Schmuddel-Demo 2011

Demobericht Dortmund: Schmuddel-Demo

Am 2.4. fand zum 6. Mal die Schmuddel Gedenkdemo in Dortmund statt, um an den von einem Nazi ermordeten Thomas Schulz und an den täglichen Kampf gegen Faschismus, Rassismus und jegliche Form von Diskriminierung zu erinnern. Die Teilnehmerzahl betrug circa 600 Antifaschisten, welche durch die Nordstadt und Innenstadt Dortmunds zogen. Für Dortmunder Verhältnisse und die Tatsache dass der Mord schon 6 Jahre zurückliegt geht die Teilnehmerzahl in Ordnung, da in Essen und Köln andere Demonstrationen stattfanden.

Leider war die Demo dieses Jahr nicht ganz so kraftvoll wie im letzten Jahr, was auch das Feuerwerk an der Leopoldstraße nicht wirklich ändern konnte. Trotzdem danke für die nette Aktion!

Die etwas zu langen und für eine Demonstrationen zu anspruchsvollen Redebeiträge könnten vielleicht auch Grund für den fehlenden Elan der Demo gewesen sein. Redebeiträge sind wichtig aber sollten sich auf Demonstrationen in einem anspornenden zugleich informativen aber vor allem kämpferischen Rahmen bewegen.

Die Polizei verhielt sich einigermaßen zurückhaltend. Zwar gab es wieder viel Überwachung doch gewaltsame Aktionen gab es nicht, was auch auf das besonnene Verhalten der Demoteilnehmer zurückzuführen ist.

Auch die Nazis waren eher ruhig und schüchtern und demonstrierten in Lüttgen-Dortmund gegen ein Asylbewerberheim mit gelangweilten 70-90 Teilnehmern. Doch auch hier trafen sie auf Widerstand denn circa 50 Bürger beschützten symbolisch das Asylbewerberheim. Danke an die widerständischen Bürger.

Wir sehen den Antifaschismus als ein Themenfeld von vielen an. Er ist in Dortmund notwendiger als in manch anderen Städten, sollte aber keinesfalls das einzige Betätigungsfeld bleiben. Denn der Grund für Rassismus, Sexismus und anderen Auswüchsen liegt in dem bestehenden System. Wenn man sich also als wirklicher Antifaschist versteht, sollte man nicht nur gegen die Symptome sondern gegen ihre Ursprünge vorgehen.

Außerdem kritisieren wir an der antifaschistischen Bewegung in Deutschland dass diese leider all zu oft zu wenig eigene Alternativen erarbeitet und sich in einen stumpfen Aktionismus verrennt. Diese und einige anderen Tatsachen sehen wir als Gründe warum die soziale Bewegung in Deutschland sich nicht entscheidend weiterentwickelt, vergrößert und an Relevanz gewinnt.

Also nicht nur Blockieren und Demonstrieren sondern auch 365 Tage im Jahr aktiv an sich und einer neuen Welt arbeiten.

anarchistischer Funke, http://afunke.blogsport.de/

Wähl nicht NPD!

Im ehemals roten Osten sind die Braunen gut vertreten. Kein Wunder. Wie ihr braunes Vorgängersystem unterdrückte, bevormundete und bespitzelte der Unrechtsstaat DDR seine Untertanen. Das waren nicht die einzigen Gemeinsamkeiten zwischen rot und braun. Personenkult, Massenaufmärsche, militaristische Erziehung, Führerkult, Antisemitismus, fehlende Meinungsfreiheit und Pressezensur sind nur einige der Gemeinsamkeiten zwischen kommunistischer und Nazi-Herrschaft.

Aufgrund der jahrzehntelang durchgehenden staatlich autoritären Indoktrinierung von 1933 bis 1989 der beiden Diktaturen Großdeutsches Reich und seinem Nachfolgestaat DDR sind heute viele ehemalige DDR-Bürger besonders anfällig für totalitäre Parteien von rechts und links. Wähl NICHT NPD ist eine Initiative antifaschistischer Gruppen und Projekte aus Sachsen-Anhalt, deren Ziel es ist über die NPD zu informieren und aufzuklären. Über die mindestens ebenso üblen Stalinisten sollte auch mehr aufgeklärt werden. Die autoritäre Konditionierung der DDR-Bevölkerung ist massgeblich für den NPD Erfolg in den neuen Bundesländern verantwortlich.

Bei aller berechtigten Kritik an der NPD wäre es schön, wenn bei der Gelegenheit grundsätzliche Parlamentarismuskritik thematisiert würde. Fremdbestimmung und entmündigende Stellvertreterpolitik gibt es nicht nur von der NPD frei Haus geliefert, sondern auch von anderen Parteien.

Religionskritiker fordern Isolierung des iranischen Regimes

Boykottaufruf: Religionskritiker fordern Isolierung des iranischen Regimes
Giordano Bruno Stiftung, 28.10.10
Der von Mina Ahadi (Zentralrat der Ex-Muslime Deutschland) und Maryam Namazie (Zentralrat der Ex-Muslime Großbritannien) organisierte Protest gegen die Steinigung der Iranerin Sakineh Ashtiani hat weltweit Reaktionen hervorgerufen. Zunächst versuchte das iranische Regime den Protest abzuwiegeln. In einem Fernsehinterview mit dem US-Sender ABC behauptete Irans Präsident Ahmadinedschad, Ashtiani sei niemals zum Tode durch Steinigung verurteilt worden. „Mörder von Menschen, die vorgeben, nun Menschenrechte zu vertreten“, hätten diese „Propaganda“ veröffentlicht, vor allem auch „jemand in Deutschland“ (Ahadi).

Nachdem sich herausstellte, dass sich die Weltöffentlichkeit nicht so leicht hinters Licht führen lässt, reagierte das Regime ungehalten: Als zwei deutsche Journalisten durch Vermittlung Ahadis den Sohn Ashtianis, Sajjad, und deren Rechtsanwalt Houtan Kian am 10. Oktober im Iran interviewten, wurden alle vier Beteiligten verhaftet. Mina Ahadi, die das Gespräch per Telefon dolmetschte, wurde Zeugin der Ereignisse und informierte die Presse. Wie die Newsletter-Redaktion heute erfuhr, sind Sajjad und Houtan Kian im Arrest gefoltert worden. Ob den beiden deutschen Journalisten das Gleiche wiederfuhr, war nicht in Erfahrung zu bringen. Jedenfalls wurden sie gemeinsam mit Rechtsanwalt Kian am 26. Oktober in das Gefängnis in Tabriz überführt. Bislang waren alle Bemühungen des Auswärtigen Amtes, die Journalisten freizubekommen, vergeblich.

Angesichts der jüngsten Ereignisse haben 12 säkulare Intellektuelle einen Boykott des iranischen Regimes gefordert. In dem u.a. von Mina Ahadi, Richard Dawkins, Taslima Nasrin und Michael Schmidt-Salomon unterzeichneten Aufruf, wird an den wirksamen Boykott des südafrikanischen Apartheitsregimes erinnert. Nun müsse die iranische Regierung mit gleicher Konsequenz diplomatisch isoliert werden. Steinigungen seien Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die unter keinen Umständen toleriert werden dürften.

Iraner nehmen deutsche Journalisten fest:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,722518,00.html

Interview mit Mina Ahadi zum Fall:
http://www.thueringer-allgemeine.de/startseite/detail/-/specific/Die-Exil-Iranerin-Mina-Ahadi-ueber-Steinigungen-und-Sakine-Aschtiani-1199405356

Boykottaufruf von Ahadi, Dawkins, Schmidt-Salomon & Co (englisch):
http://stopstonningnow.com/wpress/4191

Statt einer roten Nelke

Wie an jedem zweiten Januarwochenende fand in kalten Berlin wieder die grösstenteils stalinistische Liebknecht-Luxemburg Demonstration statt. Statt Personenkult zu betreiben und mit nationalistischen Symbolen herumzuwedeln sollten die Bolschewisten lieber eine Nelke an den Gedenkstein für die Opfer des Stalinismus legen. In der Interim stehen einige kritische Worte zum alljährlichen roten Aufmarsch:
http://schwarze.katze.dk/texte/lldemo01.html

Tatort Kurdistan

Im Rahmen der bundesweiten Kampagne „Tatort Kurdistan“ ist ein umfangreicher Reader entstanden, welcher die Verstrickung deutscher Unternehmen in dem Krieg gegen die Kurden dokumentiert. In dem im September 2010 entstandenen Reader geht es um Rüstungsexporte, Kreditvergaben, Giftgas und andere Aktivitäten deutscher Unternehmen in Kurdistan. Der Reader kann als PDF-Datei heruntergeladen werden, indem auf das untenstehende Titelbild geklickt wird.