Zur Lage in Ägypten

Solidarität mit dem Widerstand der ägyptischen Bevölkerung gegen Präsident Mursi!

Gegen Islamistische Diktatur!
Gegen die Einführung der Scharia!
Für Freiheit und Selbstorganisiertes Leben!

Seit etwa 2 Wochen demonstrieren immer mehr Menschen in Ägypten gegen den autoritären Führungsstil des neuen Herrschers Mohammed Mursi. Die Anhänger Mursis fordern einen größeren Einfluss des islamischen Rechts, der Scharia, auf den Alltag in Ägypten. “Säubere das Land – und wir sind mit Dir, unser Führer” oder “Der Koran ist unsere Verfassung”, lauten einige der Parolen der Islamist_innen. Einige Tage nachdem die Proteste angefangen hatten, erließ Mursi ein Dekret, dass ihm faktisch die alleinige Herrschaft über Ägypten gibt und die Gewaltenteilung quasi außer Kraft setzt. Seitdem gibt es täglich weitere Proteste gegen die drohende Errichtung einer Diktatur unter Islamistischen Vorzeichen und gewalttätige Auseinandersetzungen und Straßenschlachten zwischen Islamist_innen und Aufständischen die bereits mehrere Tote forderten. Vor dem Präsidentenpalast sind seit Donnerstag nun Panzer aufgefahren angeblich um die beiden verfeindeten Gruppen auseinanderzuhalten.

Das die neusten Aufstände sich lediglich gegen Mursi und die Islamisten*innen richten halten wir allerdings nicht ausreichend. Es geht auch um eine Revolution die die Hoffnungen und Wünsche der Menschen nicht erfüllt hat. Die Zustände für die Mehrheit der Bevölkerung haben sich nicht Grundsätzlich verändert und die alte Unterdrückung wurde lediglich durch eine neue ersetzt. Die Herrschaft spielt ihr altes Spiel und wird dieses auch weiter tun, solange es nicht wirklich einen Grundsätzlichen Umsturz der Verhältnisse gibt. Wir hoffen, dass sich langfristig eine noch Stärkere Selbstorganisation der Bevölkerung etabliert, welche ja bereits im kleinen begonnen hat, um irgendwann eine jede Regierung überflüssig zu machen! Besonders verbunden fühlen wir uns daher mit den Anarchisten*innen und Libertären Menschen im Land, die in den Basisbewegungen weiter gehende Ideen einbringen und seit den ersten Tagen der Revolution an vorderster Stelle kämpfen.

Solidarität mit dem Aufstand in Ägypten!
Nieder mit der Islamistischen Diktatur!
Für Frieden, Freiheit und ein Selbstorganisiertes Leben!

Anarchistische Föderation Rhein Ruhrhttp://afrheinruhr.blogsport.de/

Beschneidung von Jungen

Kinderschutz ist Antisemitismus?
In den vergangenen Wochen gab es eine heftige Debatte um das Urteil des Kölner Landgerichts, welches die Beschneidung eines Jungen als Körperverletzung erkannt hatte. Seitdem versuchen viele Juden und Muslime, aber auch Christen, die Genitalverstümmelung bei männlichen Säuglingen als Teil der Religionsfreiheit zu verklären. Es wurde sogar gesagt die Beschneidung, also die Körperverletzung von männlichen Säuglingen, sei elemantarer Bestandteil jüdischen Glaubens und ein Verbot dieser religiösen Tradition würde jüdisches Leben in Deutschland unmöglich machen. Schnell folgte ein Vergleich mit der Verfolgung von Juden zu Zeiten des Nationalsozialismus und dem Holocaust.
-Ein mögliches Gesetz zum Schutz der Kinder vor unnötiger Amputation eines Körperteils wird verglichen mit der erbarmungslosen Verfolgung und der systematischen Ermordung von circa sechs millionen Juden.-
Selbst wenn mensch sich den leider immer noch weitverbreiteten Antisemitismus weltweit vor Augen hält, ist dieser Vergleich widerlich und er zeigt nur die Argumentationslosigkeit bei den religiösen Befürwortern der Genitalverstümmelung.

Hierarchisches Denken als Grundlage jeder Religion
Es ist ein sehr schwieriges Thema, nicht zuletzt deswegen, weil Religionen immer schon Probleme hatten bzw. völlig unfähig waren ethische Grundprinzipien zu verstehen und fast alle religiösen Menschen auf Grund jahrelanger Indoktrination und dem Wesen der Religionen (Gott > Rest) hierarchisches Denken verinnerlicht haben. Vor allem Kinder haben darunter zu leiden. Die Taufe bei christlichen Familien scheint im Vergleich zur Genitalverstümmelung bei den meisten jüdischen und muslimischen Familien sogar fast schon „okay“. Wobei natürlich auch in christlichen Familien den Kindern der Glaube der Eltern über Jahre aufgezwungen wird.

Die Nutzlosigkeit von Gesetzen und der Einfluss von Religion auf Politik
Als Anarchisten wissen wir, dass selbst bei einem gesetzlichen Verbot dieser brutalen Tradition viele jüdische und muslimische Eltern ihren männlichen Kindern trotzdem einen Teil ihrer Vorhaut entfernen lassen werden, wenn nötig in anderen Staaten. Verbote ändern nicht das Denken der Menschen; oft auch nicht ihr Handeln. Einen wirklichen Schutz für wehrlose Kinder kann ein Gesetz niemals bieten. Insofern ist es für uns auch nicht relevant, dass im Bundestag nicht über ein Verbot gesprochen wird, sondern über ein Gesetz, welches ausdrücklich die Legalität der Beschneidung ermöglichen soll! Die Frage ob Beschneidung ethisch überhaupt zu legitimieren sei, wird gar nicht erst gestellt. Die Mehrheit des deutschen Parlaments kniet vor den Forderungen der religiösen Oberhäupte kritiklos nieder. Religion und Politik in gemeinsamer Sache für die religiöse Bevormundung von Kindern durch ihre Eltern egal ob „nur“ durch Indoktrination von religiösem Schwachsinn oder sogar durch nicht wieder veränderbare Verstümmelung eines Teils des menschlichen Körpers.

Kinder sind gleichwertige Mitglieder dieses Lebens
Es muss ein Umdenken stattfinden, nicht erzwungen durch Verbote, sondern vorbereitet durch einen öffentlichen Dialog der Menschen über dieses Thema. Kinder dürfen nicht als Besitz der Eltern angesehen, sondern müssen als gleichwertige Mitglieder des Lebens anerkannt werden. Dass eine religiöse Tradition bereits seit Jahrtausenden praktiziert wird, ist kein Grund diese nicht zu kritisieren. Vor allem aber ist es kein Grund eine Tradition, welche ganz klar anderen Menschen Schaden zufügt, nicht als unmenschlich aufzudecken und auf Grund dessen zu verurteilen. Die Beschneidung der Vorhaut, egal ob Penis oder Vagina, kann nie wieder rückgängig gemacht werden. Religiöse Menschen müssen ihren Glauben frei ausleben können, wenn sie dabei aber die Freiheit anderer Menschen (und dazu zählen auch Kinder!) einschränken, dann kann solch religiöse Praxis nicht toleriert werden.

Appell an eure Vernunft
Obwohl das Medienecho groß war haben wir (bisher) keinen Standpunkt der anarchistischen Bewegung zu diesem Thema gehört. Vielleicht ist die Irrationalität und Unmeschlichkeit der Beschneidung so eindeutig, dass einige Anarchisten meinen sie müssten dazu nichts sagen. Wir sehen uns in der Pflicht Stellung zu beziehen und wir sehen an der Beteiligung dieser Diskussion eine Chance. Eine Chance die Reproduktion von antiemanzipatorischen Denkmustern und Verhalten von Eltern zu Kindern zumindest in Bezug auf Religion zu verringern. Eine Chance einen weiteren wichtigen Teil zur Aufklärung beizutragen. Religion bedeutet immer auch Macht und Kontrolle. Kontrolle über Menschen durch Anerziehung von Religiösität und Einschränkung und Eindämmung sexueller Selbstbestimmung. Die Beschneidung männlicher Säuglinge ist genau das. Also beteiligt euch aktiv an der Diskussion und helft ein Umdenken zu erwirken!

Unter folgendem Link gibt es ein Video von einer Beschneidung eines männlichen Säuglings, welche 1998 in Kanada stattfand. Nicht nur die Bilder der Beschneidung selbst sind verstörend, vor allem die schrecklichen Schreie des Säuglings zeigen die Brutalität und Unmenschlichkeit dieser unnötigen Behandlung: video.google.com
Eine deutschsprachige Beschreibung zu dieser Behandlung gibt es hier: gomco-methode

Viele weitere Informationen und Artikel zum Thema Beschneidung (auch Beschneidung bei Mädchen und Frauen) gibt es unter beschneidung-von-jungen.de

Religion vergiftet alles!
Befreie dein Bewusstsein!

anarchistischer Funke, http://afunke.blogsport.de

Koranverteilung in Iserlohn

Am Sa., 26.05.12 werden ab 12 Uhr vor der Stadtbücherei im Rahmen der islamischen Missionierungskampagne „Lies!“ Korane in Iserlohn verteilt. Würde es wohl im englischsprachigen Raum eine Kampagne mit dem Titel „Lies!“ (übersetzt: „Lügen!“) geben? Über dem Infostand gibt es aufgrund des sonnigen Wetters im Gegensatz zum letzten Mal an gleicher Stelle keinen Pavillon. Die Korane sind in umweltfeindliche Plastikfolie eingeschweisst.

Die bundesweit groß aufgezogene Koranverteilungsaktion ist aufgrund des salafistischen Hintergrundes der Organisatoren, der mutmasslichen Finanzierung aus dem Gottesstaat Saudi-Arabien und der Drohung gegen Journalisten, die darüber informieren, umstritten. Die meisten Menschen in Deutschland hinterfragen kritisch eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit durch religiöse Fundamentalisten. Ausserdem werden in der aufgeklärten Öffentlichkeit islamisch-salafistische Positionen wie die Einführung der Scharia, Homophobie, Frauenfeindlichkeit, Steinigung von Ehebrecherinnen, Ermordung von Islam-Aussteigern, Antisemitismus und religiös motivierte Gewalt strikt abgelehnt.

Koranverteilung in Iserlohn
Fotos: Schwarze Katze, 26.05.12

Aufruf: „Demonstration von Pro Köln verhindern!“

Zum zweiten Mal innerhalb von 3 Monaten wollen Rechtspopulist_Innen aus dem Dunstkreis von Pro-Köln am 28.01.12 in Köln-Kalk ihre Hetze gegen das Autonome Zentrum auf die Straße tragen. Beim ersten Versuch am 19.11.11 wurde das Häuflein Elend bereits an der Kalker Post durch entschlossenen antifaschistischen Widerstand gestoppt.

Das Autonome Zentrum: ein Ort für alternatives Leben

Seitdem die KHD-Kantine am 16.4.10 in Kalk besetzt wurde und dort ein Autonomes Zentrum entstand, wurde ein Freiraum geschaffen. Dort ist Platz für ein Kino, eine Fahrradwerkstatt, ein Fotolabor, Ateliers, Gruppenräume uvm. Außerdem haben hunderte Veranstaltungen zum Thema (Anti-)Politik, Kultur, Kunst usw. stattgefunden. Genau diese unkommerzielle Kultur passt nicht in das verengte Weltbild der Rassist_Innen der Pro-Szene, welche versuchen das Autonome Zentrum als Hort von Drogenkonsum, Straftäter_Innen und Vandalismus darzustellen. Weil sich dieser Raum dem „rechtsstaatlichen“ Chaos entzieht, wird dieser Ort der Gegenkultur als Propaganda von ihnen für einen starken Staat missbraucht.

Nationalstaat und Rassismus

Dabei haben wir bereits einen allumfassenden Nationalstaat, der jeden Tag auf’s Neue den Nährboden für diese Rassist_Innen bereitet. Denn der Rassismus beschränkt sich nicht nur auf einige wenige Köpfe, sondern ist ein strukturelles gesellschaftliches Problem, welches sich in Form von staatlichen Abschiebungen bishin zu Alltags-Rassismus äußert. Beispiele wie Rostock-Lichtenhagen zeigen, dass eine rassistische Atmosphäre jederzeit in gewaltätige Progrome umschlagen kann. Dass die Polizei Aufmärsche von Rassist_Innen durchprügelt und beschützt, ist nur der Gipfel.

Bratwurst und Wegschauen

Das Bündnis „Köln stellt sich quer“, bestehend aus Parteien, Kirchen und arbeitgeberfreundlichen Gewerkschaften (DGB), praktiziert einen geheuchelten offensiven Widerstand. Allein der Name „Köln stellt sich quer“ suggeriert eine Taktik der Verhinderung von rassistischen Aufmärschen, die aber in der Realität nicht praktiziert wird. Stattdessen verfolgen sie eine Philosophie des passiven Widerstandes, wie von dem Kölner Polizeipräsidenten Wolfgang Albers gepredigt: „Wegschauen und Bratwurst essen“. Gleichzeitig nutzen Parteien wie z.B. Die Linke, Bündnis ´90 die Grünen, Kirchen usw. derartige Proteste für ihre staats- und herrschaftstreuen Inhalte.

Pro Szene und der Islam

Wir nehmen nicht am Widerstand gegen die Pro-Szene teil, um den Islam zu verteidigen. Da wir alle Religionen ablehnen, kritisieren wir den Islam aus einem religionskritischen Kontext heraus und nicht wie die Pro-Szene, aus einem sozial-chauvinistischen und rassistischen Weltbild.

Wir rufen daher zu entschlossenem „kreativem“ Widerstand auf!

Gegen jede Form von Herrschaft!
No Pasaran! Sie werden nicht durchkommen!

ASJ Köln, http://asjkoeln.blogsport.de/