Umfangreiches Statement: Warum wir nicht mit Revo zusammenarbeiten

Die FAU Dresden hat ein Statement mit dem Titel „Warum wir nicht mit Revo zusammenarbeiten“ veröffentlicht. Dieses umfangreiche Statement mit Kritik an der trotzkistisch-kommunistischen Organisation Revolution ist als PDF-Datei verfügbar:
http://dd.fau.org/wp-content/uploads/sites/23/2018/10/Statement-Revo-formatiert.pdf

Zum Thema „Sammelbewegung Aufstehen“

Zum Thema „Sammelbewegung Aufstehen“
Schwarz-Rote Ungedanken, 10.08.18

*tief atmet*

Ich habe innerhalb von 3 Jahren mindestens 4 verschiedene „Sammelbewegungen“ erlebt. Podemos, Nuit Debout plus Abspaltung und DiB.

Alle hatten sie gemein, dass sie an ihren eigenen Ansprüchen gescheitert sind. Bzw es lief jedes Mal darauf hinauf, dass man Basisdemokratie nicht verstanden hat und meinte man müsse mit allen reden, auch mit Aluhüten, Reichsbürgern und harten Nazis. Und wenn das nicht reichte das schlug das Phänomen Piratenpartei wieder zu: Sprich alles verlief sich nach ein paar Monaten im Sande, weil Internetkommunikation nicht gerade zu Handeln in der echten Welt anregt.

Und so langsam schießt man „Jetzt wirds lächerlich!“-Barometer in ungeahnte Höhen! Wie viele Sammelbewegungen will man denn noch gründen? Das ist wie wenn sich im regionalen AZ alle 3 Monate ne neue Antifa-Gruppe gründet, die immer aus den selben Leuten besteht und immer mit dem Anspruch „Aber beim nächsten Mal wirds besser“

Die Linke und ihre Sammelbewegungen, da könnte ich mittlerweile ein Buch drüber schreiben. und ich schüttel echt immer nur noch mit dem Kopf.

Alles frei nach dem alten Spruch: „Wenn ich nicht mehr weiter weiß bilde ich einen Arbeitskreis!“ Oder eben ne Sammelbewegung.

Mein Kopf-zu-Tisch-Verhältnis ist gerade wieder sehr ungesund.

Das größte Problem der Linken ist ja nicht, dass es keine Sammelbewegung gibt, sondern das Bündnisse schon an völlig nichtigen Gründen zerbrechen und natürlich die liebe Verlässlichkeit. Ich kann mich wirklich an kein einziges Mal in den letzten 7 Jahren erinnern an dem etwas, was man als linke Gruppe beschlossen hat auch wirklich durchgesetzt wurde. Die linke Szene besteht zu 90% aus Maulhelden und die 10% die dann was machen werden noch schikaniert und unter Druck gesetzt, dass gefälligst zu lassen. Am Ende ist man noch Faschist, zumindest aber VS-Spitzel. Hier gilt das gute alte Beamten-Mikado: wer sich zuerst bewegt hat verloren! Oder: Wer sich bewegt und was machen möchte gehört zum Gegner.

Einfache Logik. Nur eben null nachvollziehbar für den normal denkenden Menschen.

Und ich kann jetzt vorhersagen, was mit dieser neuen, tollen Sammelbewegung in spätestens 6 Monaten passiert: „Blub Blub, weg war er!“

#SchwarzRoteUngedanken
#Aufstehen
#Sammelbewegung

„Aufstehen“ – Wagenknechts gruselige Querfront

„Aufstehen“ – Wagenknechts gruselige Querfront
Königlich Bayerische Antifa, 09.08.18

Warum wir nicht „aufstehen“ für die neue „linke Sammelbewegung“, die Sahra Wagenknecht da initiiert hat? Weil wir das, was sich gerade sammelt, schon kennen und nicht mögen.
Was sich da als angebliches „Gegengewicht“ zum gegenwärtigen Rechtsruck formiert, ist in Wahrheit nur zusätzliche Schwungmaße für den Abstieg in die rechte Barbarei. Der auf den ersten Blick seichte Linkspopulismus von „Aufstehen“, der Wähler vom rechten Rand zurückholen soll, ist eigentlich eine wirksame Einstiegsdroge in protofaschistische Gedankenwelten und deren Katalysator im linken Lager. Wie diese Querfront zwischen Links und Rechts funktioniert, konnte man bereits vor vier Jahren auf zahlreichen Bühnen in deutschen Städten beobachten, denn weder die Inhalte noch das Personal sind wirklich neu. Bereits 2014 fand sich ein maßgeblicher Teil der heutigen linken Unterstützer*innen von „Aufstehen“ in einer „Sammelbewegung“ zusammen.

Die sogenannten „Montagsmahnwachen für den Frieden“ waren für jeden aufmerksamen Beobachter schnell als neurechtes Querfront-Projekt zu erkennen, dessen Strukturen in den Händen von politisch mehr als dubiosen Figuren lagen. Die „Mahnwachen“ waren als basisdemokratisches Friedensprojekt ausgegeben, wurden aber schnell zur bundesweiten Bühne für Neurechte, Verschwörungsideologen und offene Rechtsextreme, die vor einem ziemlich gemischten Publikum aus Hippies, bürgerlichen Politverdrossenen und frustrierten Alt-Linken quasi ungestört ihre Inhalte unters „Volk“ bringen konnten: Verkürzte Kapitalismuskritik, ideologisierten Antiamerikanismus, rückhaltlose Putin-Solidarität, antidemokratische Verschwörungstheorien, „Eliten-Kritik“ bis hin zu offenem Antisemitismus. „Compact“, „KenFM“ und „die Bandbreite“ verdanken ihre heutige Bekanntheit vor allem ihren Auftritten in diesem Dunstkreis.

Aber nicht nur Propagandagrößen der Neuen Rechten und politisch Unbedarfte kamen dort zum gemeinsamen „mahnwachen“, sondern auch einige linke Persönlichkeiten. Sahra Wagenkecht selbst unterschrieb den Aufruf zum neurechten „Friedenswinter“ und sagte einen geplanten persönlichen Auftritt dort aus „terminlichen“, nicht etwa aus inhaltlichen Gründen ab. Sevim Dagdelen, ebenfalls Unterzeichnerin, war sich nicht einmal zu schade, sich auf einer „Friedensveranstaltungen“ lächelnd Arm in Arm mit „die Bandbreite“ ablichten zu lassen, einer Band, die damals schon Applaus von der NPD bekam und heute für die AfD Wahlkampf macht. Dieter Dehm, der Produzent des Titelsongs von „Aufstehen“, war als Redner persönlich auf „Mahnwachen“-Bühnen zu finden. Die „Nachdenkseiten“, heute eifernde Unterstützer der Sammelbewegung, haben sich im „Mahnwachen“-Kontext ins verschwörungsideologische Spektrum radikalisiert. Oskar Lafontaine sprach auf einer „Friedensdemo“ davon, dass hinter jeder Regierung schattenhafte Mächte stünden und diese kontrollieren würden. Antje Vollmer rückte sich mit ihrer Beteiligung am Aufruf „Nie wieder Krieg in Europa“ und kritikloser Putin-Solidarität selbst in den Applaus der neurechten „Mahnwachler“. Die Liste ließe sich fortführen.

Die „Montagsmahnwachen“ waren eindeutig ein Testlauf für rechte Propaganda in breiterer Öffentlichkeit und haben den brutalen Rechtsruck der letzten Jahre mit vorbereitet und gefördert. Die offensichtliche Lehre, dass man mit rechts-anschlussfähigem Linkspopulismus keine linke Schlagkraft gewinnt, sondern rechte Hetze befeuert und legitimiert, hat bis zu Wagenknecht selbst offenbar keiner der damals beteiligten Linken gezogen.

Was diese „Sammelbewegung“ bewirken wird, ist vor allem innerlinke Spaltung. Die heftige Kritik am querfrontlerischen Projekt formiert sich im linken Spektrum lagerübergreifend, nicht zuletzt auch innerhalb der Partei die LINKE selbst. Und wir kommen nicht umhin, die Abspaltung solcher Kräfte aus der Linken irgendwie auch zu begrüßen.

Wir jedenfalls sammeln uns nicht in einer Ecke, die anschlussfähig sein will für das, wogegen wir demokratisch ankämpfen. #sitzenbleiben