Bundestagswahl 2013: Wahlboykott

Bundestagswahl 2013: Wahlboykott
Schwarze Katze, 05.07.13

Am 22.09.13 findet die Bundestagswahl statt. Grundsätzlich ändert sich nur durch Druck auf der Strasse was, nicht dadurch, dass einige abgehobene Politbonzen gewählt werden, die für einen die Entscheidungen treffen. Die anarchistische Punk-Band Kommerzinfarkt bringt es in ihrem Lied „Alle vier Jahre“ auf den Punkt:

Wahlen ändern nichts, sonst wären sie verboten.
Demokratie ist nur ein Schauspiel für Idioten.
Denn wer hier regiert, dass sind die Konzerne.
Und unsere Regierungen dienen ihnen gerne.
Kanzler, Kanzler, schau mir ins Gesicht.
Repräsentanten brauche ich nicht.
Ich weiss ganz genau, was ich will.
Jedes Parlament ist mir schon zuviel.
Ein Kreuz in vier Jahren kann euch nicht legitimieren.
Über 80 Millionen Menschen zu regieren.
Wir wissen selbst am besten, wo unsere Probleme sind.
www.wahlquark.de.vu beschäftigt sich mit Parlamentarismuskritik. Das folgende Zitat stammt aus der FAU-Prinzipienerklärung:

Parlamentarismus bedeutet die Delegation unserer eigenen Interessen und Bedürfnisse an Vertreterinnen, die für uns entscheiden sollen. Das Wählen von Parteien bedeutet immer die unkontrollierbare Delegation von Macht an Andere. Die Grundlage aller im Parlament vertretenen Parteien ist die Aufrechterhaltung der staatlichen Ordnung. Darin unterscheiden sie sich nicht voneinander. Die Parteien selbst sind hierarchisch gegliederte Vereine. Die Erfahrung mit Parteien, die mit einem anderen Anspruch antraten zeigen, dass die sogenannten „Sachzwänge“, die ihnen der Parlamentarismus auferlegt, stärker sind als ihre Ideale. Ein solches, auf Hierarchie und Autorität beruhendes System, lässt niemals tatenlos zu, dass sich die Menschen ihrer Interessen bewusst werden und eigenständig danach handeln. Unter diesen Umständen kann auch das freieste Wahlrecht die klaffenden Gegensätze in unserer heutigen Gesellschaft nicht mildern! Parlamentarische Demokratie verleiht dem ständigen Ausnahmezustand der kapitalistischen Gesellschaft einen legalistischen Anstrich. Jedes Land, das eine Regierung hat, ist ein vom Feind besetztes Land.

Schwarze Katze – Postfach 41 20 – 58664 Hemer – http://schwarze.katze.dk

Espero Nr. 76 erschienen

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Raimund Samson stellt die Nr.76 von espero vor. Untertitel der espero: Forum für libertäre Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung. In dem individualanarchistischen Heft, welches für 3 Euro bezogen werden kann, werden anarchistische und radikal-liberale Positionen vorgestellt und kontrovers diskutiert. Bezug genommen wird auf den traditionellen Anarchismus, aber auch auf aktuelle Strömungen, u.a. aus den USA.
Espero im Internet: www.espero-versand.net

Herrschaftskritik, Aktion und mehr…

Politische Seminare für AktivistInnen und Interessierte: Herrschaftskritik, Aktion und mehr…

24. bis 26. Mai 2013: Sich einmischen – Akten und Pläne studieren, mitreden und protestieren vor Ort 2. bis 7. Juli: Theorie der Herrschaftsfreiheit Genauer 24. bis 26. Mai in der Projektwerkstatt Saasen (Kreis Gießen) *Sich einmischen – Akten und Pläne studieren, mitreden und protestieren vor Ort* Kreative Widerständigkeit ist gut. Meist ist es nicht klug, sich ständig mit den Herrschenden und Privilegierten zu verbinden, um kleine Vorteile zu ergattern, aber damit das Ganze selbst zu unterstützen. Doch unabhängiger Protest bedeutet nicht, zu den Strukturen des herrschenden Systems ohnmächtigen Abstand zu halten. Ganz im Gegenteil: In den Kochtöpfen der Macht herum zu rühren, genau hinzugucken, Interessen zu demaskieren, Vorhaben frühzeitig und genau zu kennen, verbessert die Hand-lungsmöglichkeiten. Darum soll es gehen: Die vorhandenen Beteiligungs- und Handlungsmöglichkeiten im Rahmen des bestehenden Systems kennenzulernen, um sie – neben der direkten Aktion – optimal nutzen zu können, z.B. Akteneinsichtsrecht, Beteiligung und Klagen bei Planungen und Behördenentscheidungen, Bürgerbegehren und –entscheide herbeiführen usw. Informationen und Anmeldung unter www.projektwerkstatt.de/termine

2. bis 7. Juli 2013 in der Projektwerkstatt Saasen (Kreis Gießen) *Theorie der Herrschaftsfreiheit (5-Tage-Woche)*
Wie kann eine herrschaftsfreie Welt aussehen? Diese Frage beschäftigt PhilosophInnen, manch zukunftsorientierte PolitikerIn-nen oder AktivistInnen, Roman- und Sachbuchschreiberlinge. Doch ein kritischer Blick zeigt meist: Zukunftsdebatten sind eher ein Abklatsch heutiger Bedingungen mit netteren Menschen in der Führung. „Freie Menschen in freien Vereinbarungen“ ist radikal anders: Mit scharfem, analytischen Blick werden die Bedingungen seziert, unter denen Herrschaft entsteht, wie sie wirkt und was sich wie ändern muss, damit Menschen aus ihrem Streben nach einem besseren Leben (Eigennutz) sich nicht nur selbst entfalten, sondern genau dafür die Selbstentfaltung aller Anderen brauchen und deshalb mit herbeiführen. Der Anspruch an das Seminar ist nicht weniger als der Versuch, eine Theorie der Herrschaftsfreiheit darzustellen, zu diskutieren und, wo nötig und möglich, weiterzuentwickeln. Die Länge des Seminars ermöglicht es, alle Formen der Herrschaft und ihrer Wirkung zu klären und die Aspekte einer herrschaftsfreien Welt zusammenzutragen. Informationen und Anmeldung unter www.projektwerkstatt.de/termine Ein Flyer mit den Terminen zum Ausdrucken, Auslegen, Verteilen, Aushängen … findet sich unter www.projektwerkstatt.de/termine/theoriecamp2013programm.pdf

Bakunin über die Kirche

„Wir sind überzeugt, dass das Schädlichste für die Menschheit, für die Wahrheit und den Fortschritt die Kirche ist. Und kann es anders sein? Obliegt nicht der Kirche die Sorge, die junge Generation, besonders die Frauen zu verderben? Ist sie es nicht, die durch ihre Dogmen, ihre Lügen, ihre Dummheit und Schändlichkeit das logische Denken und die Wissenschaft zu töten sucht? Vergreift sie sich nicht an der Menschenwürde, indem sie im Menschen die Begriffe von Recht und Gerechtigkeit zu verdrehen sucht? Macht sie nicht das Lebende zum Kadaver, bringt sie nicht der Freiheit Verderben, predigt sie nicht ewige Sklaverei der Massen zum Nutzen der Tyrannen und Ausbeuter? Sucht nicht diese unversöhnliche Kirche das Reich der Finsternis, der Unwissenheit, des Elends und des Verbrechens zu verewigen? Wenn der Fortschritt unseres Jahrhunderts kein gleißnerischer Traum ist, muss er der Kirche ein Ende machen.“

Michael Bakunin: Die Commune von Paris und der Staatsbegriff (1871)