Weltreise. Von weitgereisten Waren und Widersprüchen im Warenkorb.

Wie Produkte Umweltwirkungen und Kilometer auf dem Buckel haben …

Äpfel, Bananen, Kaffee, Taschentücher, Tampons, Nordseekrabben,
Sportschuhe, Schnittblumen: Es sind **Produkte des alltäglichen
Gebrauchs, deren Werdegang das soeben im SeitenHieb-Verlag erschienene
Buch begleitet. Angefangen bei ihrer Herstellung über den Transport bis
hin zum Einkaufskorb: Fast immer tragen die „weitgereisten Waren“ einen
Rucksack sozialer und ökologischer Probleme.

Gemeinsam ist allen Texten, dass sie nicht auf einfache Slogans wie “Mit
drei Euro die Welt retten” hinauslaufen. Sie ermuntern dazu, die Augen
für die Probleme der Welt zu öffnen. Sie wollen zum Andersmachen
anstiften, ohne zu drängen, ohne eine gewisse Widersprüchlichkeit zu
leugnen. Diesen Widersprüchen nähern sich die AutorInnen auf
überraschend unterschiedliche Weise: Mal sind es Sachtexte, die
aufklären, mal Satiren, die Probleme zuspitzen. Gedichte und Geschichten
vermitteln auf gefühlvolle Weise Informationen – oder sprechen einfach
für sich.

„/Wir wollten kein nüchternes Sachbuch über Konsum machen, davon gibt es
schon genug“/, erklärt Carola Wicker, eine der MacherInnen des Buches.
Das Buch ermuntert zum Nach- und Umdenken, ohne vollständigen Verzicht
zu verlangen. /„Angesichts endlicher Ressourcen ist klar, dass sich
unser Konsumverhalten ändern muss. Aber wir erwarten nicht, dass die
LeserInnen ihr Leben komplett auf den Kopf stellen“/, sagt Franziska
Brunn. /„Wichtig ist uns, dass die Einzelnen selber einschätzen und
entscheiden, wie viel sie leisten können.“/

Das Buch aus der Reihe: Umweltzer ist eine Einladung zu einer faszinierenden Weltreise!

Weltreise. Von weitgereisten Waren und Widersprüchen im Warenkorb.
Weltreise-Schreibgruppe
ISBN: 978-3-86747-027-8
Preis: 5 Euro

Gebunden, farbiger Umschlag, 184 Seiten mit Fotos und Zeichnungen, im
handlichen Format: 14,8 x 21 cm

Herausgegeben wurde dieses Buch vom Seitenhieb Verlag . Es kann über den Aktionsversand bestellt werden.

Die Welt im Aufstand

Die Welt im Aufstand
Schwarze Katze, 05.07.13

Es begann mit der Verteidigung einer kleinen Grünfläche in Istanbul und wurde zum größten Aufbegehren der Menschen in der Türkei. Innerhalb kürzester Zeit verbreitete sich die Nachricht, dass Umweltaktivisten im Gezi-Park enormer Polizeibrutalität ausgesetzt waren und es strömten immer mehr Menschen zum Park und zum anliegenden Taksim-Platz. Die Polizei reagierte mit noch mehr Gewalt und es gibt bis heute Auseinandersetzungen und Kämpfe um das Gebiet am Gezi-Park. Innerhalb weniger Tage verbreitete sich der Aufstand in der ganzen Türkei. In vielen Parks in Istanbul entstanden selbstorganisierte und ohne Geld funktionierende Kommunen. Doch wieso das alles? Wegen ein paar Bäume und einem kleinen Park? Nein! Die Wut vieler Menschen in der Türkei über die schleichende Islamisierung des Landes durch die regierende AKP steigerte sich bereits seit Jahren und hat nun ein Ventil gefunden.
Auch aus Brasilien hören wir in den letzten Wochen immer mehr über die Situation der Menschen. Das Fass wurde hier durch den Anstieg der Fahrpreise des Öffentliches Personen Nahverkehrs zum Überlaufen gebraucht. Aber es geht um viel mehr als um ein paar Cent teurere Tickets. Seit Jahren werden Menschen aus den Favelas in den Großstädten vertrieben um Platz für wohlhabendere Menschen zu machen. Durch zwei Großveranstaltungen (Fußball-WM der Herren 2014 / Olympische Spiele 2016) in den nächsten Jahren und den damit verbundenen teuren Stadtumplanungen stieg die Vertreibung der Menschen aus den Armenvierteln und damit auch die Wut. Nun ist diese Wut endlich sichtbar geworden. Straßenschlachten gehören im Sommer 2013 zur Tagesordnung in den Städten Brasiliens.

Die offene Wut der Menschen, welche in den Auseinandersetzungen mit der Polizei mündet, zeigt uns, dass wir nicht ohnmächtig gegenüber den Herrschenden sein müssen. Die Liebe zur Freiheit, erlebbar durch die vielen kleinen Parkkommunen in Istanbul zeigt uns, dass Anarchie schon jetzt machbar ist.

Solidarität mit den weltweiten Aufständen!

Was weltweit an Protest und Widerstand abgeht, ist auf http://de.contrainfo.espiv.net/ zu finden.

Schwarze Katze, Postfach 41 20, 58664 Hemer, http://schwarze.katze.dk

Was ist ACTA?

ACTA? Nein danke!
Auf der ACTA-Demo am 11.02.12 in Dortmund werden 100 Schwarze Katze Datenschutz-Flyer verteilt. In diesen sind praktische Tips beschrieben, die eigenen Daten zu schützen. Für die Freiheit des Internets! Gegen Zensur und Einschränkung der Meinungsfreiheit! Die Demo ist gut gelaufen. Deutlich mehr DemonstrantInnen als sonst üblich. Und das bei dem durchgängig kalten Wetter.

Das Krisenblog – Krisennotizen in Schwarz und Rot

Das Krisenblog – Krisennotizen in Schwarz und Rot veröffentlicht in lockerer Folge Beiträge und Hinweise, von denen wir hoffen, dass sie dazu beitragen können, die aktuelle kapitalistische Krise zu verstehen, Widerstand zu dokumentieren und Alternativen aufzuzeigen.

Wenn nicht alles trügt, stecken wir mitten in einem epochalen Wandel. Für alle sichtbar, ist das kapitalistische System von Ausbeutung und Lohnarbeit ins Schleudern geraten und mit ihm das politische System, das es regulieren und absichern soll. Nicht nur bei den „Märkten“ schwindet vor diesem Hintergrund das Vertrauen in die künftige reibungslose und profitable Ausbeutung der Ware Arbeitskraft und damit auch das Vertrauen darin, dass z.B. die riesigen staatlichen Schuldendienste noch bedient werden können. Ein Crash oder eine Kettenreaktion scheint heute jederzeit möglich und niemand weiß mehr so genau, wo all die Finger herkommen sollen, um die ständig neuen Lecks in den Planken der Galeere zu stopfen.

Wir leben also in spannenden Zeiten. Was über lange Jahre festgefügt und ohne Alternative schien, ist ins Wanken geraten. Überall auf dem Planeten werden Menschen unruhig und fangen an zu rebellieren. Denn überall läuft das gleiche brutale Muster. Jemand muss für die verlorenen Billionen blechen. Von Madrid über Athen, von Kairo nach Wisconsin sollen in erster Linie wir ArbeiterInnen und die anderen, die sowieso wenig haben, die Zeche zahlen. Durch die Senkung von Lebensmittelsubventionen, durch den Angriff auf die Löhne, durch die Erhöhung und Flexibilisierung von Arbeitszeiten, durch Streichung von Sozialausgaben, versuchen sich überall Regierungen und Bosse auf unsere Kosten schadlos zu halten. An manchen Stellen gelingt ihnen das, an anderen provozieren sie Unruhe(n).

Mit der Krise kehren aber auch alte Gespenster zurück: Verlustängste erzeugen Aufgeschlossenheit gegenüber autoritären oder nationalistischen „Lösungen“. Ökonomisches Unverständnis führt zur Illusion, es gäbe eine Trennung zwischen (böser) Finanz- und (guter) „Realwirtschaft“. Jahrzehntelange gewerkschaftliche Übung kennt keine Alternative zum Kuscheln mit dem Standort-Kapital.

Im chinesischen besteht das Wort für „Krise“ aus jeweils einem Schriftzeichen für „Gefahr“ und „Chance“. Wohin das Pendel sich drehen wird, hängt letztlich davon ab, ob es uns ArbeiterInnen als weltumspannender Klasse derjenigen, die allen gesellschaftlichen Reichtum produzieren, gelingen kann, eine lebenswerte Alternative zur sich verschärfenden kapitalistischen Misere zu entwickeln und zu organisieren. Wir sind sicher, dass die Ideen und praktischen Erfahrungen des Anarcho-Syndikalismus, als gewerkschaftlicher Selbstorganisation, die weit über das hinaus geht, was landläufig unter „Gewerkschaft“ verstanden wird, viel dazu beitragen kann, eine solche Alternative zu finden und durchzusetzen.

Der Kreis derjenigen, die dieses Blog betreiben, setzt sich (bisher) aus Mitgliedern der „Freien ArbeiterInnen-Union“ (FAU) zusammen. Das Krisenblog ist jedoch keine offizielle Veröffentlichung dieser anarchosyndikalistischen Gewerkschaftsföderation.

Anschauen: www.krisenblog.org

Schwarze Katze Nachtrag 04.09.18: Den Blog www.krisenblog.org gibt es leider nicht mehr.

Buy Nothing Day 2010

Am Samstag den 27.11.2010 findet auf der ganzen Welt wieder der „Buy Nothing Day“ statt. Geboren Anfang der Neunziger in USA findet die Idee in vielen Teilen der Erde immer mehr Anklang. Der Tag findet jedes Jahr am letzten Wochenende im November statt, dem verkaufsstärksten Wochenende des Jahres. An diesem Tag sollen die Leute darauf hingewiesen werden, über die Konsumgesellschaft in der wir leben nachzudenken und was es eigentlich bedeutet die ganze Zeit zu konsumieren.
Die Konsumgesellschaft ist blind. Es gibt kein unendliches Wachstum auf einem Planeten dessen Rohstoffe begrenzt sind. Wir riskieren, dass der wichtigste Teil der Ressourcen unserer Erde vor 2050 verbraucht ist.

Die Förderung von Erdöl wird schon jetzt eingeschränkt. Die Umweltverschmutzungen bringen unser Klima ins Ungleichgewicht und der Artenreichtum bricht zusammen.

Die Konsumgesellschaft zieht eine Plünderei nach sich: 20% der Weltbevölkerung, nämlich wir reichen Länder, konsumieren mehr als 80% der weltweiten Ressourcen. Doch unser maßloser Konsum hat einen Preis: Die wirtschaftliche Versklavung und Ausbeutung der gesamten Bevölkerung. Außerdem führen wir schon jetzt Angriffskriege zur „Sicherung“ von Rohstoffvorkommen und Handelswegen.

Auf den einzelnen Menschen bezogen führt die Verwertungslogik nur zu einem: Die Reduzierung zum Konsumenten. Die Konsumgesellschaft verneint unsere politischen, kulturellen, philosophischen poetischen und spirituellen Dimensionen – das Wesen unserer Menschlichkeit!

Individuell und mit entschlossener Einfachheit, wollen wir gegen den blinden Konsum und das ständige, zwanghafte, wirtschaftliche Wachstum kämpfen.

In anderen Ländern haben sich aus sozialen Bewegungen feste „Buy Nothing Days“ entwickelt.

Die Idee ist, den Konsum zum Beginn des Weihnachtsverkaufs, dem letzten Samstag im November, zu verweigern und somit auf die strukturellen Probleme unserer kapitalistischen Gesellschaft hinzuweisen.

Verkündet es in eurem Umfeld. Sagt es euren Freunden. Bezieht eure Familien mit ein. Vereinfacht euer Leben.

Lasst uns eine symbolische Geste zeigen: Lasst uns den konsumfreien Tag feiern!