Rundbrief zum Friedensfest 2013

Schwarze Katze Rundbrief 05.07.13

1.) Happy Birthday: 20 Jahre Schwarze Katze
2.) Finanzen und Psycho
3.) diy: do it yourself
4.) Bundestagswahl 2013: Wahlboykott
5.) Zwischen Rhein und AufRuhr: Aufbau
anarchistischer Strukturen im Pott
6 .) Die Welt im Aufstand
7.) Gedenkzellen in Lüdenscheid
8.) Koranverteilung in Iserlohn

http://schwarze.katze.dk/download/pdf/skff13.pdf

Friedenfest-Fotos folgen…

Militär-Briefmarken zurückziehen!

Das Bundesfinanzministerium bringt Briefmarken in Umlauf, die in dreister Weise für die Bundeswehr Reklame machen. Die Sondermarken zeigen olivgrüne menschliche Silhouetten und enthalten den Schriftzug „Bundswehr im Einsatz für Deutschland“.

Der Geschäftsführer der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen verurteilt dies scharf und kündigt an, neben einer laufenden Aktion gegen dieses Vorhaben eigene Friedensbriefmarken auf den Markt zu bringen. Hierzu will die DFG-VK einen Gestaltungswettbewerb starten. Zudem besteht die Möglichkeit, mit einer Spende den Druck einer Briefmarke zum Gedenken an die Opfer der Bundeswehrkriegseinsätze zu ermöglichen. Ein solches Postwertzeichen soll zum Jahrestag des Massakers von Kunduz erscheinen.

Briefmarken sind bekanntlich in allen Bevölkerungsschichten verbreitet. Das Militär hat mit seiner Sonderbriefmarke eine großflächige und subtile Alltagswerbung an der Hand, vergleichbar mit der Reklame in Fußballstadien oder Bahnwaggons. Die Bundeswehr-Werbung wendet sich nicht nur an bestimmte Bevölkerungsgruppen wie SchülerInnen, Studierende oder Erwerbslose in den Jobcentern, sondern zielt auf größtmögliche Breitenwirkung.

Für das Bremer Friedensforum ist diese Werbekampagne völlig unannehmbar, denn diese Marke erinnert an die Zeit des Faschismus, als 1944 ein Briefmarkensatz zum „Heldengedenktag“ herausgegeben wurde. Wir schließen uns den Protesten gegen die Militärwerbung an, und fordern ebenso wie die DFG-VK eine Rücknahme der Militärbriefmarken. Die Verbreitung einer Friedensbriefmarke als Gegenstück ist da eine sehr gute Idee!

Siehe auch offizielle Mitmach-Aktion „Keine Militärpropaganda!“
www.feldpost.dfg-vk.de

Herrschaftskritik, Aktion und mehr…

Politische Seminare für AktivistInnen und Interessierte: Herrschaftskritik, Aktion und mehr…

24. bis 26. Mai 2013: Sich einmischen – Akten und Pläne studieren, mitreden und protestieren vor Ort 2. bis 7. Juli: Theorie der Herrschaftsfreiheit Genauer 24. bis 26. Mai in der Projektwerkstatt Saasen (Kreis Gießen) *Sich einmischen – Akten und Pläne studieren, mitreden und protestieren vor Ort* Kreative Widerständigkeit ist gut. Meist ist es nicht klug, sich ständig mit den Herrschenden und Privilegierten zu verbinden, um kleine Vorteile zu ergattern, aber damit das Ganze selbst zu unterstützen. Doch unabhängiger Protest bedeutet nicht, zu den Strukturen des herrschenden Systems ohnmächtigen Abstand zu halten. Ganz im Gegenteil: In den Kochtöpfen der Macht herum zu rühren, genau hinzugucken, Interessen zu demaskieren, Vorhaben frühzeitig und genau zu kennen, verbessert die Hand-lungsmöglichkeiten. Darum soll es gehen: Die vorhandenen Beteiligungs- und Handlungsmöglichkeiten im Rahmen des bestehenden Systems kennenzulernen, um sie – neben der direkten Aktion – optimal nutzen zu können, z.B. Akteneinsichtsrecht, Beteiligung und Klagen bei Planungen und Behördenentscheidungen, Bürgerbegehren und –entscheide herbeiführen usw. Informationen und Anmeldung unter www.projektwerkstatt.de/termine

2. bis 7. Juli 2013 in der Projektwerkstatt Saasen (Kreis Gießen) *Theorie der Herrschaftsfreiheit (5-Tage-Woche)*
Wie kann eine herrschaftsfreie Welt aussehen? Diese Frage beschäftigt PhilosophInnen, manch zukunftsorientierte PolitikerIn-nen oder AktivistInnen, Roman- und Sachbuchschreiberlinge. Doch ein kritischer Blick zeigt meist: Zukunftsdebatten sind eher ein Abklatsch heutiger Bedingungen mit netteren Menschen in der Führung. „Freie Menschen in freien Vereinbarungen“ ist radikal anders: Mit scharfem, analytischen Blick werden die Bedingungen seziert, unter denen Herrschaft entsteht, wie sie wirkt und was sich wie ändern muss, damit Menschen aus ihrem Streben nach einem besseren Leben (Eigennutz) sich nicht nur selbst entfalten, sondern genau dafür die Selbstentfaltung aller Anderen brauchen und deshalb mit herbeiführen. Der Anspruch an das Seminar ist nicht weniger als der Versuch, eine Theorie der Herrschaftsfreiheit darzustellen, zu diskutieren und, wo nötig und möglich, weiterzuentwickeln. Die Länge des Seminars ermöglicht es, alle Formen der Herrschaft und ihrer Wirkung zu klären und die Aspekte einer herrschaftsfreien Welt zusammenzutragen. Informationen und Anmeldung unter www.projektwerkstatt.de/termine Ein Flyer mit den Terminen zum Ausdrucken, Auslegen, Verteilen, Aushängen … findet sich unter www.projektwerkstatt.de/termine/theoriecamp2013programm.pdf

Bakunin über die Kirche

„Wir sind überzeugt, dass das Schädlichste für die Menschheit, für die Wahrheit und den Fortschritt die Kirche ist. Und kann es anders sein? Obliegt nicht der Kirche die Sorge, die junge Generation, besonders die Frauen zu verderben? Ist sie es nicht, die durch ihre Dogmen, ihre Lügen, ihre Dummheit und Schändlichkeit das logische Denken und die Wissenschaft zu töten sucht? Vergreift sie sich nicht an der Menschenwürde, indem sie im Menschen die Begriffe von Recht und Gerechtigkeit zu verdrehen sucht? Macht sie nicht das Lebende zum Kadaver, bringt sie nicht der Freiheit Verderben, predigt sie nicht ewige Sklaverei der Massen zum Nutzen der Tyrannen und Ausbeuter? Sucht nicht diese unversöhnliche Kirche das Reich der Finsternis, der Unwissenheit, des Elends und des Verbrechens zu verewigen? Wenn der Fortschritt unseres Jahrhunderts kein gleißnerischer Traum ist, muss er der Kirche ein Ende machen.“

Michael Bakunin: Die Commune von Paris und der Staatsbegriff (1871)