien Vereinbarungen“ ist radi-kal anders: Mit scharfem, analytischen Blick werden die Bedingungen seziert, unter denen Herrschaft entsteht, wie sie wirkt und was sich wie ändern muss, damit Menschen aus ihrem Streben nach einem besseren Leben (Eigennutz) sich nicht nur selbst ent-falten, sondern genau dafür die Selbstentfaltung aller Anderen brauchen und deshalb mit herbeiführen. Der Anspruch an das Seminar ist nicht weniger als der Versuch, eine Theorie der Herrschaftsfreiheit darzustellen, zu diskutieren und, wo nötig und möglich, weiterzuentwickeln. Die Länge des Seminars ermöglicht es, alle Formen der Herrschaft und ihrer Wirkung zu klären und die Aspekte einer herrschaftsfreien Welt zusammenzutragen. Informationen und Anmeldung unter www.projektwerkstatt.de/termine (Hinweis: Wiederholung der Theoriewoche zur Herrschaftskritik in den Sommerferien in der Projektwerkstatt Saasen).

26. bis 28. April in der Projektwerkstatt Saasen (Kreis Gießen) Gentechnik — Risiken und Nebenwirkungen, emanzipatorische Kritik und Aktionen Ein Seminar für alle, die ihre Kritik inhaltlich schärfen wollen: Was ist Gentechnik eigentlich, wie funktioniert und was bewirkt sie? Wo bestehen die Gefahren? Dabei wird klar, dass verschiedene Begründungen gegen die Gentechnik existieren – von Um-weltschutz über Gesundheitsgefahren bis zur Herrschaftsförmigkeit dieser Technik. Aber auch von rechten Gruppen wird Gen-technik kritisiert. Viele kritisieren die Gentechnik prinzipiell. Andere prangern vor allem ihre konkreten Ausformen und die Be-dingungen, unter denen sie entwickelt wird, an. Im Seminar sollen die verschiedenen Standpunkte geklärt und diskutiert werden. Einblicke in die Gesetzeslage, Tipps zu Infoquellen (welche Felder sind wo?) und Aktionsideen runden das Wochenende ab. Informationen und Anmeldung unter www.projektwerkstatt.de/termine.

3. bis 5. Mai in der Projektwerkstatt Saasen (Kreis Gießen) Den Kopf entlasten – von vereinfachten Welterklärungen bis zu rechter Ökologie Monsanto ist schuld. Nein, die Bilderberger. Quatsch, das Finanzkapital macht alles kaputt. Die Überbevölkerung bedroht unseren Planeten. Gentechnik ist Frankenstein. Gegen Schächten — auch mit Nazis. So oder ähnlich klingen viele politische Forderungen. Was sie gemeinsam haben: Sie blenden Machtebenen aus, verkürzten komplexe Herrschaftsanalysen und spielen mit den Mitteln des Populismus. Das Seminar soll für skeptisches und genaues Denken werben — mit drei Schwerpunkten:
1. die Merkmale von einfachen Welterklärungen und rechten Denkmustern zu klären,
2. konkrete Beispiele (gern auch auf Wunsch von Teilnehmenden) zu hinterfragen,
3. wie kann mensch sich vor vereinfachtem Denken schützen und solche „Theorien“ entlarven? Informationen und Anmeldung unter www.projektwerkstatt.de/termine.

24. bis 26. Mai in der Projektwerkstatt Saasen (Kreis Gießen) Sich einmischen — Akten und Pläne studieren, mitreden und protestieren vor Ort Kreative Widerständigkeit ist gut. Meist ist es nicht klug, sich ständig mit den Herrschenden und Privilegierten zu verbinden, um kleine Vorteile zu ergattern, aber damit das Ganze selbst zu unterstützen. Doch unabhängiger Protest bedeutet nicht, zu den Strukturen des herrschenden Systems ohnmächtigen Abstand zu halten. Ganz im Gegenteil: In den Kochtöpfen der Macht herum zu rühren, genau hinzugucken, Interessen zu demaskieren, Vorhaben frühzeitig und genau zu kennen, verbessert die Hand-lungsmöglichkeiten. Darum soll es gehen: Die vorhandenen Beteiligungs- und Handlungsmöglichkeiten im Rahmen des beste-henden Systems kennenzulernen, um sie — neben der direkten Aktion — optimal nutzen zu können, z.B. Akteneinsichtsrecht, Beteiligung und Klagen bei Planungen und Behördenentscheidungen, Bürgerbegehren und –entscheide herbeiführen usw. Informationen und Anmeldung unter www.projektwerkstatt.de/termine

Zur Lage in Ägypten

Solidarität mit dem Widerstand der ägyptischen Bevölkerung gegen Präsident Mursi!

Gegen Islamistische Diktatur!
Gegen die Einführung der Scharia!
Für Freiheit und Selbstorganisiertes Leben!

Seit etwa 2 Wochen demonstrieren immer mehr Menschen in Ägypten gegen den autoritären Führungsstil des neuen Herrschers Mohammed Mursi. Die Anhänger Mursis fordern einen größeren Einfluss des islamischen Rechts, der Scharia, auf den Alltag in Ägypten. “Säubere das Land – und wir sind mit Dir, unser Führer” oder “Der Koran ist unsere Verfassung”, lauten einige der Parolen der Islamist_innen. Einige Tage nachdem die Proteste angefangen hatten, erließ Mursi ein Dekret, dass ihm faktisch die alleinige Herrschaft über Ägypten gibt und die Gewaltenteilung quasi außer Kraft setzt. Seitdem gibt es täglich weitere Proteste gegen die drohende Errichtung einer Diktatur unter Islamistischen Vorzeichen und gewalttätige Auseinandersetzungen und Straßenschlachten zwischen Islamist_innen und Aufständischen die bereits mehrere Tote forderten. Vor dem Präsidentenpalast sind seit Donnerstag nun Panzer aufgefahren angeblich um die beiden verfeindeten Gruppen auseinanderzuhalten.

Das die neusten Aufstände sich lediglich gegen Mursi und die Islamisten*innen richten halten wir allerdings nicht ausreichend. Es geht auch um eine Revolution die die Hoffnungen und Wünsche der Menschen nicht erfüllt hat. Die Zustände für die Mehrheit der Bevölkerung haben sich nicht Grundsätzlich verändert und die alte Unterdrückung wurde lediglich durch eine neue ersetzt. Die Herrschaft spielt ihr altes Spiel und wird dieses auch weiter tun, solange es nicht wirklich einen Grundsätzlichen Umsturz der Verhältnisse gibt. Wir hoffen, dass sich langfristig eine noch Stärkere Selbstorganisation der Bevölkerung etabliert, welche ja bereits im kleinen begonnen hat, um irgendwann eine jede Regierung überflüssig zu machen! Besonders verbunden fühlen wir uns daher mit den Anarchisten*innen und Libertären Menschen im Land, die in den Basisbewegungen weiter gehende Ideen einbringen und seit den ersten Tagen der Revolution an vorderster Stelle kämpfen.

Solidarität mit dem Aufstand in Ägypten!
Nieder mit der Islamistischen Diktatur!
Für Frieden, Freiheit und ein Selbstorganisiertes Leben!

Anarchistische Föderation Rhein Ruhrhttp://afrheinruhr.blogsport.de/