Bunte Aufkleber im Sauerland

Bunte Aufkleber im Sauerland
Schwarze Katze, 20.02.18

Die Schwarze Katze war mal wieder unterwegs und hat im Sauerland einige Aufkleber auf Laternenmasten gesehen und fotografiert. Nachfolgend werden einige der Aufkleber zusammen mit den darauf stehenden Texten dokumentiert.
Hausbesetzungen durchsetzen und verteidigen!
Solidarität mit allen von der Repression Betroffenen!

Against homophobia & sexism! …lieb doch wen du willst!

Selber Terror! Hauptsache sicher? Gegen totale Überwachung!

Make love not war! Wir sind alle gleich. Wir sind alle Sterne.

Swiss & Die Anderen – Wir sind da, das heisst jetzt wird die Scheisse radikal!

Auflösungserklärung Schwarzes Brett

Auflösungserklärung
Anarchistische Gruppe Schwarzes Brett, 20. Januar 2018

Liebe Leute,

nach langem hin und her haben wir beschlossen das Schwarze Brett nach zwei Jahren entgültig aufzulösen.
Wir blicken mit einem weinenden und einem lachenden Auge auf viele Erlebnisse zurück.
Unsere Lebensumstände, sowie Perspektiven haben sich deutlich verändert und wir haben einfach niemanden für unsere Arbeit begeistern können, sodass wir dieses Projekt nicht weiterführen können. Dabei können wir nach 100 Infoständen, einigen Vorträgen, Workshops und co mit Erfolg auf unsere Arbeit zurückblicken. Wir haben tausende Broschüren kostenlos an den Menschen gebracht, politsche Projekte unterstützt und das Modell Infostand nach vorne gebracht.
Natürlich werden wir in Zukunft weiter unser politisches Unwesen treiben. Nur nicht mehr als das Schwarze Brett.

Team AGSB
http://agsb.blogsport.de/
Über uns
Wer wir sind
Anarchistische Gruppe Schwarzes Brett, 14.03.2017

Das Kernstück des Schwarzen Brettes, der Infostand besteht in unterschiedlichen Konstellationen und Zugehörigkeiten seit nun mehr 10 Jahren. Seit jeher aufgebaut und organisiert von selbstorganisierten Menschen.
Wir streben eine hersschaftsfreie Gesellschaft an. Dabei verstehen wir uns als antimilitaristisch und antinational. Antifaschismus ist eine tragende Säule für eine herrschaftfsfreie Gesellschaft, allerdings nicht die Einzige und das soll sich auch in unserer Auslage widerspiegeln. Wir begreifen uns als antisexistisch und antirassistisch. Darüber hinaus lehnen wir Parteien ab und sind organisationsunabhängig. Insofern legen wir auch keine Werbung für solche aus.

Was wir tun

Wir sind eine Gruppe, die sich auf die kostenlose Verteilung von Infomaterial zu politisch und gesellschaftlich relevanten Themen spezialisiert hat. Darüberhinaus organisieren wir einen Schwarzen Tresen mit Vorträgen. Wir stellen Infomaterial bereit, was politisches Handeln anregen, bestärken und unterstützen soll. Es ist uns ein besonderes Anliegen mit Menschen ins Gespräch zum kommen und etwas über deren Lebensrealität und Interessen zu erfahren.
Wir sind bestrebt uns mehr und mehr Fähigkeiten rund um die Organisation eines Infostandes anzueignen und darüber hinaus eine radikale Kraft im Ruhrgebiet zu werden.
Wir freuen uns sehr über Interessierte die sich uns anschließen und oder andersweitig unterstützen wollen.

Wo wir unterwegs sind

Wir aggieren vorallem im westlichen Ruhrgebiet. Es ist völlig egal ob Kongress, Party, Konzert Vortrag oder politisches Camp. Wo immer Menschen sind, ist ein guter Ort für das Schwarze Brett.

Freundschaft

Freundschaft
Christian Fürchtegott Gellert (1715-1769)

Der Freund, der mir den Spiegel zeiget,
Den kleinsten Flecken nicht verschweiget,
Mich freundlich warnt, mich ernstlich schilt,
Wenn ich nicht meine Pflicht erfüllt:
Der ist mein Freund,
So wenig er es scheint.

Doch der, der mich stets schmeichelnd preiset,
Mir Alles lobt und nichts verweiset,
Zu Fehlern gern die Hände beut
Und mir vergibt, eh´ ich bereut:
Der ist mein Feind,
So freundlich er auch scheint.

Spielende Kinder, Bild von Rudolf Gaupmann, 1815-1877, österreichischer Maler und Aquarellist des Biedermeiers.

Freilassung für die inhaftierten Studierenden in der Islamischen Republik Iran!

Der fzs (größter studentischer Dachverband auf Bundesebene in der BRD) hat Stellung gegen die Inhaftierung von Student*innen in der Islamischen Republik Iran bezogen.

06.02.2018: Der freie zusammenschluss von student*innenschaften fordert die Freilassung von inhaftierten Student*innen, die gegen das iranische Regime protestiert haben.

„Wir fordern die Freilassung aller inhaftierten Student*innen und darüber hinaus auch aller bei den Protesten verhafteten Demonstrant*innen.“ so Eva Gruse, Vorstand des freien zusammenschluss von student*innenschaften. In den vergangenen zwei Monaten sind schätzungsweise 1800 Demonstrant*innen festgenommen worden, die ein Ende des autoritären islamistischen Regimes forderten.

Die repressiven Akte des iranischen Staates äußern sich im Besonderen gegen Frauen*, da diese gegen die Hijab-Tragepflicht protestieren. Die Aktivistinnen* der Kampagne #GirlsOfRevolutionStreet und ‚My Stealthy Freedom‘ die demonstrativ ihr* Kopftuch abnehmen und wie eine Fahne schwenken, werden derzeit häufig Opfer von Inhaftierungen. „Wir zeigen uns solidarisch mit den Frauen*, die für ihr Recht auf Selbstbestimmung eintreten, obwohl sie* Repressionen zu fürchten haben.“ so Nathalie Schäfer ebenfalls Vorstand des freien zusammenschluss von student*innenschaften.

Auch die Kooperation mit iranischen Hochschulen soll hinterfragt werden. „Es ist untragbar, mit Hochschulen zu kooperieren, an denen beispielsweise ein „Holocaust-Karikaturenwettbewerb“ stattfindet, wie es bei einer Partner-Hochschule der Uni Freiburg der Fall war. Wir stehen solidarisch auf der Seite der demonstrierenden, demokratischen Student*innen und fordern alle Hochschulen dazu auf, jede Kooperation mit dem islamistischen Regime zu beenden.“ ergänzt Tobias Eisch des Vorstand des freien zusammenschluss von student*innenschaften.

Fahr‘ Scheinfrei

Die anarchistische Kampagne „Fahr‘ Scheinfrei“ strebt eine kostenfreie Nutzung des öffentlichen Personenverkehrs zuerst in München und Umgebung und dann überall an. Infos gibt es auf ihrem Blog: https://fahrscheinfrei.noblogs.org/

Unter dem Titel „Unsere Ziele“ schreibt die Initiative folgendes:

Wir wollen einen fahrscheinfreien öffentlichen Personenverkehr für alle Menschen. Eigentlich überall, aber etwas kurzfristiger wollen wir dieses Ziel vor allem in München und Region erreichen. Dabei wollen wir keinen Pflichtbeitrag aller Menschen in der Region, keine neue Steuer und keine anderen direkten Kosten für die Menschen, die den öffentlichen Personenverkehr nutzen. Stattdessen wollen wir, dass der öffentliche Personenverkehr, der auch im Moment bereits staatlich subventioniert und getragen wird, vollständig aus staatlichen Geldern finanziert wird. Wie das im Detail abläuft, dafür gibt es unterschiedliche Lösungen, so könnten beispielsweise die Kosten, die bei einer vermehrten Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel und dem daraus resultierenden Rückgang des Individualverkehrsmittelaufkommens im Straßenbau eingespart werden können, dazu verwendet werden, einen fahrscheinfreien öffentlichen Personenverkehr zu realisieren.

Unabhänig davon jedoch, wie fahrscheinfreier öffentlicher Personenverkehr finanziert wird, klar ist für uns, dass endlich Schluss sein muss mit den diskriminierenden Fahrpreisen, die zahlreiche Menschen willkürlich in ihrer Mobilität einschränken. Wer sich nämlich keinen Fahrschein leisten kann und womöglich außerhalb der Zentrumsregionen wohnt oder Alternativen wie Fahrradfahren aus anderen Gründen nicht nutzen kann oder will, der*die wird vom öffentlichen Leben strukturell ausgeschlossen. Langfristig führt das zu einer Verdrängung dieser Menschen aus der Region München.

Geschuldet ist diese Entwicklung der Tatsache, dass weder Verkehrsbetriebe, noch Politik, noch die meisten Menschen überhaupt daran denken, dass Menschen durch teure Fahrscheine diskriminiert werden könnten. Zum Teil empfinden Menschen dieses Denken gar als fair. Sie argumentieren damit, dass ja alle den gleichen Beitrag zahlen müssten. In ihrem Leistungswahn vergessen diese Menschen allerdings, dass die Voraussetzungen für ein solch erhabenes Gleichheitsdenken mitnichten gegeben sind und auch, dass ein solches Denken die Menschen auch dann in den engen Grenzen einer gesellschaftlichen Norm einsperren würde.

Wir haben weder Lust uns durch gesellschaftliche Normen in unserer Entfaltung einschränken zu lassen, noch sehen wir ein, warum eine Diskriminierung von Menschen durch Fahrscheine notwendig sein soll, außer wenn sie der gezielten Unterdrückung von Menschen mit geringen oder keinen finanziellen Möglichkeiten dient. Dies wird noch einmal deutlicher, wenn mensch sich die Anzahl der Personen, die in Deutschland eine sogenannte Ersatzfreiheitsstrafe absitzen, ansieht. Ersatzfreiheitsstrafen werden dann vollzogen, wenn eine Person eine von einem Gericht verhängte, strafrechtliche Geldstrafe ganz oder teilweise nicht bezahlen kann. Anstelle der Geldstrafe muss diese Person dann in Haft. Zum Stichtag 31. August 2017 waren in Deutschland insgesamt 4700 Personen in einer Haftanstalt, weil sie eine Ersatzfreiheitsstrafe antreten mussten. Das sind über 10% aller Inhaftierten. Typischerweise ist ein großer Teil dieser Inhaftierten wegen einer Geldstrafe wegen § 265a StGB („Erschleichen von Leistungen“), also fahrscheinfreiem Fahren, in einer der Strafanstalten. Zusätzlich gibt es natürlich auch Urteile, bei denen Menschen vor allem wegen wiederholtem fahrscheinfreien Fahren direkt zu Haftstrafen verurteilt werden. Die Bestrafung des fahrscheinfreien Fahrens kann dabei als ein Repressionsmittel gegen arme Menschen angesehen werden.

Wir streben mit unserem Engagement gegen Fahrscheine im öffentlichen Personenverkehr also auch eine Entkriminalisierung von Armut an. Dabei hoffen wir jedoch nicht auf die Unterstützung durch die Politik. Diese ist maßgeblich dafür verantwortlich, dass es diese Kriminalisierung von Menschen, die sich keinen Fahrschein leisten können, überhaupt gibt. Wir sind jedoch der Meinung, dass wir gemeinsam dennoch in der Lage dazu sind, die Verantwortungsträger*innen dazu zu zwingen, ein sinnloses Fahrscheinsystem aufzugeben, wenn wir uns einfach alle über die Fahrscheinpflicht hinwegsetzen. Stellt euch vor, alle würden ohne Fahrkarte fahren. Würden dann alle dafür verurteilt werden? Sicher nicht. Und es gäbe noch andere Effekte: Würden alle ohne Fahrkarte fahren, würden die Verkehrsbetriebe wohl auch die Kontrollen einstellen, die bringen dann ja ohnehin nichts, und vielleicht würden die Fahrkarten dann auch endgültig abgeschafft werden.