Schwarze Katze Radiosendung zur Antimilitarismus Kampagne

Die Kampagne “Heute wie vor 100 Jahren: Krieg dem Krieg! Für die soziale Revolution!” findet am ersten Augustwochenende 2014 statt. Die Schwarze Katze hat dazu eine Radiosendung produziert. Darin enthalten sind zwei etwa halbstündige und ein 7minütiges Interview. Das erste längere Interview geht unter anderem um die Bundeswehr, Ursula von der Leyen, den I. Weltkrieg und die Kampagne an sich. Der Schwerpunkt des zweiten längeren Interviews liegt auf dem historischen Aspekt des I. Weltkriegs, dessen Auswirkungen und der Kritik an militaristischen Strömungen in der Arbeiterbewegung.

Martin Veith nimmt Stellung zu seinem bei der Kampagne vorgestellten Buch “Ehern, tapfer, vergessen. Die unbekannte Internationale – AnarchistInnen & SyndikalistInnen und der Erste Weltkrieg”. Weiterhin sind zwei Redebeiträge von Kampagnen-Veranstaltungen für die Sendung aufgenommen worden: Uwe Neubauer liest aus “Ein Kind unserer Zeit” von Ödön von Horvath (1901 – 1938). Wolf Wetzel spricht zum I. Weltkrieg. Über eine Stunde geballte Antimilitarismus-Information:

http://schwarze.katze.dk/texte/krieg08.html

Plakat und Broschüre der „Krieg dem Krieg“-Kampagne auf dem Schwarze Katze Stand auf dem Friedensfest 2014. Foto: Schwarze Katze, 06.06.14

Seminare zu Weihnachten

Direkt voraus: Seminare zu politischer Einmischung, zur Kritik
vereinfachter Welterklärungen und zur Theorie der Herrschaftsfreiheit

Weihnachten naht … und damit eine gute Gelegenheit, den Kopf mit
Gedanken zu füllen statt (nur) den Bauch mit Keksen 😉

19.-21.12.14
Sich einmischen — Akten und Pläne studieren, mitreden und
protestieren vor Ort

Kreativer und widerständiger Protest ist gut. Das dürfte
inkompatibel sein mit dem Versuch, sich ständig mit den Herrschenden
und Privilegierten zu verbinden, um kleine Vorteile zu ergattern,
aber damit das Ganze selbst zu unterstützen. Es bedeutet aber nicht,
zu den Strukturen des herrschenden Systems ohnmächtigen Abstand zu
halten. Ganz im Gegenteil: In den Kochtöpfen der Macht herumrühren,
genau hinzugucken, Interessen zu demaskieren, Vorhaben frühzeitig
und genau zu kennen, verbessert die Handlungsmöglichkeiten. Darum
soll es gehen: Die vorhandenen Beteiligungs- und
Handlungsmöglichkeiten im Rahmen des bestehenden Systems
kennenzulernen, um sie — neben der direkten Aktion — optimal
nutzen zu können, z.B. Akteneinsichtsrecht, Verwaltungsklagen gegen
Planungen und Behördenentscheidungen, Bürger_innenbeteiligung bei
Bauvorhaben, nach Immissionsschutzrecht usw.
Informationen im Web: www.projektwerkstatt.de/einmischen

26.-28.12.14
Den Kopf entlasten: Kritik anti-emanzipatorischer Positionen in
politischen Bewegungen

Monsanto ist schuld. Nein, die Bilderberger. Quatsch, das
Finanzkapital macht alles kaputt. Hinter allem stecken zwei
Bankierfamilien. Europa wird immer mehr amerikanisiert. Geht doch
gar nicht, weil die BRD ohnehin von den USA besetzt ist. Oder gar
nicht existiert …
So oder ähnlich klingen viele Erklärungsmodelle für die Ursachen
empfundener Missstände. Was sie gemeinsam haben: Sie vereinfachen,
verkürzen komplexe Herrschaftsanalysen und spielen mit den Mitteln
des Populismus. Statt Menschen zu eigenständigem Denken und
kritischem Hinterfragen anzuregen, wandeln sie Ohnmacht oder
Empörung in billige Zustimmung – zwecks politischer Beeinflussung,
Sammeln von Anhänger_innen und Wähler_innen oder auf der Suche nach
dem schnöden Mammon in Form von Spenden und Mitgliedsbeiträgen. Vor
allem aber können sie gefährlich sein, wenn plumpe Feindbilder und
verkürzte Ursache-Wirkungsketten zu einem Hass gegen
Bevölkerungsgruppen führen, denen die Schuld für das Böse auf der
Welt zugeschoben wird – der Antisemitismus ist nur ein Beispiel
dafür, die Folgen sind bekannt.
In kurzen Vorträgen Workshops und Diskussionen werden Prinzipien
vereinfachter Welterklärungen benannt und dann Beispiele
vorgestellt, über die jeweils auch kurze Debatten möglich sind.
Abschluss ist eine 8-Punkte-Liste für skeptisches Denken.
Infoseiten: www.kopfentlastung.de.vu

07. bis 11.01.15: Fünf Tage intensiv – Theorie der Herrschaftsfreiheit
Wie kann eine herrschaftsfreie Welt aussehen?
Diese Frage
beschäftigt Philosoph_innen, manch zukunftsorientierte
PolitikerIn-nen oder Aktivist_innen, Roman- und
Sachbuchschreiberlinge. Doch ein kritischer Blick zeigt meist:
Zukunftsdebatten sind eher ein Abklatsch heutiger Bedingungen mit
netteren Menschen in der Führung. Der Ansatz von „Freie Menschen in
freien Vereinbarungen“ ist radikal anders: Mit scharfem,
analytischen Blick werden die Bedingungen seziert, unter denen
Herrschaft entsteht, wie sie wirkt und was sich wie ändern muss,
damit Menschen aus ihrem Streben nach einem besseren Leben
(Eigennutz) sich nicht nur selbst entfalten, sondern genau dafür die
Selbstentfaltung aller Anderen brauchen und deshalb mit
herbeiführen. Der Anspruch an das Seminar ist nicht weniger als der
Versuch, eine Theorie der Herrschaftsfreiheit darzustellen, zu
diskutieren und, wo nötig und möglich, weiterzuentwickeln. Die Länge
des Seminars ermöglicht es, alle Formen der Herrschaft und ihrer
Wirkung zu klären und die Aspekte einer herrschaftsfreien Welt
zusammenzutragen.
Vorab was zum Thema lesen? www.herrschaftsfrei.de.vu

Alle Seminare finden in der in der Projektwerkstatt in Saasen (Kreis
Gießen) statt.
Die ist per Zug (Vogelsbergbahn Gießen-Alsfeld-Fulda
mit Haltestelle „Saasen“), Fahrrad (am „R7“
Lahn-Gießen-Grünberg-Vogelsberg-Bad Hersfeld) und Auto/Trampen
(Raststätte Reinhardshain in 4,5km Entfernung) gut angebunden. Mehr
unter www.projektwerkstatt.de/saasen

Wer Lust hat, länger zu bleiben, mehr zu machen, die
Projektwerkstatt kennenzulernen oder eigene Ideen dort umzusetzen,
kann auch zwischen den Seminaren im Haus bleiben. Wir laden sogar
dazu ein mit zwei Vorschlägen:

21.12.14 bis 11.01.15
Werkeln, Gespräche und Sortieren in den Bibliotheken der
Projektwerkstatt

Das kabrack!archiv ist eines der größten, unabhängigen und
politischen Archive des Landes. Schön sortiert nach Themenfeldern
werden Bücher, Flugschriften und Medientexte gesammelt. Sie sind für
alle Menschen zugänglich – besonders wertvoll für alle, die an
politischen Projekten werkeln und die Projektwerkstatt auch dafür
nutzen. Rund um Weihnachten wollen wir, wie schon 2012 und 2013,
gemeinsam neue Materialien einsortieren und auch die im vergangenen
Jahr noch nicht geschafften Bereiche endlich einrichten (z.B.
Antifa, Gender/Feminismus, Krieg/Militarismus/Imperialismus). Wer
will mitmischen? Egal ob für einen Tag oder länger … herzlich
willkommen!
Mehr zum Archiv: www.projektwerkstatt.de/kabrack

01.-04.01.15
Die „Stiftung FreiRäume“ lädt zu Debatten über „Organisierung ohne
Hausrecht und Plenum – geht das?“

Zwang und äußerer Druck können durch widerständige
Organisierungsformen gemildert werden. Eigentums- oder
Admin-Vorrechte lassen sich z.B. vertraglich ausschließlich.
Zurichtungen sind veränderbar, wenn andere Zurichtungsverhältnisse
wirken. Genau daher rührt die Idee, gegenkulturelle Verhältnisse zu
schaffen. Ein „offener Raum“ kann als ein solches Aktionsfeld
bezeichnet werden. Die „Stiftung FreiRäume“, Ideengeber und Träger
von experimentellen Räumen ohne Hausrecht und Regeln, lädt ein zu
Diskussions- und Nachdenktagen über das Modell offener Räume. Es
sollen streitbare Begegnungen sein, denn niemand hat bisher Lösungen
entwickelt, die überzeugen. Ideen und Wünsche der Teilnehmer_innen
sollen im Seminar/Workshops Platz finden. Die Projektwerkstatt als
seit vielen Jahren offener Raum bietet Anschauung — für Gelingen
und Scheitern, für Weitermachen und neue Ideen. ++ Kein festes
Programm, sondern nach Absprache über die Tage verteilt.
Zur Stiftung FreiRäume (dem Träger der Projektwerkstatt):
www.stiftung-freiraeume.de

Projektwerkstatt Saasen, 06401/90328-3, Fax 03212-1434654
Ludwigstr. 11, 35447 Reiskirchen-Saasen (20 km östlich Giessen)
www.projektwerkstatt.de/saasen

Hemer im Schatten der beiden Weltkriege

Aus Anlass von 100 Jahre I. Weltkrieg lief im Felsenmeer-Museum Hemer eine Ausstellung vom Bürger- und Heimatverein Hemer in Kooperation mit dem Kultur- und Heimatverein Deilinghofen mit Exponaten, die Hemeraner leihweise zur Verfügung gestellt haben. 2014 jährt sich der I. Weltkrieg zum 100. Mal und der II. Weltkrieg zum 75. Mal. Beide Kriege hatten auch Auswirkungen auf Hemer, wie die Ausstellung „1914 – 1939 – 2014: Hemer im Schatten der beiden Weltkriege“ eindrucksvoll aufzeigt. Die Schwarze Katze hat Fotos der Ausstellung onlinegesetzt: http://schwarze.katze.dk/fotos/140914.html