Anarchosyndikalismus International

Das Anarchosyndikalistische Netzwerk (ASN) gibt eine neue Zeitschrift mit dem Namen „Anarchosyndikalismus International“ heraus. Darin enthalten sind aktuelle Meldungen aus der Welt der freiheitlichen Basisgewerkschaften und sozialen Initiativen. Hier die ersten beiden Ausgaben im PDF-Format:

Anarchosyndikalismus International Nr. 1 Nov./Dez. 2017 (PDF, 790 kB)
Inhalt:
BRITANNIEN: Basisgewerkschaft kämpft für Mieter*innen-Rechte
SPANIEN: Gegen Nationalstaaten und Klassenbündnisse
POLEN: Proteste bei PoloMarket gehen weiter
BRITANNIEN: „Macht dich dein Putzjob fertig?“
BULGARIEN: Proteste gegen Firmenwillkür und Korruption
ARGENTINIEN: Familie bestätigt Tod von Santiago Maldonado
KURDISTAN: Gegen Staat und Krieg. Für Selbstverwaltung und soziale Revolution
BRASILIEN: Für den Erhalt von Essensmarken
POLEN: Proteste der Post-Arbeiter*innen in Warschau
SERBIEN: Anklage nach Räumungsblockade
BRITANNIEN: Mieter*innen-Gewerkschaft für besseres Wohnen

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RUSSLAND: Anna und Tatjana Garasewa.
Zwei Revolutionärinnen im Kampf gegen den Bolschewismus

Anarchosyndikalismus International Nr. 2 – Jan. 2018 (PDF, 2,6 MB)
Inhalt:
SLOWAKEI: Lohnraub bei „SpaceMania“
SPANIEN: Studientag in Albacete
SPANIEN: Ein Arbeitsunfall und seine Folgen
BRASILIEN: Aufruf zum Wahlboykott
AUSTRALIEN: Besuch aus Indonesien
BELGIEN: Streik bei Deliveroo
TUNESIEN: Landesweite Sozialproteste
NEW YORK: Proteste für kämpfende Arbei­ter*innen und gegen Trump

Anarchosyndikalismus international Nr. 3 – Febr. -März 2018 (PDF, 1,8 MB)
Inhalt:
– WELTWEIT: Frauen*kampftag 8.März
– WELTWEIT: Solidarität mit polnischen Postler*innen
– BRITANNIEN: Arbeitskampf an Universitäten
– SPANIEN: Diskriminierung im Altenheim
– POLEN: Supermarkt kündigt und verklagt Gewerkschafter*
– INDIEN: Vortragsreihe „Was ist Anarchosyndikalismus?“
– NACHRUF: Ursula K. LeGuin (1929-2018)

Weitere Ausgaben werden auf http://asn.blogsport.de/ veröffentlicht.

Solidarität mit Afrin! – Solidarität mit der Demokratischen Föderation Nordsyrien!

Solidarität mit Afrin! – Solidarität mit der Demokratischen Föderation Nordsyrien!
Internationales Sekretariat der FAU, 29.01.18
Erklärung der FAU zur Situation in Nordsyrien und in der Türkei

Seit dem 19. Januar greift die türkische Armee gemeinsam mit islamistischen Söldnern den Distrikt Afrin im Norden Syriens an. Der Kanton der Demokratischen Föderation Nordsyrien wird seitdem von Milizen der Syrian Demokratic Forces (SDF) unter hohen Opfern verteidigt. Die auch mit deutschen Waffen durchgeführte türkische Invasion ist ein direkter Angriff auf die demokratische Selbstverwaltung innerhalb der Nordsyrischen Föderation und auf alle, die für die Befreiung von Patriarchat und Diktatur und für ein sicheres Leben kämpfen. Sie ist darüber hinaus eine Sabotage des bislang erfolgreichen Kampfes der SDF gegen den sogenannten Islamischen Staat.

Die deutsche Regierung ist für diese Situation mitverantwortlich, nicht nur aufgrund der von ihr genehmigten Waffenlieferungen an die Türkei. Darüber hinaus macht sie sich zum verlängerten Arm des Erdoğan-Regime, wenn sie die Organisationen verfolgt, die das in Nordsyrien angewandte politische Modell des Demokratischen Konföderalismus vertreten, ihre Symbole verbietet und ihre Aktivist*innen mit Abschiebung bedroht. Sie fördert damit die zunehmende Faschisierung der Türkei, wo im Schatten der Invasion in Afrin immer mehr Andersdenkende zum Schweigen gebracht werden.

Die Organisation der Menschen in Räten über ethnische Grenzen hinweg, der Bedeutungsgewinn kooperativer Wirschaftsformen und die zentrale Rolle der Frauenemanzipation machen die Revolution von Nordsyrien zur Hoffnung für die gesamten Region und darüber hinaus. Unsere Solidarität gilt allen Menschen, die dort für ein selbstbestimmtes Leben frei von Islamismus und staatlicher Unterdrückung kämpfen.

Setzt den Kampf um Freiheit und Selbstverwaltung fort!

Bijî Rojava!

Schwarzmarkt wird blau

Schwarzmarkt wird blau
Schwarze Katze, 16.01.18

Tedi beliebt beim Prekariat
Tedi gründete 2016 die Kette black.de. Tedi und black sind Billiganbieter, die besonders bei Arbeitslosen und Geringverdienern Anklang finden. Tedi hat in Deutschland, Österreich, Slowenien, Slowakei, Spanien und Kroatien 1.700 Filialen. Tedi, welches 2003 ihr erstes Geschäft in Hagen eröffnete, gehört dem Tengelmann Ableger und Textildiscounter Kik, was Textilien aus Asien für das Prekariat verkauft. Tedi ist mehrheitlich im Eigentum der B.H. Holding GmbH des Kik-Gründers Stefan Heinig.

China Plastik-Importe
Kritiker bemängeln geringe Löhne der Beschäftigten, aus ökologischer Sicht den hohen Plastik- und Wegwerfanteil, die Qualität der Waren und die Herkunft der Plastikteile aus China, die um den halben Erdball geschifft werden. Tedi und black haben das Konzept der amerikanischen One Dollar Stores übernommen.

Ende von black
2017 kündigte Tedi das Ende von black an, wobei die 50 black Filialen, darunter auch die in Hemer, Iserlohn und Menden wieder zu Tedi umgeflaggt werden sollen. Die Marke black.de, die 1.000 Läden plante, wird also nach und nach vom Markt genommen. Black startete unter dem Slogan „Schwarzhandel für alle“ und als „erster legaler Schwarzmarkt“ aufgrund der Farbe im Markennamen. Immer mehr verdrängen Billiganbieter kleine Geschäfte in den Innenstädten und dominieren diese. Black startete als Antwort auf die von Finanzinvestoren kontrollierte niederländische Billigkette Action. Allerdings war Action schon überall vertreten, so dass black mit ähnlichem Angebot und viel kleinerem Filialnetz nicht gegen den übermächtigen Konkurrenten Action konkurrieren konnte.

Vielfalt geht verloren
Der Billigmarkt der Nonfood-Discounter von beispielsweise Action, Hema, black, Tedi, Kik, Woolworth und Zeeman ist zwar gross, steht aber unter einem hohen Konkurrenzdruck. Wenn black Tedi kannibalisiert und Kunden wegnimmt, kann es nicht klappen, so die Einschätzung von Kritikern. Auch wenn Black geht, hat Tedi vor weiter zu wachsen. Sie planen sich von 1.700 auf 5.000 Filialen zu vergrössern. Die Vielfalt im Einzelhandel geht immer mehr verloren, grosse Ketten dominieren das Geschehen. Im Lebensmittelhandel gibt es auch eine grosse Konzentration und kleine Tante Emma Läden gibt es kaum noch. Dadurch sehen Innenstädte fast überall gleich aus. Das Internet-Geschäft von amazon und anderen gibt den kleinen Einzelhändlern noch den Rest.

black.de am Hademareplatz 3 in Hemer. Foto: Schwarze Katze, 24.12.17

Offener Brief der Säkularen Aktivisten Koblenz an die Botschaft Ägyptens

Offener Brief an die Botschaft der Arabischen Republik Ägypten
Betr.: Gesetzliche Einstufung von Atheisten als Verbrecher

Säkulare Aktivisten >>I (im Förderkreis der GBS)
56068 Koblenz

Offener Brief an die Koblenz, den 5.1.2018
Botschaft der Arabischen Republik Ägypten
Stauffenbergstr. 6/7
10785 Berlin

Betr.: Gesetzliche Einstufung von Atheisten als Verbrecher

Sehr geehrte Damen und Herren der Ägyptischen Botschaft in Berlin!

Bevor Sie diesen offenen Brief lesen, möchten wir Ihnen versichern, dass wir als Nichtgläubige keine Bedrohung für Ihr Land oder für Sie persönlich sind. Wir sind sehr friedfertige, pazifistische Menschen und unser Ziel ist eine bessere Welt ohne Krieg, Mord, Totschlag und Körperverletzung zu bewirken, mit gleichen Rechten für Frauen und Männer. Nach unserer Meinung ist das am besten möglich, wenn man alle Formen der Religion aus dem öffentlichen Leben in die Privatsphäre der Menschen verbannt. Dort kann man Verehrungsriten ausführen, solange man keinen anderen Menschen damit belästigt, gefährdet oder bedroht. Religion ist die häufigste Ursache für Krieg in der Geschichte der Menschen. Das muss ein Ende haben.

Die Bedrohungen, die jetzt gerade in Ihrem schönen und doch eigentlich so Kultur reichen Land passieren, sind für uns nicht mehr akzeptabel. Wenn Herr Amr Hamroush an einem Gesetzentwurf arbeitet mit dem Ziel einer „Kriminalisierung des Atheismus“ und die Bestrafung von Atheisten fordert, dann erschreckt uns das sehr. Natürlich bewirkt das, dass sich von uns Atheisten und Agnostikern in Deutschland niemand mehr getraut nach Ägypten zu reisen. Die Gefahr für uns liegt darin, dass Behörden in Ihrem Land ganz einfach an Hand unserer Facebook Kommentare „feststellen“ könnten, dass wir uns eines solchen Verbrechens schuldig gemacht hätten. Würden wir dann nach Sharia-Recht verurteilt werden? Und das man bei Ihnen Facebook-Aktivisten verfolgt, haben Sie ja gerade erst bewiesen.

Unsere Angst vor Gefängnis, Zwangsarbeit, Amputationen, Prügel- und Todesstrafen halten uns davon ab einen Fuß in Ihr Land zu setzen. Wir, die sich in Deutschland offen zum Atheismus bekennen, sind mehr als 10.000.000 Menschen und die vermutete Zahl der Nichtgläubigen ist noch einmal um ein Vielfaches höher. Uns werden Sie sobald nicht als Besucher Ihres Landes begrüßen können. Wie weit sich die Pläne Ihres Landes in unseren Kreisen auf unser Kaufverhalten auswirken wird, werden wir sehen. Dann wird es eben keine ägyptischen Kartoffeln und Prinzess-Bohnen und Blumen mehr geben. Schade! Ob wir auch von Kreuzfahrten mit Passagen des Suez-Kanals absehen müssen, wird die Zukunft uns lehren.

Wie wollen Sie den weiteren Niedergang der ägyptischen Wirtschaft Ihrer Bevölkerung erklären? Mit „Gottes Wille“?

Mit freundlichen Grüßen

Die Säkularen Aktivisten Koblenz