Am 12.06.17 lief im Infoladen Halle von 18-19 Uhr auf Radio Corax ein Interview mit der FAU Halle (Saale). http://radiocorax.de/anarchosyndicalistische-gewerkschaftsarbeit-der-fau-live-aus-dem-infoladen-im-vl/
Die Linke stramm auf Kirchenkurs
Die Linke stramm auf Kirchenkurs
Schwarze Katze, 15.06.17
Aufhebung kirchlicher Privilegien
Vom 09.-11.06.17 fand in Hannover der Bundesparteitag der Linkspartei statt. Dort wurde am 10.06.17 ein Antrag mit 196 Ja-Stimmen bei 185 Gegenstimmen mehrheitlich befürwortet, der die Aufhebung der kirchlichen Privilegien vorsah. Die Kirchenstaatsverträge, die den Kirchen gegenüber anderen Vereinen unverhältnismässige finanzielle Vorteile zuschustern, sollten abgeschafft werden. Warum sollen Atheisten und Andersgläubige als Steuerzahler Bischofsgehälter, christliche Indoktrination in Kindergärten, Theologischen Fakultäten, Seelsorge in Bundeswehr, Krankenhäusern und Gefängnissen mitbezahlen?
massiver Druck der Kirchenlobby
Der wortgleiche Antrag wurde einen Tag später, am 11.06.17 aufgrund massiven Drucks der Kirchenlobby innerhalb der Linkspartei mit 234 Nein- und 141 Ja-Stimmen aufgehoben. Im Vorfeld des Parteitages bekamen die säkularen Kräfte in der Linkspartei keine Gelegenheit an der Arbeitsgruppe mitzuwirken, die den religionspolitischen Teil des Programms verfasste. Die Kirchen haben Vorfeldorganisationen in den Parteien, um diese zu unterwandern und für die Kirchen vorteilhafte Beschlüsse zu erwirken, so auch bei der Linkspartei. Meistens heissen diese Organisationen AG Christinnen und Christen bei der XY-Partei.
Islamophilie als Grund für Kehrtwende
Der Grund für die Aufhebung des Beschlusses ist die Islamfreundlichkeit der Linkspartei, die dem Islam die gleichen Privilegien wie den Kirchen schenken möchte. Das geht nur, wenn den Kirchen die massiven finanziellen Vorteile erhalten bleiben. Berechtigte Islamkritik wegen Frauen-, Schwulen- und Nichtgläubigenunterdrückung wird bei der Linken meist mit dem Kampfbegriff islamophob diffamiert und in die rechte Ecke halluziniert. Die Religionsanhänger haben in der Linkspartei eine deutlich stärkere Position als die wenigen Säkularen. Besonders die parteiinternen linken Gruppen fds, das linksreformistische und sozialdemokratische Forum demokratischer Sozialisten und die trotzkistische Arbeitsgruppe Marx21 haben sich für die Aufhebung des Beschlusses eingesetzt um dem Islam dieselben Privilegien wie den Kirchen zu geben.
Es rettet uns kein höh’res Wesen
Früher war für die Linken die Arbeiterklasse das revolutionäre Subjekt der zukünftigen Revolution. Ganz offensichtlich streben die Arbeiter nicht nach revolutionären Veränderungen, sondern nur nach einem besseren Leben. Daher haben die Linken erst die Migranten und dann die Muslime als revolutionäres Subjekt auserkoren, wobei diese ebenso wie die Arbeiter nichts davon wissen wollen. Dabei werden die antiemanzipatorischen Anteile der Problemreligion Islam von den Linken verschwiegen oder schöngeredet. Die Linken haben sich sehr weit von ihren religionskritischen Ursprüngen entfernt. Alles was über den Islam und andere Religionen zu sagen ist, ist im Arbeiterlied der Internationale enthalten: „Es rettet uns kein höh’res Wesen, kein Gott, kein Kaiser noch Tribun. Uns aus dem Elend zu erlösen können wir nur selber tun!“
linker Obskurantismus
Für das religionsfreie Drittel der Bevölkerung ist die Aufhebung des religionskritischen Antrags ein eindeutiges Zeichen, wo die Linke steht. Die Linke befürwortet die finanzielle Unterstützung der Organisationen, die den obskuren Glauben an Teufel, Engel und Dämonen verbreiten. Damit stellt Die Linke sich auf die Seite des Obskurantismus. Obskurantismus steht im klaren Gegensatz zur Aufklärung und will die Menschen in geistiger Dämmerung halten. Obskuranten sind Finsterlinge.
Obskurantismus am Beispiel der Kathedrale von Notre Dame
Obskurantismus zeigt sich beispielsweise in der Architektur, so auf dem Fresko am Hauptportal der Kathedrale Notre-Dame in Paris. Nachfolgend Hintergrundinfos über dieses Fresko und die dazugehörige obskure christliche Mythologie. Durch den Gesang der himmlischen Posaunen geweckt, gehen die auferweckten Toten aus ihren Gräbern zum Letzten Gericht. Erzengel St. Michael, der Führer der himmlischen Heerscharen und Schutzherr des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation wiegt beim Jüngsten Gericht mit seiner Seelenwaage die Seelen der auferstandenen Toten, indem er Gut und Böse gegeneinander aufwiegt. Den Verdammten weist er den Weg in die Hölle und die guten gläubigen Christen kommen in den Himmel. Der kleine Dämon zu Füßen des Teufels versucht zu mogeln, um das Ergebnis zu verfälschen.
Fresko am Hauptportal der Kathedrale Notre-Dame in Paris. Foto: Public Domain.
Statement zur Unterstützung der Menschen und Anarchist*innen in Venezuela
Seit dem Fall des Ölpreises ist Venezuela mit einer sozialen und ökonomischen Krise konfrontiert, die breite Schichten der Gesellschaft in Konflikt mit dem Staat bringt. Dabei wird die offen repressive Natur der Regierung, zuerst unter Chavez und nun unter der Präsidentschaft Maduros, aufgedeckt. Jeder Tag bringt Berichte von venozolanischen anarchistischen Gruppen und solchen aus anderen Regionen Lateinamerikas – am sichtbarsten sind diejenigen der Zeitschrift ‘El Libertario’ – die uns über die starken Leiden der Venozolaner*innen informieren.
Die Repression gegen die Demonstrationen zeigt das wahre Gesicht des militaristischen Staates, der weiter von “popularer Macht” redet, während er diejenigen massakriert, die seiner Position der Unterstützung des transnationalen Öl- und Finanzkapitals, wie Chevron oder die ‘Initiative für die Integration der regionalen Infrastruktur in Südamerika (IIRSA)’ widersprechen. Die Regierung Maduro scheint sich verzweifelt an der Macht zu klammern und um die Ordnung aufrecht zu erhalten werden Zivilist*innen vor Militärgerichte gestellt, paramilitärische Todesschwadronen gebildet und Berichte und Bilder manpuliert. Der Staat droht andauernd, Lebensmittel und notwendige Güter nicht an die Bevölkerung bereitzustellen.
Die Föderationen der IFA äußern ihre tiefste Solidarität mit jenen, die sich für tiefgreifende, anarchistische Veränderungen in der venozolanischen Gesellschaft erheben. Sie unterstützen nicht diejenigen, die ihre politischen Spielchen spielen, nicht die Politiker*innen und die Banden, weder die Bourgeoisie noch die militarisierte Bürokratie, die mit den Fahnen der sogenannten Bolivarischen Revolution wedelt. Wir schließen uns den Arbeiter*innen, Studierenden, den indigenen Gemeinschaften und den anarchistischen und autonomen Gruppen an und dem legitimen Ausdruck derjenigen, die sich von unten zusammenschließen für den notwendigen und ausweglosen Ruf nach einem tiefen Bruch angesichts der Misere und der inakzeptablen Repression, der sie gegenüberstehen. Es sind sie, denen wir weiterhin und verstärkt unsere grenzenübergreifende Solidarität und unseren Respekt entgegenbringen.
Wir rufen Individuen und anarchistische Kollektive in Lateinamerika und auf der ganzen Welt dazu auf, ihre Solidarität zu zeigen mit Briefen, öffentlichen Meldungen und Erklärungen um den Widerstand und den Kampf der Gruppen, die mit Maduros Regime des Ausnahmezustands konfrontiert sind, zu unterstützen und die Repression des venozolanischen Militärstaates anzuprangern. Unten findet ihr verschiedene Websiten mit allgemeinen Informationen zur aktuellen Lage in Venezuela aus anarchistischer und libertärer Perspektive. Wir bitten alle Genoss*innen, diesen Informationsquellen zu folgen und nicht in die Falle zu tappen, Unterstützung und Solidarität in ein leeres Wort zu verwandeln.
Nieder mit Militär und Kapital!
Für soziale Gerechtigkeit, für die Eroberung der Freiheit aller, die Widerstand geleistet haben und in Venezuela kämpfen!
– Anarchist Federation (UK)
– Federation of Anarchist Organizing (Slovenia)
– Anarchist Political Organization (Greece)
– Föderation deutschsprachiger Anarchist*innen (Germany and Switzerland)
– Federación Anarquista Ibérica (Spain)
– Federazione Anarchica Italiana
– Fédération anarchiste francophone (France, Belgium and Switzerland)
Nachrichten zur schlimmen Situation in Venezuela
venezuela-centro.contrapoder.net.ve/
red-anarquista.contrapoder.org.ve/
colectivovisionlibertaria.blogspot.com/
twitter.com/IndyVnzlaCentro
venezuelaantipetrolera.blogspot.com
rafaeluzcategui.wordpress.com/
http://periodicoellibertario.blogspot.de/2017/05/justicia-militar-formula.html
http://periodicoellibertario.blogspot.de/2017/02/cartografia-del-fracaso-chavomadurista.html
http://periodicoellibertario.blogspot.de/search?q=chevron&max-results=11
https://noticiasyanarquia.blogspot.de/2017/04/venezuela-anarquistas-se-pronuncian.html
Schwarz-Rote Feder # 7
In der aktuellen Ausgabe des unregelmäßig erscheinenden Magazins, herausgegeben vom Anarcho-Syndikalistischen Netzwerk (ASN), finden sich folgende Artikel:
– Anarchismus und Syndikalismus. Das Vorbild der CNT und ihr Dilemma
– Anarchosyndikalismus: Altes Phänomen und Zukunftsvision
– Vergessene Diskussionen. Das Erbe des Anarchosyndikalismus befragen
– Anarchosyndikalismus nach 1945. Ein kleiner Überblick
– Vorläufige Prinzipienerklärung des ASN Kassel
Download der Bildschirmversion als PDF (3,2 MB)
Bisherige Ausgaben:
http://asn.blogsport.de/download/schwarz-rote-feder/
Friedensfestzeitung 2017
Die Friedensfestzeitung 2017 ist fertig. Wer keine Papierausgabe abbekommen hat, kann sich die PDF-Version am Bildschirm anschauen. Musikprogramm und Inhaltliches ist in der 44seitigen Zeitung nachlesbar.
Das Friedensfest hat das Motto „Let’s make LOVE great again“ und findet vom 7.-9. Juli 2017 am Platz an der Bauernkirche in Iserlohn statt.