Atheistenverband: Keine Papst-Rede im Bundestag

Eine „Missachtung der Trennung von Staat und Religion“ sieht der
Internationale Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA) in der
Einladung an Papst Benedikt XVI., vor den Abgeordneten im Bundestag eine
Rede zu halten.

„Eine Papstrede ist im Bundestag fehl am Platz. Dass der Papst auch
Oberhaupt eines Staates ist, kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass er
in erster Linie als Religionsführer auftritt und wahrgenommen wird“,
sagte der IBKA-Vorsitzende René Hartmann.

Die geplante Rede stellt aus Sicht des IBKA eine eklatante Bevorzugung
der katholischen Kirche gegenüber anderen Religionsgemeinschaften dar.
Obendrein werde damit eine Organisation hofiert, in der Werte wie
Demokratie und Gleichberechtigung der Frau keinen Platz hätten. Dies
könne auch nicht dadurch ausgeglichen werden, dass nun auch andere
religiöse Oberhäupter in gleicher Weise eingeladen werden. „Wenn nun
Vertreter aller möglichen Religionen im Bundestag auftreten würden,
würde das die Vermischung von Politik und Religion auf die Spitze
treiben“, kritisiert Hartmann. Der IBKA fordert daher die Abgeordneten
des Bundestages auf, von der Einladung an den Papst wieder Abstand zu
nehmen.

IBKA, 21.12.10

Anti-Atom ist relativ

Anti-Atom ist relativ
Ein Kommentar von Hanna Poddig
direkte aktion 202, Nov./Dez. 2010

Mitten in der Nacht und hinter geschlossenen Türen vereinbart die Regierung mit den Atomkonzernen einen Deal, der kaum besser hätte ausfallen können für die AKW-Betreiber. Die Laufzeiten sollen verlängert und keines der Kraftwerke vom Netz genommen werden.

Dezentrale Aktionen, Großdemos im letzten und in diesem Jahr und etwa 100.000 Leute, die erst kürzlich in Berlin demonstriert haben gegen den Pro-Atom-Kurs der Bundesregierung prägen das Bild. Was sie fordern? Sofortausstieg? Laufzeitverlängerungen verhindern? Manche meinen, es sei nicht wichtig, schließlich wollen „wir“ doch „alle das gleiche“ und sind entrüstet, sauer und dagegen.

Das Bild ist geprägt von einem Fahnenmeer von SPD und Grünen. Die demonstrieren gegen schwarz-gelb und für rot-grün und für die Rettung des vermeintlich perfekten Atomkonsens’. Herr Gabriel gibt sich als Straßen-Anti-Atom-Kämpfer und es scheint sich kaum noch jemand dafür zu interessieren, dass im damaligen Atomkonsens der reibungslose Betrieb der Atomanlagen und massive Steuervorteile für AKW festgelegt wurden.

Trittin flirtet mit den Kameras und es scheint vergessen, dass sich die Grünen nach dem vereinbarten Konsens-Nonsens explizit gegen Proteste ausgesprochen hatten. Dieses Jahr im November werden sie wie selbstverständlich wieder bei den Protesten gegen die Castortransporte dabei sein. Wie gruselig, dass sich die Mitverursachenden der jetzigen Situation nun also wieder als Lösung aufspielen. Wenige Tage später nach der Großdemo in Berlin vergeht Trittin zumindest kurzzeitig das Lachen, als er auf einer Podiumsdiskussion zum Thema „Ideale vs. Realpolitik“ mit einer Torte beworfen wird. Vielleicht war es das Kompromissangebot eines autonomen Anti-Atom-Kämpfers an die grüne Partei?

Die Initiative „ausgestrahlt“ rief 2010 zum Jahr der Anti-Atom-Bewegung aus und behauptet nun sogar, in diesem Herbst sei ein entschiedenes Zeichen gegen Atomkraft wichtiger denn je. Alles scheint immer neue Rekorde zu brauchen, um wahrgenommen zu werden – auch absurd. Für die sofortige Stilllegung aller sowohl rot-grünen als auch schwarz-gelben Atomanlagen!

Erster klimaneutraler Buch- und Medienversand!

Weihnachten droht – Die Geschenke gibt´s beim ersten klimaneutralen Buch- und Medienversand!
Anares Bremen, 13.12.10


Liebe Freundinnen und Freunde des gedruckten Wortes,

kurz vor Beginn der Adventszeit hat uns die schwarz-gelbe Koalition
noch ein strahlendes Atomei ins Nest gelegt. Bei uns gibt´s
geschmackvollere Geschenke – und dies auch noch atomstromfrei (wir
beziehen unseren Strom von EWS Schönau). Siehe auf unserer Homepage
www.anares-buecher.de

Das wir von den Regierenden ohnehin nicht viel gutes zu erwarten
haben, hat die Weltklimakonferenz in Cancun einmal mehr gezeigt, die
ohne ernsthafte, verbindliche Ergebnisse geblieben ist. Der Chef des
Weltklimarates hatte zu Beginn der Konferenz zum entschlossenen Kampf
gegen die Erderwärmung aufgerufen. Ein folgenloser Appell. Doch im Gegensatz zur
Konferenz 2009 in Kopenhagen waren diesmal die Erwartungen von vornherein
niedrig. Es zeigt sich, dass Menschen also lernfähig sind. Immerhin
hat man in Mexiko anerkannt, dass die globale Erwärmung „sehr
wahrscheinlich“ menschengemachte Ursachen hat.

Anfang Dezember stellte ein Symposium in Bremerhaven fest, „dass der
Klimawandel nicht fair ist“. Bereits im September hatte eine britische
Studie konstantiert, dass die Chancen, die Erderwärmung auf 2 Grtad zu
begrenzen, sehr gering ist (man rechnet dort mit einer Erwärmung um
4,2 Grad bis zum Jahr 2100). Auch der Klimaforscher Peter Lemke
betonte unlängst, dass der Klimawandel sich beschleunigt („Wir müssen
schnell umsteuern“, Weserkurier vom 5.12.)

Angesichts der Entwicklungen ist es kein Wunder, dass eine im Auftrag
der neoliberal agierenden Bertelsmann-Stiftung erstellte Umfrage zum
für den Auftraggeber betrüblichen Ergebnis kam, das Umweltschutz
wichtiger sei als die Mehrung des Wohlstandes (von über 70%
befürwortet). Nur scheinbar widersprüchlich ist das Ergebnis eines im
Herbst veröffentlichten „Klima-Barometers“, nach dem das Interesse am
Klimachutz sinkt – konstantiert wurde genau betrachtet nämlich, dass
die Medienberichterstattung nachlässt. Warten bis zur nächsten
Katastrophe eben.

Doch diesem Zynismus mögen immer weniger Menschen folgen. Zuletzt
haben der Castor-Transport ins Wendland und die Proteste gegen
„Stuttgart 21“ gezeigt, dass den Menschen eine Politik, bei der die
Menschen hinter der Wirtschaft zurückstehen sollen, immer weniger
schmeckt. Im Alltag wird diese Kritik allerdings häufig noch nicht in
konkretes Handeln übersetzt. Das betrifft auch den Bereich, in dem
jede/r in das Geschehen eingreifen und die Dinge beeinflussen kann –
das Konsumverhalten.

Wir möchten daher nochmals betonen: wer bei uns bestellt, kauft beim
ersten klimaneutralen Buch- und Medienversand. Denn so geht
verantwortlicher Konsum heite: nicht „greenwashing“, sondern
konsequenter Einsatz für Klimaschutz und -gerechtigkeit ist unser
Anliegen!

Daher möchten wir uns künftig auch mit dafür einsetzen, dass Verlage
bzw. ihre Druckereien kein Tropenholz mehr verwenden – das dies bisher
noch häufig der Fall ist, zeigte eine Untersuchung des WWF auf der
Buchmesse 2010. Doch auch wenn wir schon erste Verlage mit anstossen
konnten, klimaneutral drucken zu lassen, so braucht es für grössere
Erfolge auch mehr „Nachfragemacht“, die uns bisher als Branchen-David
fehlt. Hier nehmen wir uns für 2011 einiges vor, doch das geht nur mit
Ihnen und Euch.

Beste Grüße, ruhige Feiertage und alles Gute für 2011,

(für Anares Buchvertrieb)

Übrigens: auf unserer Homepage www.anares-buecher.de steht nur ein eine kleine
Sortimentsauswahl. Wir bestellen darüber hinaus jedes lieferbare Buch!

Wer diese mails in Zukunft nicht mehr bekommen möchte – ein kurzer
Hinweis genügt

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Der Internetversand für gesellschaftskritische Medien
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G.Grüneklee – Anares Buchvertrieb
Borgfelder Landstr. 26, 28357 Bremen
Kein Ladengeschäft, Termine nur nach Vereinbarung
Postfach 107510
28075 Bremen

Tel.: 0421-7947381
Internet: www.anares-buecher.de

Anti-Atom Infostand in Iserlohn

Bei kaltem Wetter und mit warmen Waffeln fand am 04.12.10 in der Wermingser Strasse in Iserlohn ein Anti-Atom Stand statt. Dabei wurde tüchtig Werbung für Öko-Strom und die Wechsel-Seite www.atomausstieg-selber-machen.de gemacht. Fotos vom Infostand: http://schwarze.katze.dk/fotos/041210.html
Anti-Atom Infostand an der Wermingser Strasse in Iserlohn. Fotos: Schwarze Katze